Übertrumpf t.
O diese Kinder!
Der Apotheker Mischer wollte den Förster uzen und erzählte
folgende Geschichte: „Ich hatte einen Hund, den konnte ich zu Hanse
nicht verköstigen, >veil >vir Vegetarier sind. So gab ich ihm täg-
lich zwanzig Pfennig ins Maul, mit welchen er ins Gasthaus „zum
Hirschen" lief, >vo
Mutter (zu Fritzchcn, der wiederholt mit der linken Hand
hinten nach einer gewissen Stelle faßt): „Na, Fritz, was hast Du
denn?" — Fritz: „Mein linker Lorbeer tut nur weh." — Mutter:
„Was, linker Lorbeer? Bist Du verrückt, so sagt man doch
nicht." — Fritz:
er dafür einen Napf
mit Hundefutter
erhielt. Eines Ta-
gen fragte mich der
Hirschenwirt, wes-
halb die Dalli nim-
mer komme. Ich
>var sehr erstaunt,
konnte aber keine
Auskunft geben.
Nun ging ich der
Sache nach und
siehe da! Die Dalli
ging zum „Grauen
Bären", wo sie das
gleiche Quantum
für fünfzehn Pfen-
nige erhielt. Die
fünf Pfennige trug
sic in die Sparkasse
und das Büchl ver-
steckte sie in ihrer
Hütte." — Allge-
meines Gelächter
belohnte diese Er-
zählung, nur der
Förster sah düster
drein. Endlich stahl
sich eine Träne in
seinen Bart herab,
er seufzte tief und
sagte: „Was der
Apotheker erzählte,
ist leider wahr; es
kostete mich meine
beste Hündin, die
Flora. Ich habe sie
erschossen. Ich kam
ihr darauf, daß sie
derDallidas Büchl
stahl, das Geld be-
hob und sich eine
blauseidene Masche
dafür kaufte."
„Er liebt mich . . . ein wenig . . . von Herzen
(Scherenschnitt.!
„Aber Mutter, der
Lehrer muß es
doch wisseu, >vic
man sagt. Erst
heute sagte er zu
mir: „Setz' Dich
auf Deine Lor-
beeren !""
Valuta.
„Mein ließt r
Krämersmann," -
hörte ich gestern
in einem Ladenge-
schäft einen Herrn
sagen, „ich bin nun
bei Ihnen schon so
lange Kundschaft
und Sie geben mir
immer noch nur
fünf Pfennig Ra-
batt bei einer
Mark! Wissen Sie
denn nicht, daß das
Geld nur mehr
den zwanzigsten
Teil von früher
wert ist? Demnach
bekäme ich jetzt von
Rechts wegen eine
Mark Rabatt von
Ihnen bei einer
Mark, also brauche
ich überhaupt nichts
mehr zu bezahlen."
Zn wörtlich
a u f g e f a ßt.
„K önnen Sie mir
nicht mit hundert
Mark unter die
Arme greifen?"—
„Gewiß, nur her
damit!"
.pah auf, rnei' OirnDJ, was i’ roonfi!
Du muht mit mir geft’n heut' auf ü' flacht!
heut' sau die Sternöln auf der hoch', 'I
Und fang' rna oaus, na' farna8) g'macht.
Sternölfnng.
wir roitteln's in Dei' Schürst nei'
Und binden's mit an' Sandl;ua
Es braucht ja net dös größte fei’,
wir harn lcho' an an' kloana g'nua.
Denn dös is doch an' alte S'lchicht',
Die Sterndln sau uv' lauter Sold,
Drum sei bereit und halt' Di' g'richi',
heut' stacht werü so a Sterndl g'holt."
So hat der Sua zum Dirndl g’fagf,
- Es war a ganjer schlauer Sua -
lind 's Dirndl hat lei' Schürst 'packt
Und glei' a Sandl an' daina.
>1 Rpifp,a) önnn finö mir,») gereist.
sta' fnn f initlillnder Hand in Hand
Hufs Sergl hintern lannenwald.
Sie hat as Schürst vür h' g'fpannt,
Sb net a Sterndl einifallt.
Die Sterndln fnn aa' fürchti' groofl,8)
wia lauter guldane Snmmiball'n,
Srad in dös kloane Schürst, woaht,
Js halt koa Sterndl einig'fall'n.
Drum, Dirndl, gehst auf Sterndln ans,
fast Dir an' hat, an' guat'n guat'n geb'n:
laß nur getrost Dei' Schürst )’ Hans,
Die Sterndln fall'» ja doch daneb'n!
fjpntinnn frnn).
