Fliegende Blätter (157.1922 (Nr. 4014-4039))

Die Bitte.

Im hinterste.

jfluo tamirntzunklkn, Kühlen Talern stellten
Die Leisen trotzig ln das goitzne Licht,

Sir stehen tzrodrii ln hem Hellen Schweigen,
jfllo kümmerte ste Tod und Tiefe nicht.

Istoch liegt rin Sonnrnglan! auf Ser und Linien,
Da sich um uns schon kiauer Schatten wrkt,

Mit fremdem Schauer streift an unsrr Stirnen
Der Altzenü, der sich aus den üSlüiücni hetzt.

lEnlilm.

Kindlich.

Sch an spi e l ers sö Huchen (in der Negcrschaubude): „Sieh doch, Vater, lauter Othello's!"

Wohl zwei Stunden
lang schon hatten sie in
der beredten Vereinigung
der Seelen gesessen, die
keines hörbaren Lautes be-
darf, um einander Denken
und Fühlen verständlich
zu machen.

Zuletzt trieb ihn etwas
zu Sprechen.

„Laura", sagte er, einen
schmerzcrfülltcn, ruhelosen
Glanz in seinem Blicke,
„Laura, dars ich Dich um
eine Gunst bitten?"

„Was ist es denn, Lieb-
ster?" girrte sie.

„Es mag ein Opfer
sein", sagte er. „Aber
glaube mir, es wird besser
sein!"

„Was ist es?" wieder-
holte sie, ein leichtes Zit-
tern in der Stimme.

„Glaube mir, Liebste",
fuhr er erregt fort, jeden
Augenblick hastiger wer-
dend, „glaube wir, wenn
ich Dir sage, daß mich
Umstände dazu treiben,
über die ich keine Gewalt
habe! Lange habe ich über-
legt und ich handle nach
keinem übereilten Ent-
schluß."

„Ja, ja," rief das hüb-
sche Mädel mit zitternden
Lippen, „was ist es denn,
um das Du bittest?"

„Schätzt", sagte er, „ich
möchte, Du setztest Dich
jetzt auf mein anderes
Knie. Dil bist nicht allzu
leicht und dies Bein ist
mir eingeschlafen."

Papendorfs.

Verhör t.

Souffleur: „Mau
hole die Tochter des Pro
pheten!" — Schauspie-
ler: „Man hole die Toch-
ter des Proleten!"

Druckfehler.

Ich suche Lacke, Fir
nisse, Wagenschmiere, Ma-
schinenöle. Saufe auch
sonst alles Erdenkliche.

I

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