Das billige Faschingskostüm
„Was wähl' ich für ein Faschingskleid?"
„Mein liebes Kind, ich will 's dir sagen!
Brauchst nur dein ältestes zu tragen,
Das dunkle, lang und hüftenweit.
Änd schliehe hoch am Hals das Bord.
Dein Haar, das flechte zur Frisur.
Änd dann am Arm ein Pompadour
Änd niemand kennt dich! Auf mein Wort!
Zieh endlich auch noch Häkelspitzen
Hervor und lies ein gutes Buch.
Änd werde rot bei freien Witzen
Änd, Kind, du bist maskiert genug!
Statt Charleston tanze Menuette.
Fahr' nie mit einem Freund Motor.
Änd rauche keine Zigarette
Dann brauchst du keine Maske vor!
Ein Lachen wird dann mit dir ziehen
Wo du auch weilst im Mummenschanz.
Doch auch ein grüner Myrthenkranz
Wird wohl aus solchem Fasching blühen!
Edmund Schopen
Der Vorschlag
Mizzi, die ganz Moderne, ganz Vermännlichte, rauft sich ihren
Knabenscheitel: „Wenn ich nur schon wüsite, als was ich dieses Jahr
auf den Maskenball gehen soll!"
Sagt Egon der Gatte: „Wie wärs, wenn du dich mal als Dame
verkleiden würdest.?"
Intimes vom Maskenball
Auf einem Maskenball belauschte ich Folgendes aus dem Gespräch
eines Ehepärchens.
Sie: „Emil, reichts denn noch zu ner Pulle Sekt?"
Er: „Nein. Siehst du, hätten wir die goldene Uhr auch noch ver-
setzt, könnten wir uns jetzt noch eine leisten!"
Des Onkels Rat
Junge Frau (auf ihr verzogenes Söhnchen weisend): „Denk mal,
Onkel, da Hab' ich für Günterchen einen ganzen Haufen Anzüge be-
sorgt zum Kinder-Maskenfeft: Indianer, Ritter, Eskimo, Chinese
— — nichts gefällt ihm! Weißt du nicht vielleicht eine recht hübsche
Tracht für ihn?"
Onkel: „Jawohl — eine recht hübsche Tracht Prügel!"
Erklärlich!
„Was ist denn eigentlich Ihr Vetter, Herr Klemm?" — „Fleisch-
beschauer." — „Deshalb trifft man ihn gewiß in allen Revueen".
Paradiesische Zustände
„Na, wie wars bei Ihnen in Berlin an Fastnacht?"
„Fastnacht? Fastnackt!"
Bequeme Maskerade
Zwölf lustige Leutchen, die das heitere Faschingsfest des Män-
nergesaugvereines besuchen wollten, hatten im Intereffe der „Hetz"
beschloffen, sich den Strapazen einer Maskerade zu unterziehen und
als „Klassische Gruppe" zu erscheinen. Einer sollte als Carlos kom-
men, einer als Hamlet, ein dritter als Posa usw.
Am Festabend waren richtig alle in den besprochenen Kostümen
erschienen, nur ein einziger hatte sich — ohne Rücksicht auf die Ver-
abredung-schön bequem in Balltoilette geworfen. Natürlich stürm-
ten die anderen wütend auf ihn ein: „Du Faulpelz! Du gemeiner
Mensch! Und das nennst du ein Hamletkoftüm?!?"
Doch der Angegriffene protestierte energisch: „Gewiß!— moderne
Inszenierung!!!"
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„Was wähl' ich für ein Faschingskleid?"
„Mein liebes Kind, ich will 's dir sagen!
Brauchst nur dein ältestes zu tragen,
Das dunkle, lang und hüftenweit.
Änd schliehe hoch am Hals das Bord.
Dein Haar, das flechte zur Frisur.
Änd dann am Arm ein Pompadour
Änd niemand kennt dich! Auf mein Wort!
Zieh endlich auch noch Häkelspitzen
Hervor und lies ein gutes Buch.
Änd werde rot bei freien Witzen
Änd, Kind, du bist maskiert genug!
Statt Charleston tanze Menuette.
Fahr' nie mit einem Freund Motor.
Änd rauche keine Zigarette
Dann brauchst du keine Maske vor!
Ein Lachen wird dann mit dir ziehen
Wo du auch weilst im Mummenschanz.
Doch auch ein grüner Myrthenkranz
Wird wohl aus solchem Fasching blühen!
Edmund Schopen
Der Vorschlag
Mizzi, die ganz Moderne, ganz Vermännlichte, rauft sich ihren
Knabenscheitel: „Wenn ich nur schon wüsite, als was ich dieses Jahr
auf den Maskenball gehen soll!"
Sagt Egon der Gatte: „Wie wärs, wenn du dich mal als Dame
verkleiden würdest.?"
Intimes vom Maskenball
Auf einem Maskenball belauschte ich Folgendes aus dem Gespräch
eines Ehepärchens.
Sie: „Emil, reichts denn noch zu ner Pulle Sekt?"
Er: „Nein. Siehst du, hätten wir die goldene Uhr auch noch ver-
setzt, könnten wir uns jetzt noch eine leisten!"
Des Onkels Rat
Junge Frau (auf ihr verzogenes Söhnchen weisend): „Denk mal,
Onkel, da Hab' ich für Günterchen einen ganzen Haufen Anzüge be-
sorgt zum Kinder-Maskenfeft: Indianer, Ritter, Eskimo, Chinese
— — nichts gefällt ihm! Weißt du nicht vielleicht eine recht hübsche
Tracht für ihn?"
Onkel: „Jawohl — eine recht hübsche Tracht Prügel!"
Erklärlich!
„Was ist denn eigentlich Ihr Vetter, Herr Klemm?" — „Fleisch-
beschauer." — „Deshalb trifft man ihn gewiß in allen Revueen".
Paradiesische Zustände
„Na, wie wars bei Ihnen in Berlin an Fastnacht?"
„Fastnacht? Fastnackt!"
Bequeme Maskerade
Zwölf lustige Leutchen, die das heitere Faschingsfest des Män-
nergesaugvereines besuchen wollten, hatten im Intereffe der „Hetz"
beschloffen, sich den Strapazen einer Maskerade zu unterziehen und
als „Klassische Gruppe" zu erscheinen. Einer sollte als Carlos kom-
men, einer als Hamlet, ein dritter als Posa usw.
Am Festabend waren richtig alle in den besprochenen Kostümen
erschienen, nur ein einziger hatte sich — ohne Rücksicht auf die Ver-
abredung-schön bequem in Balltoilette geworfen. Natürlich stürm-
ten die anderen wütend auf ihn ein: „Du Faulpelz! Du gemeiner
Mensch! Und das nennst du ein Hamletkoftüm?!?"
Doch der Angegriffene protestierte energisch: „Gewiß!— moderne
Inszenierung!!!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das billige Faschingskostüm"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4256, S. 99
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg