0m' rissig Mimli will mrr grotrl
's G mürt isch so blüh un' ü' Sprach so matt.
L' graue Staub lyt uf rm Lobe,
lkri' Lüftii spiit, bei' Lurchebiatt.
D' Lüt iaufr-n ummr in üe Lumpe,
Der Lrunnr' stoht as wie uerstuunt.
kri' Tropfli cha-n i' uusepumprl
Du' b' Vögrli sin' übel g'iuunt,
Dm SDnimel hange lütter Wiuikr,
Lurm Schaffe fehlt mer alle Drum,
Lurm Schlafe isch mrr heiß der Dfulge?)
Die ganzi Welt isch leer un' bumm!
lsiri' Ißijjrli Murmbuft ifch z'g fpürr,
An' „Ls"") lurgt rfsigfuurr örii;
An' wenn i' schriibr will, räjt3) ö’ Türe,
An' — überhaupt: 's fallt mrr nüt xi!
>) kopfiussen, 2) Die ttjrfrau, s) geljt tieljmiD Die Türe auf, *) etwa.
Do mag rn aubrrr aneffhr
An' Mimii dichte', wenn er cha!
ffch-gang go-Lohnefteckr' fpiyr'I!!
's chunnt mrr uf öbbr'f — drei nit a!
lDtto ßfliipp.
Mythologie schwach. „Was malen Sie denn augenblicklich?" „Etwas aus der Mythologie; die Europa." —
„Ach, Sic sind Landkartenzeichner?"
Die Rache.
von M. v. Pechmann.
Die Zahl t war traurig dar-
über, daß der liebe Gott ihr eine
so bescheidene Größe in der Welt
gegeben hatte, während alle an-
dern: Zahlen von 2 bis 9 größere
werte vorstellten, blieb sie immer
nur bei f und konnte trotz aller
Mühe um keine Haaresbreite hö-
her kommen.
Darob ward sie von den andern
Zahlen verächtlich behandelt. Dies
wurmte aber die t ganz gewaltig
und sie sann und sann, wie sie
den andern Zahlen gleichkonrmen
könnte.
Lines Tages schlich die t wieder
grübelnd durch die Straßen und
beschäftigte siech in Gedanken mit
ihrem traurigen Schicksal. Da
begegnete ihr just eine apparte 0
und die blinzelte ganz gehörig
Auf der Eisenbahn.
t. „He, kommen Sie, hier ist noch ein platz frei!"
nach der f. — „Donnerwetter,"
dachte die j und ging weiter.
Anderntags begegnete ihr dien
abermals und nickte der f gar
freundlich zu.
„Donnerwetter" dachte da die (
wiederum und — stieg der 0 nach.
Sie mußte selbst nicht recht, was
ihr die 0 so sympathisch erschei-
nen ließ, war es deren rundliche
Form oder war's der Umstand,
daß die 0 noch weniger war als
sie, die f? 3«, sicherlich, das wars
und es beschlich sie eine Art Mit-
lcid mit der kleinen rundlichen
Dame und Mitleid kann unter
Umständen Liebe erzeugen.
warum auch nicht I He nun —
die i liebte die 0 und je näher
sie ihr kam, desto überzeugter war
sic von ihrer neuen Leidenschaft.
Ls stand nun ganz fest und
sicher — die \ liebte die 0 bis
über die Ghrcn. Mit dieser Liebe
17-l
's G mürt isch so blüh un' ü' Sprach so matt.
L' graue Staub lyt uf rm Lobe,
lkri' Lüftii spiit, bei' Lurchebiatt.
D' Lüt iaufr-n ummr in üe Lumpe,
Der Lrunnr' stoht as wie uerstuunt.
kri' Tropfli cha-n i' uusepumprl
Du' b' Vögrli sin' übel g'iuunt,
Dm SDnimel hange lütter Wiuikr,
Lurm Schaffe fehlt mer alle Drum,
Lurm Schlafe isch mrr heiß der Dfulge?)
Die ganzi Welt isch leer un' bumm!
lsiri' Ißijjrli Murmbuft ifch z'g fpürr,
An' „Ls"") lurgt rfsigfuurr örii;
An' wenn i' schriibr will, räjt3) ö’ Türe,
An' — überhaupt: 's fallt mrr nüt xi!
>) kopfiussen, 2) Die ttjrfrau, s) geljt tieljmiD Die Türe auf, *) etwa.
Do mag rn aubrrr aneffhr
An' Mimii dichte', wenn er cha!
ffch-gang go-Lohnefteckr' fpiyr'I!!
's chunnt mrr uf öbbr'f — drei nit a!
lDtto ßfliipp.
Mythologie schwach. „Was malen Sie denn augenblicklich?" „Etwas aus der Mythologie; die Europa." —
„Ach, Sic sind Landkartenzeichner?"
Die Rache.
von M. v. Pechmann.
Die Zahl t war traurig dar-
über, daß der liebe Gott ihr eine
so bescheidene Größe in der Welt
gegeben hatte, während alle an-
dern: Zahlen von 2 bis 9 größere
werte vorstellten, blieb sie immer
nur bei f und konnte trotz aller
Mühe um keine Haaresbreite hö-
her kommen.
Darob ward sie von den andern
Zahlen verächtlich behandelt. Dies
wurmte aber die t ganz gewaltig
und sie sann und sann, wie sie
den andern Zahlen gleichkonrmen
könnte.
Lines Tages schlich die t wieder
grübelnd durch die Straßen und
beschäftigte siech in Gedanken mit
ihrem traurigen Schicksal. Da
begegnete ihr just eine apparte 0
und die blinzelte ganz gehörig
Auf der Eisenbahn.
t. „He, kommen Sie, hier ist noch ein platz frei!"
nach der f. — „Donnerwetter,"
dachte die j und ging weiter.
Anderntags begegnete ihr dien
abermals und nickte der f gar
freundlich zu.
„Donnerwetter" dachte da die (
wiederum und — stieg der 0 nach.
Sie mußte selbst nicht recht, was
ihr die 0 so sympathisch erschei-
nen ließ, war es deren rundliche
Form oder war's der Umstand,
daß die 0 noch weniger war als
sie, die f? 3«, sicherlich, das wars
und es beschlich sie eine Art Mit-
lcid mit der kleinen rundlichen
Dame und Mitleid kann unter
Umständen Liebe erzeugen.
warum auch nicht I He nun —
die i liebte die 0 und je näher
sie ihr kam, desto überzeugter war
sic von ihrer neuen Leidenschaft.
Ls stand nun ganz fest und
sicher — die \ liebte die 0 bis
über die Ghrcn. Mit dieser Liebe
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nüt isch's" "Auf der Eisenbahn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 157.1922, Nr. 4036, S. 178
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg