Prsisaufsabe: Preise 200.-Mark
Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige
Aufgabe, deren beste Lösung mit KM 60.—, zweite mit RM 30.— und dritte mit
KM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im
Werte von je RM 3.— an weitere zo Einsender von Lösungen zur Verteilung.
Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer ein-
verstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt,
Einsendungen nicht zurückgeschickt werden. — Bei gleichwertigen Einsendungen
entscheidet das Los.
Preisaufgabe Nr. 336: „Gereimtes und Ungereimtes"
Der Reim bringt mit dem gleichen Klang
Oft Wörter in Zusammenhang
Derart, daß auch im Sinn vereint.
Was gar nicht ungereimt uns scheint.
Zum Beispiel paßt doch zu der Wahrheit
Vollkommen recht das Reimwort Rarheit,
And ebenso zur Dividende
In vielen Fällen die Legende;
Auch führt sehr oft der starke Trank
Nicht nur im Reim zu Zank und Stank,
And, wie's auch ausgeht: das Examen
Bedingt den Ruf zum Schluffe: Amen!
Doch gibt's auch manches Wörterpaar,
Das äußerlich zum Reime zwar
Sich fügt, doch wird, was so verbunden.
Im Sinn als ungereimt empfunden.
Zum Beispiel kommen die Poeten
Mit Anrecht zu dem Reim Moneten,
And ungereimt beim Worte dumm
Ist, daß der Dumme selten stumm;
Auch sollte niemals sich auf Äerz
Dem Sinne nad) ergeben Erz,
Anv zu dem schliä)ten Wörtchen rein
Paßt, ach, sehr oft nicht mancher Wein.
Ja, so ist es: wenn auch der Gleichklang des Reims oft auf innere Beziehungen
weist, gerade als wenn zwei Wörter nur aus diesem Grunde sich reimten, so gibt es
andererseits Reime, die krasse Gegensätze vereinen. Man könnte also von gereimten
und ungereimten Reimen sprechen. Von jeder Art sollen Sie uns nun ein lustiges
Beispiel geben. Mit Versen brauchen Sie sich dabei nicht anzuftrenge»; Sie könne»
es etwa so machen: Auf Kuß reimt sich Genuß, und das wird jeder als sinnvoll
empfinden; aus Geld reimt sich zwar Äeld, und das ist eigentlich ungereimt, denn
niemals wird durch Geld jemand ein Held.
Damit ist die Aufgabe wohl klar genug. Der Möglichkeiten sind viele, und einige
zu suchen, dürfte Ihnen Spaß machen.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis
24. September 1936 an: Schristleitung der Fliegenden Blätter (Preisaufgabe),
München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisauf-
gabe" tragen. — Werden Lösungen mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt,
so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwende».
Entsck)eidung in Nummer 4760.
^)aul und Pauline fuhren zum Wochenende
nach Feilnbach.
Jeden Morgen früh sechs Ahr erhob sich Paul
aus den Federn.
„Warum sieht Ihr Paul jeden Morgen Punkt
sechs Ahr auf?"
„Wegen der Morgengymnastik."
„Treibt er sie?"
„Nein. Aber das junge Mädchen, das gegen-
über wohnt."
Ja dann —
„Wo kan» man denn hier ungestört im Freien
baden?" fragte Herr Summier unlängst in seiner
Sommerfrische einen Einheimischen.
„Angestört," erwiderte der, „Sie meinen also,
daß sonst dort niemand badet?"
„Richtig," sagte Herr Summier, „Sie haben
mich verstanden. Ist das hier möglich?"
„O ja," darauf wieder der Einheimische. „In
unserm Gemeindewald gleich da drüben, in dem
kleinen Weiher mittendrin — da wären Sie
ganz ungeniert."
„Wirklich? Kann ich mich darauf verlassen?
Badet dort niemand?"
„Na. Wenn ich Ihnen doch sag: kein Mensch.
Denn der Weiher is voller Blutegel."
Fräulein Wedeschulz und der Dr. Weinhold
sitzen auf der Altane des Sommerhotels, in
dem sie der Ferienzufall zusammengeführt hat.
Dr. Weinhold ist 38 Jahre alt; er hat schon viel
durchgemad)t und liebt es, den gesetzten Herrn
zu spielen. Fräulein Wedeschulz mag etwas älter
sein, aber sie hat wohl noch nichts durchgemacht
und will noch keineswegs eine gesetzte Dame sein.
Da kommt eine Wanderschar junger Leute
vorbei. Ad), wie die lustig und vergnügt sind!
„Ja, ja, gnädiges Fräulein," sagt der Dr.
Weinhold, „vor zwanzig Jahren sind wir aud)
noch so ausgelassen gewesen."
Fräulein Wedeschulz wirft den Kopf zurück.
„O bitte, Herr Doktor-Sie vielleicht, aber
ich nicht!"
Humor des
Ich bitte um die Hand Ihrer Tochter
„Ich muß allerdings gestehen," bekannte der zukünftige Schwieger-
sohn, „daß mein Einkommen nicht so groß ist, wie die Liebe zu
Ihrer Tochter!"
„Machen Sie sich keine Gedanken darüber, junger Mann," be-
ruhigte ihn der Vater, „das gleicht sich mit der Zeit aus!" (Lektyr)
Beim Zahnarzt
Ein Mann kam hereingestürzt. „Id) muß so schnell wie möglid)
meine Zähne heraushaben! Id) vergehe vor Schmerzen!" — „Bitte,
nehmen Sie Platz I" sagt der Zahnarzt und holt seine Instrumente hervor.
Auslandes
„Hm . ." sagt der Arzt nad) einem Weilchen, „Sie haben doch
nicht einen einzigen Zahn im Munde!"
„Nein — die sitzen im Halse fest!" (numoiist)
Zweifelhaftes Lob
„Liebe Emma," sagte der junge Ehemann, „von dieser Suppe
hättest du zwölf Teller statt zwei kod)en sollen!"
„Schmeckt sie dir so gut?" freut sich die junge Frau.
„Das will ich nid)t gerade sagen," meinte der Gatte, „aber es
hätte besser zu der Salzmenge gepaßt, mit der du so verschwenderisch
umgegangen bist!" (Ekstrabladet)
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfer Blätter
Nr. 4749. 6. August 1936
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung »Fliegende
Blätter“, München I, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Viertelj ahrs-Abonnem ent (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders ln Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
90
Redaktionsschluß: 20. Juli 1936
Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige
Aufgabe, deren beste Lösung mit KM 60.—, zweite mit RM 30.— und dritte mit
KM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im
Werte von je RM 3.— an weitere zo Einsender von Lösungen zur Verteilung.
Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer ein-
verstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt,
Einsendungen nicht zurückgeschickt werden. — Bei gleichwertigen Einsendungen
entscheidet das Los.
Preisaufgabe Nr. 336: „Gereimtes und Ungereimtes"
Der Reim bringt mit dem gleichen Klang
Oft Wörter in Zusammenhang
Derart, daß auch im Sinn vereint.
Was gar nicht ungereimt uns scheint.
Zum Beispiel paßt doch zu der Wahrheit
Vollkommen recht das Reimwort Rarheit,
And ebenso zur Dividende
In vielen Fällen die Legende;
Auch führt sehr oft der starke Trank
Nicht nur im Reim zu Zank und Stank,
And, wie's auch ausgeht: das Examen
Bedingt den Ruf zum Schluffe: Amen!
Doch gibt's auch manches Wörterpaar,
Das äußerlich zum Reime zwar
Sich fügt, doch wird, was so verbunden.
Im Sinn als ungereimt empfunden.
Zum Beispiel kommen die Poeten
Mit Anrecht zu dem Reim Moneten,
And ungereimt beim Worte dumm
Ist, daß der Dumme selten stumm;
Auch sollte niemals sich auf Äerz
Dem Sinne nad) ergeben Erz,
Anv zu dem schliä)ten Wörtchen rein
Paßt, ach, sehr oft nicht mancher Wein.
Ja, so ist es: wenn auch der Gleichklang des Reims oft auf innere Beziehungen
weist, gerade als wenn zwei Wörter nur aus diesem Grunde sich reimten, so gibt es
andererseits Reime, die krasse Gegensätze vereinen. Man könnte also von gereimten
und ungereimten Reimen sprechen. Von jeder Art sollen Sie uns nun ein lustiges
Beispiel geben. Mit Versen brauchen Sie sich dabei nicht anzuftrenge»; Sie könne»
es etwa so machen: Auf Kuß reimt sich Genuß, und das wird jeder als sinnvoll
empfinden; aus Geld reimt sich zwar Äeld, und das ist eigentlich ungereimt, denn
niemals wird durch Geld jemand ein Held.
