Unbeliebt.
Ich bringe jetzt einen Band Gedichte heraus. Gewaltig, sage ich Euch! Mein
Verleger wird das Buch als eine Revolution in der Lite-
ratur ankündigen/' — „Schon faul — von Revolutio-
nen will kein Mensch mehr was wissen."
Auf d e »i W o h n u n g s a m t.
„Erlauben S', Herr Sekretär, könnt' ich net a Wohnung
im Raubtierhaus krieg'n, nachdem jetzt der Zoologische
Garten ein'gangcn is?"
An alle.
Wollt ihr die Knaben so erziehen,
Daß sie den Kranz des Mutes fliehen?
Dann wüchse besser, statt der Eiche,
Der Feigenbaum im Deutschen Reiche!
Bernharü Schäfer.
Zeitgemäß.
„Du, Vater, wer ist abnorm?" — „Ra, zum Beispiel
ein Mensch, der den ganzen Tag nicht ein einziges Mal
fragt: „Wie steht der Dollar?"
Triftiger Grund.
In Berlin.
Amtsvorstand: „Sie jammern immer,
daß Sie mit Ihrem Gehalte nicht ansreichen,
dabei haben Sie hundert Mark Hundesteuer
für diesen abscheulichen Köter anfwenden
können." — Beamter: „Ja, Herr Ober-
inspektor, es ist mir sauer genug angekom-
men, aber was wollte ich machen? Meine
Schwiegermutter hat erklärt, solange das
Vieh da sei, betrete sie mein Haus nicht
mehr."
Eitel.
„Mit der Titelsucht wird es täglich ärger.
Seitdcrn mein Freund Lehmann neulich in
einer illustrierten Zeitschrift einen Witz ver-
öffentlicht hat, läßt er sich von seinen An-
gestellten nur noch „Herr Autor" nennen!"
A »l P o st s ch a l t e r.
Mein jüngster Sohn, Oberprimaner an
einem auswärtigen Gymnasium, will mir
die freudige Mitteilung machen, daß er, wie
sein Vater und seine älteren Brüder, das
Abiturium unter Befreiung vom mündlichen
Examen bestanden hat. Er gibt ein Tele-
gramm ans mit dem Wortlaut: Familien-
tradition nicht gebrochen, alles gut. Mulus.
— Darauf der Schalterbeamte mit verständ-
nisvollem Lächeln: „Also ein Junge, gratn-
liere!"
Im Eifer.
Klient (bei der Beratung im Schei-
dungsprozeß): „Ich hoffe, daß ich meine
Sache in gute Hände lege!" — Rechts-
anwalt: „Darauf können Sic sich verlassen
— ich bin selber verheiratet!"
Lohengrin „Elsa, ich liebe Dich!" — Stimme: „Dich", is jut!
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Ich bringe jetzt einen Band Gedichte heraus. Gewaltig, sage ich Euch! Mein
Verleger wird das Buch als eine Revolution in der Lite-
ratur ankündigen/' — „Schon faul — von Revolutio-
nen will kein Mensch mehr was wissen."
Auf d e »i W o h n u n g s a m t.
„Erlauben S', Herr Sekretär, könnt' ich net a Wohnung
im Raubtierhaus krieg'n, nachdem jetzt der Zoologische
Garten ein'gangcn is?"
An alle.
Wollt ihr die Knaben so erziehen,
Daß sie den Kranz des Mutes fliehen?
Dann wüchse besser, statt der Eiche,
Der Feigenbaum im Deutschen Reiche!
Bernharü Schäfer.
Zeitgemäß.
„Du, Vater, wer ist abnorm?" — „Ra, zum Beispiel
ein Mensch, der den ganzen Tag nicht ein einziges Mal
fragt: „Wie steht der Dollar?"
Triftiger Grund.
In Berlin.
Amtsvorstand: „Sie jammern immer,
daß Sie mit Ihrem Gehalte nicht ansreichen,
dabei haben Sie hundert Mark Hundesteuer
für diesen abscheulichen Köter anfwenden
können." — Beamter: „Ja, Herr Ober-
inspektor, es ist mir sauer genug angekom-
men, aber was wollte ich machen? Meine
Schwiegermutter hat erklärt, solange das
Vieh da sei, betrete sie mein Haus nicht
mehr."
Eitel.
„Mit der Titelsucht wird es täglich ärger.
Seitdcrn mein Freund Lehmann neulich in
einer illustrierten Zeitschrift einen Witz ver-
öffentlicht hat, läßt er sich von seinen An-
gestellten nur noch „Herr Autor" nennen!"
A »l P o st s ch a l t e r.
Mein jüngster Sohn, Oberprimaner an
einem auswärtigen Gymnasium, will mir
die freudige Mitteilung machen, daß er, wie
sein Vater und seine älteren Brüder, das
Abiturium unter Befreiung vom mündlichen
Examen bestanden hat. Er gibt ein Tele-
gramm ans mit dem Wortlaut: Familien-
tradition nicht gebrochen, alles gut. Mulus.
— Darauf der Schalterbeamte mit verständ-
nisvollem Lächeln: „Also ein Junge, gratn-
liere!"
Im Eifer.
Klient (bei der Beratung im Schei-
dungsprozeß): „Ich hoffe, daß ich meine
Sache in gute Hände lege!" — Rechts-
anwalt: „Darauf können Sic sich verlassen
— ich bin selber verheiratet!"
Lohengrin „Elsa, ich liebe Dich!" — Stimme: „Dich", is jut!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unbeliebt" "In Berlin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4024, S. 84
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg