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für keine Antwort bekam
men hatte, war sic zu
ihm in den Raum gctre-
icn, ehe er cs recht merkte,

"nd stand nun an scincni
bücherhohcn, verkramten
'-bisch. Reugierig lugte sie
umher. Er sah, wie ihr
seiner dünner Mund sich
Z» einem spöttischen, wenn
auch gebändigten Lächeln,
das den rassigen, lebendi-
gen Kops leicht spannte,
verzog. Er atmete den
feuchten, veilchensarbencn.
betörenden März in ihren
braunen, glänzendenHaa-
ren. Seine Augen sogen

sich fest an den Gliedern ihres Leibes, die sich scharf von dem
groben, blankarriertcn Kattun des Bettes abhobcn, bis sic kühl
und mit leicht befehlendem, verwöhnten Ton sich nochmals nach
dem Buche erkundigte. Tr wühlte cs aus dem Must des Tisches,
die Tinte spritzte aus. Dann hatte er cs gefunden. Sic nickte ihm

Kaum ist jedoch der Tag vorbei,
Rührt's mächtig sich im fremden Gi;
Ed wächst empor ein Stiel und Hut.

leicht zu und er meinte
ein Fünkchen Mitleid, das
ihn aufbegehrcn ließ und
ihn doch widerstandslos
machte, in ihren grauen,
silberigen Augen aufglim-
men zu sehen. Tr be-
gleitete sic die Treppe
hinunter. Dann zerriß
er ein blaues ÜZuartheft.
Gedichte standen darauf.
Rur einmal hatte er sie
wiedergesehen. Sic war
sehr blaß und schaute an
ihm vorbei.

Gewiß, er war glück-
lich geworden. Sehr glück-
lich sogar.

Draußen aber murrten die lllärzlüfte, die Dielen hoben sich
unruhig, unten im Stall schlugen die Halfter der Pferde aneinander.
Der Schritt eines späten Ivandcrers scholl dumpf auf den Klinkern
des Bürgersteiges und immer breitere fluten roten Hyazinthcn-
dufts spülte der trunkene Mind an sein Knabenbett.

Ludwig Läle.

»Ein Hexenei!" schreit voller Wut
Das Huhn, das sich betrogen sieht.
»Stinkmorchel", ruft der Hahn und flieht.

K. Hübner.

Nachträgliche F c st ft c l l u n g.

„So gebe ich mich der beglückenden Erwartung hin, gnädige Frau, daß Sie uicfjt nein jagen werden, zumal ich
auch glaube, auuchinen zu dürfen, daß eine Verbindung Ihres Fräulein Tochter mit mir ganz im Sinne Ihres verewigten
Herrn Gemahls gewesen wäre." — „O, Herr Toktor, darauf wäre cs durchaus nicht aiigckommcn."

Z u m ii t ii n g.

)!)■ 11

„Ihr Engagement verpflichtet Sie alio bei zehn Millionen Honorar jährlich dreimal zu singen und zivar Neujahr, Ostern und
Pstngsten." — „Was sülll Ihnen ein! Ich kann wegen der Bagatelle doch nicht jedesmal von Amerika 'rüberfahren!"

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8'
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Hexenei" "Zumutung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Rübner, Kurt
Strauss, M.
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 158.1923, Nr. 4047, S. 59

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Erschließung

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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