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Br Gäsr-Gongurrnij.

($äd)|i{d)c Mundart.)

mit meinen Jrcind IDax Augu(( Räte
Sa(i jingft ich in der „Goldnen Guh“;

Iller a[en Budderbrod un Gä[e
Un dranken e Glas Bier derzu.

Iller dau|d)len gluche lUänncrwordc,

Un (chliefslid) (aadile Maxe dies:

„UJas meen[le, was de belle Sordc
Uon alle 6ä[e[ordcn is?“

„nid) ohne woblcrwoochnc Brielung",
Sprach ich, „will ich der Antwort gähm.
Gewil(cnhalte|te Ucrdicfung
Gebiehrt den wichtigen Brobläm.

Der Gloppftodc hat's fadal gefunden.

Dali wer nidi den (ei Damen gennl.

Der „Jlicchcl (er den JuR“ erfunden,

CUas mer uff Brösa „Schlittschuh" nennt.

Gleit mehr find' ich es zu beklaachen.
Dafi jener Mann uns unbegannt,

Der, brähistorisch un verschlaachen,

De Gunst der Gäserei erfand.

Zunächst da musi mer gonschdadieren:
Der Gase is e Duhobjekl,

An den mer mit Befricd’chung Jpieten,
Da(i, wemmern essen, er uns schmeckt,

€ zweeder Uorzuch, ooch nid) klecne,
fjarmonisch bei den erschien steht!

Un dieser is de ungemeenc,

€r|taunlid)C Jaricdät.

Un von den Arden euer jeden
Gommt zu e eichner Sonderwert,

Un alle de Jaricdädcn

Mer demzufoldie liebt un ehrt.

Un welcher dut der Breis gebiehren.

Das feltzeltellen, das macht IDieh';

£s soll uns zer Ent|d>cidung sichren
Uergleichcnde Gälolodiie.

Zucrfcht will ich 'neu Gase nennen,
Rochangesehn in Gä(c-Staat;

€r is, das gammer leicht ergennen,

€ ridttidw Aristograt.

Dci Gcid is keineswägs vcrblembert.
Gibst du's fer diesen Gäse her;

Der Bcebel nennt en meist Camembert,

Der bell te Mensch spricht Gamambär.

€ Deitscher, saach' ich frei nach Gccdhen,
Uon galloman scher Rächung fern,

Gann meerlchdens geenen Jranlcn leeden;
Doch ihre Gase iftl er gern.

Der Schweizer, richt'cher: Emmendaler,

E reicher Bourscheois scheint mer der,

's 'ne Art Dationallib'raler.

Jett, breit, gewichtig, satt un schwer.

Der Gimmclgä[c dann, verstehste,

Uon minder noblichen fjoochuh,

Is mehr der klecne Bercher, weehte.

So ungefähr wie ich un du.

Der Ziechcngäle ohne Jraachc.

£ broledari|ch derber Bursch,

Is seht zc schauen bcitzcdaachc;

Ä90UIC.

Broleden stehn heit hoch in Bursch.

Der Rolland, niechtern, unromandisch,

Is wie e Mann von ernsten Sinn,
Gedicchen, aber ooch bedandisch;

's gennt fast e Oberlehrer sin.

Der Rockefoor scheint mer hingächen
E Gleitmann, kluch un heechst gewandt,
Etwas ironisch ieberlächen,

Uerbindlich, heeflid) un (charmant.

IDcrkwärdig, nid), so vieles Gleiche
In Menschen- un in Gäfc-Art?

Doch ooch (ehr hassend (in Ungleiche,

Glo Gase mit Musrk sich haart.

Lirnburcher, wen» er richtig weech is. .
So zieh' ich en entschieden vor..

Gommt mer wie e gefiehlvoll weeches,

E schrnelsendes Adatscho vor.

Liptauer, der erfreut das Rcrz so
Mit brickelnder Biganderie;

Er wärkl wie e humorvoll Schkerzo
In reicher Dafellymphonie.

Der Schervais wieder, nischt serieescs,
Zart, lieblich, oberflächlich, nett,

Is olfenbar e recht grazcheelcs,

Anmudig dändclndes Menuett.

Doch jetro hemm' ich meene Rede
Un breche hier de Mustrung ab;

Denn mir fällt ein, der Arden jede
Rat ooch en Dachdeil, nid) ze knapp.

Sehr schmerzlich is fer mci Gcmiede,

Das) gar so hoch der Breis sich stellt:

Denn Sorchen hat mer Beide viele,
Ringädien hat mer wenig Geld.

Zähn Mark fer ene Gäsemade,

Das is heit billig noch fierwahr.

Bolon'chus saacht: „’s is wahr, ’s is schade
Un schade is es, das) cs wahr.“

Brie, Schervais, Schtildcn un so weider,
Die schmecken glänzend sicherlich;

Sc hamm nur eenen Jchler leider:
Erschwinglich leider sin se nid)!

Un mci Jerdikt, das steht nu feste:

£ jeder Gä[e, der is gut;

Un jeder is der allerbeste,

Glenrmer en nur bloR haben dut!

flix.

Ach so!

fjrou VI: „Jcch! weis, i' net, sind Sie's,
ober sinh Sie's net?" — Fra» 83: ,,J'
bin's scho', aber >' twrifj holt tief, wen Sie
meinen, baß i' bin!"

Andante con moto.

Der Jlille Abend schlummert vor den
Fenstern.

Maffgotdneo Uerzenlichl ersülll den
Saal,

Strahlt wieder in den Schränken, in
den Spiegeln,

Umschwebt die Stirn aus warnten,

weichen Flügeln,

es«

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"De Gäse-Gongurrenz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 158.1923, Nr. 4061, S. 171

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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