Damit ist die Aufgabe wohl klar genug. Der Möglichkeiten sind viele, und einige
zu suchen, dürfte Ihnen Spaß machen.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis
24. September 1936 an: Schristleitung der Fliegenden Blätter (Preisaufgabe),
München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisauf-
gabe" tragen. — Werden Lösungen mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt,
so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwende».
Entsck)eidung in Nummer 4760.
^)aul und Pauline fuhren zum Wochenende
nach Feilnbach.
Jeden Morgen früh sechs Ahr erhob sich Paul
aus den Federn.
„Warum sieht Ihr Paul jeden Morgen Punkt
sechs Ahr auf?"
„Wegen der Morgengymnastik."
„Treibt er sie?"
„Nein. Aber das junge Mädchen, das gegen-
über wohnt."
Ja dann —
„Wo kan» man denn hier ungestört im Freien
baden?" fragte Herr Summier unlängst in seiner
Sommerfrische einen Einheimischen.
„Angestört," erwiderte der, „Sie meinen also,
daß sonst dort niemand badet?"
„Richtig," sagte Herr Summier, „Sie haben
mich verstanden. Ist das hier möglich?"
„O ja," darauf wieder der Einheimische. „In
unserm Gemeindewald gleich da drüben, in dem
kleinen Weiher mittendrin — da wären Sie
ganz ungeniert."
„Wirklich? Kann ich mich darauf verlassen?
Badet dort niemand?"
„Na. Wenn ich Ihnen doch sag: kein Mensch.
Denn der Weiher is voller Blutegel."
Fräulein Wedeschulz und der Dr. Weinhold
sitzen auf der Altane des Sommerhotels, in
dem sie der Ferienzufall zusammengeführt hat.
Dr. Weinhold ist 38 Jahre alt; er hat schon viel
durchgemad)t und liebt es, den gesetzten Herrn
zu spielen. Fräulein Wedeschulz mag etwas älter
sein, aber sie hat wohl noch nichts durchgemacht
und will noch keineswegs eine gesetzte Dame sein.
Da kommt eine Wanderschar junger Leute
vorbei. Ad), wie die lustig und vergnügt sind!
„Ja, ja, gnädiges Fräulein," sagt der Dr.
Weinhold, „vor zwanzig Jahren sind wir aud)
noch so ausgelassen gewesen."
Fräulein Wedeschulz wirft den Kopf zurück.
„O bitte, Herr Doktor-Sie vielleicht, aber
ich nicht!"
Humor des
Ich bitte um die Hand Ihrer Tochter
„Ich muß allerdings gestehen," bekannte der zukünftige Schwieger-
sohn, „daß mein Einkommen nicht so groß ist, wie die Liebe zu
Ihrer Tochter!"
„Machen Sie sich keine Gedanken darüber, junger Mann," be-
ruhigte ihn der Vater, „das gleicht sich mit der Zeit aus!" (Lektyr)
Beim Zahnarzt
Ein Mann kam hereingestürzt. „Id) muß so schnell wie möglid)
meine Zähne heraushaben! Id) vergehe vor Schmerzen!" — „Bitte,
nehmen Sie Platz I" sagt der Zahnarzt und holt seine Instrumente hervor.
Auslandes
„Hm . ." sagt der Arzt nad) einem Weilchen, „Sie haben doch
nicht einen einzigen Zahn im Munde!"
„Nein — die sitzen im Halse fest!" (numoiist)
Zweifelhaftes Lob
„Liebe Emma," sagte der junge Ehemann, „von dieser Suppe
hättest du zwölf Teller statt zwei kod)en sollen!"
„Schmeckt sie dir so gut?" freut sich die junge Frau.
„Das will ich nid)t gerade sagen," meinte der Gatte, „aber es
hätte besser zu der Salzmenge gepaßt, mit der du so verschwenderisch
umgegangen bist!" (Ekstrabladet)
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfer Blätter
Nr. 4749. 6. August 1936
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung »Fliegende
Blätter“, München I, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Viertelj ahrs-Abonnem ent (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders ln Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
90
Redaktionsschluß: 20. Juli 1936