100
O diese Kinder!
Der Apotheker Mischer wollte den Förster uzen und erzählte
folgende Geschichte: „Ich hatte einen Hund, den konnte ich zu Hanse
nicht verköstigen, >veil >vir Vegetarier sind. So gab ich ihm täg-
lich zwanzig Pfennig ins Maul, mit welchen er ins Gasthaus „zum
Hirschen" lief, >vo
Mutter (zu Fritzchcn, der wiederholt mit der linken Hand
hinten nach einer gewissen Stelle faßt): „Na, Fritz, was hast Du
denn?" — Fritz: „Mein linker Lorbeer tut nur weh." — Mutter:
„Was, linker Lorbeer? Bist Du verrückt, so sagt man doch
nicht." — Fritz:
er dafür einen Napf
mit Hundefutter
erhielt. Eines Ta-
gen fragte mich der
Hirschenwirt, wes-
halb die Dalli nim-
mer komme. Ich
>var sehr erstaunt,
konnte aber keine
Auskunft geben.
Nun ging ich der
Sache nach und
siehe da! Die Dalli
ging zum „Grauen
Bären", wo sie das
gleiche Quantum
für fünfzehn Pfen-
nige erhielt. Die
fünf Pfennige trug
sic in die Sparkasse
und das Büchl ver-
steckte sie in ihrer
Hütte." — Allge-
meines Gelächter
belohnte diese Er-
zählung, nur der
Förster sah düster
drein. Endlich stahl
sich eine Träne in
seinen Bart herab,
er seufzte tief und
sagte: „Was der
Apotheker erzählte,
ist leider wahr; es
kostete mich meine
beste Hündin, die
Flora. Ich habe sie
erschossen. Ich kam
ihr darauf, daß sie
derDallidas Büchl
stahl, das Geld be-
hob und sich eine
blauseidene Masche
dafür kaufte."
„Er liebt mich . . . ein wenig . . . von Herzen
(Scherenschnitt.!
„Aber Mutter, der
Lehrer muß es
doch wisseu, >vic
man sagt. Erst
heute sagte er zu
mir: „Setz' Dich
auf Deine Lor-
beeren !""
Valuta.
„Mein ließt r
Krämersmann," -
hörte ich gestern
in einem Ladenge-
schäft einen Herrn
sagen, „ich bin nun
bei Ihnen schon so
lange Kundschaft
und Sie geben mir
immer noch nur
fünf Pfennig Ra-
batt bei einer
Mark! Wissen Sie
denn nicht, daß das
Geld nur mehr
den zwanzigsten
Teil von früher
wert ist? Demnach
bekäme ich jetzt von
Rechts wegen eine
Mark Rabatt von
Ihnen bei einer
Mark, also brauche
ich überhaupt nichts
mehr zu bezahlen."
Zn wörtlich
a u f g e f a ßt.
„K önnen Sie mir
nicht mit hundert
Mark unter die
Arme greifen?"—
„Gewiß, nur her
damit!"
.pah auf, rnei' OirnDJ, was i’ roonfi!
Du muht mit mir geft’n heut' auf ü' flacht!
heut' sau die Sternöln auf der hoch', 'I
Und fang' rna oaus, na' farna8) g'macht.
Sternölfnng.
wir roitteln's in Dei' Schürst nei'
Und binden's mit an' Sandl;ua
Es braucht ja net dös größte fei’,
wir harn lcho' an an' kloana g'nua.
Denn dös is doch an' alte S'lchicht',
Die Sterndln sau uv' lauter Sold,
Drum sei bereit und halt' Di' g'richi',
heut' stacht werü so a Sterndl g'holt."
So hat der Sua zum Dirndl g’fagf,
- Es war a ganjer schlauer Sua -
lind 's Dirndl hat lei' Schürst 'packt
Und glei' a Sandl an' daina.
>1 Rpifp,a) önnn finö mir,») gereist.
sta' fnn f initlillnder Hand in Hand
Hufs Sergl hintern lannenwald.
Sie hat as Schürst vür h' g'fpannt,
Sb net a Sterndl einifallt.
Die Sterndln fnn aa' fürchti' groofl,8)
wia lauter guldane Snmmiball'n,
Srad in dös kloane Schürst, woaht,
Js halt koa Sterndl einig'fall'n.
Drum, Dirndl, gehst auf Sterndln ans,
fast Dir an' hat, an' guat'n guat'n geb'n:
laß nur getrost Dei' Schürst )’ Hans,
Die Sterndln fall'» ja doch daneb'n!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Afrikanisches Liebesorakel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4026, S. 100
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg