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Hinausgcgeücn.

Das Gigerl: „Es muß schrecklich sein, so ohne Haare am Kops herumlausen zu müssen." — Der Herr mit der Glatze:
„Immer noch besser als ohne Hirn."

einst herrschte über Nie Stack! Korinth
Ein Berr kunltfrcundlid) und woblgefinnt.
bekanntlich wurde in Griechenland
ein Bürgermeilter Cyrann genannt.

Bei des korintbilchen Uolkes Ballung
Gab's manche Schwierigkeit in der Verwaltung
Belondcrs in jedem zweiten ]abr,

(Denn das 5e[t der ilchmilchen Spiele war.
Denn da ein Iftbmus, wie ihr witzt,
ein schmaler Streifen Landes i(t.

So kam es bei der groben Cnge
Immer zu einem argen Gedränge
Und es gab dabei, ganz [o wie beute,
Mancherlei Unglück und schlechte Leute.

Da war von besonderer (Dichtigkeit
Des Cyrannen juristische Cüchtigkeit.

(Dem fielen liier nicht mit Lust und Bein
Die Kraniche des Ibykus ein?

Doch Iaht uns diese Betrachtung enden
Und uns wieder zu unserem Cyrannen wenden!
Der sah an einem schönen Morgen
vor seiner Villa boch am Strand
Und hielt dabei voll schwerer Sorgen

Srr Hausfreund.

Gin Festprogramm in seiner Band:

Denn ach, die Stunden schnell verrinnen,
Schon morgen soll dasTest beginnen
Und ein Sänger, au! den er bestimmt gehofft,
Lieh auf sich warten, wie schon so oft.

Und es bandelte sich um die schönste Dummer!
Das war dem Cyrannen ein grober Kummer,
„ks drängt die Zeit, die Stunden eilen —
Ulo mag der erwartete Sänger weilen,

IDein lieber Bausfreund und alterBekannter?“
So seufzte der Betrieber Periander.

Auch seine Gattin, die Perigyne,

Sab neben chm da mit trüber Miene,
Dieweil sie fast mehr noch als ihr Gatte,
Line Schwäche für Sänger und Musiker batte.
Der grobe Künstler fehlte ihr sehr!

Seit einigen Monden schon und länger
(Dar er verteilt über’s jonische Meer,
Durchzog Italien als fahrender Sänger.

£r schrieb, man dürfe ihn bald erwarten,
Und sandte reizende Ansichtskarten:

Die zeigten in rotem Vaseustil
Carentinische Mädchen beim Slötenlpiel.

Periander (ab, wie auf den CUogen
Die Schüfe her zum Isthmus zogen
Mit Gästen aus allen Griechengauen,

Die heiligen Spiele zu beschauen.

Gier weis; den Stand, wer nennt die Damen
Der Leute, die von abwärts kamen!

Die Sophisten schlossen die Anwaltsstuben,
Pädagogen entliehen ihre Buben,

Die ja viel weniger lernen mubten,

(veil sie die griechischen Jormen schon

wubten.

Selbst Ärzte, ohne lang zu schwanken,
verlieben ihre heimischen Kranken;

Sie batten ja damals weniger Plage
Als wie die Ärzte heutzutage:

Bei seiner harmonischen Dolksnatur
Erkrankte der Grieche höchst selten nur.
Dafür war den Ärzten, wie leicht ermeblicb,
Das Griechische damals noch unerläblicb.

Doch labt uns diese Betrachtung enden
Und uns wieder zu unserm Cyrannen wenden I
Als Periander ärgerlich lab,

Nichts redete und nichts trank und ab,

142
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hinausgegeben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1922
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1927
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4031, S. 142

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