Zeichnung von G. Traub
Das waren die Gebrüder Gulden.
ITIit Hinterlassung vieler Schulden
Entwichen sie aus Oarnopol
Und fühlten sich in Oanzig wohl.
Sie haben dort, wie früher schon,
(Zemacht in Herrenkonfektion,
Ooch rnanche Schwierigkeit erfahren,
Kredit zu Kriegen bei den Maren,
Oer Hclt’re, Moritz <3ulden, reiste
Nun nach Berlin, um dort auf dreiste,
Beschickte Nrt bei dem Grossisten
Max Schulze Mare zu erlisten.
Banz nah' bei Schulze, sieht er heiter.
Befindet sich, drei Häuser weiter,
Oas Bankgeschäft von Oskar Klein,
Und hier geht er zuerst hinein.
Zwei Hundertguldenscheine legt
Er auf den Oisch und spricht bewegt:
„Mir is so mies. Sott der Gerechte,
Oie Scheine sind vielleicht nich' echte!
Nch, Herr Bankier, sehn Sie se an!
Sie wissen als ein kund'ger Mann
Sanz sicher, ob die Sulden hier
Nus Oanzig gut, zu sagen mir."
Oer Bankier Klein prüft scharf und lange
Und sagt darauf: „Sei'n Sie nicht bange!
Sut sind die Sulden sicherlich!"
Und Moritz dankt und wendet sich.
Ood) an der Oür scheint er zu zagen
Und mutz noch einmal seufzend fragen:
„Sind se auch wirklich, wirklich gut?"
Und Oskar Klein ruft: „Ubsolut!"
Jetzt wandert Moritz frisch beseelt
Hin zu Max Schulze, und er wählt
Oort Konfektion in großer Masse.
„Kredit?" sagt Schulze. „Nein—nur Kasse!"
Oer Kunde spricht: „Oie Brüder Sulden,
Herr, können keinen Zweifel dulden!
Hier der Bankier, Herr Oskar Klein,
Gibt Auskunft gleich, ob gut wir sein."
Als fünf Minuten sind verstrichen.
Kommt Moritz wieder angesd)lichen:
„Oe Sulden, Herr Bankier, aus Oanzig—?"
„Sind gut!" schreit Klein, schon etwas
ranzig.
Ood) dreimal noch mit Intervallen
Hört er die gleiche Frage schallen.
Und endlich brüllt Herr Klein voll Mut:
„Nun aber 'raus! Sut sind sie, gut!"
Und Schulze schickt den Prokuristen.
„Herr Klein — was wir jetzt gerne
wüßten:
Mie ist das mit den Sulden da
Nus Oanzig — sind sie gut wohl, ja?"
„Zum vonnerwetter," schreit nun Klein,
„Mie oft soll ich gefragt noch sein?
Ja, sie sind gut! Ich kann's beschwören
Und will jetzt nichts mehr davon hören."
Froh kommt zurück der Prokurist,
Und weil die Auskunft glänzend ist.
Und alle Zweifel werden still.
Kriegt Moritz Sulden, was er will,
Und wird als Kunde sehr geschätzt.
„Drei Monat Ziel!" so heißt es jetzt,
Ooch ob das Seid jemals zu kriegen,
Oarf stärkstem Zweifel unterliegen.
Robinson
308
Das waren die Gebrüder Gulden.
ITIit Hinterlassung vieler Schulden
Entwichen sie aus Oarnopol
Und fühlten sich in Oanzig wohl.
Sie haben dort, wie früher schon,
(Zemacht in Herrenkonfektion,
Ooch rnanche Schwierigkeit erfahren,
Kredit zu Kriegen bei den Maren,
Oer Hclt’re, Moritz <3ulden, reiste
Nun nach Berlin, um dort auf dreiste,
Beschickte Nrt bei dem Grossisten
Max Schulze Mare zu erlisten.
Banz nah' bei Schulze, sieht er heiter.
Befindet sich, drei Häuser weiter,
Oas Bankgeschäft von Oskar Klein,
Und hier geht er zuerst hinein.
Zwei Hundertguldenscheine legt
Er auf den Oisch und spricht bewegt:
„Mir is so mies. Sott der Gerechte,
Oie Scheine sind vielleicht nich' echte!
Nch, Herr Bankier, sehn Sie se an!
Sie wissen als ein kund'ger Mann
Sanz sicher, ob die Sulden hier
Nus Oanzig gut, zu sagen mir."
Oer Bankier Klein prüft scharf und lange
Und sagt darauf: „Sei'n Sie nicht bange!
Sut sind die Sulden sicherlich!"
Und Moritz dankt und wendet sich.
Ood) an der Oür scheint er zu zagen
Und mutz noch einmal seufzend fragen:
„Sind se auch wirklich, wirklich gut?"
Und Oskar Klein ruft: „Ubsolut!"
Jetzt wandert Moritz frisch beseelt
Hin zu Max Schulze, und er wählt
Oort Konfektion in großer Masse.
„Kredit?" sagt Schulze. „Nein—nur Kasse!"
Oer Kunde spricht: „Oie Brüder Sulden,
Herr, können keinen Zweifel dulden!
Hier der Bankier, Herr Oskar Klein,
Gibt Auskunft gleich, ob gut wir sein."
Als fünf Minuten sind verstrichen.
Kommt Moritz wieder angesd)lichen:
„Oe Sulden, Herr Bankier, aus Oanzig—?"
„Sind gut!" schreit Klein, schon etwas
ranzig.
Ood) dreimal noch mit Intervallen
Hört er die gleiche Frage schallen.
Und endlich brüllt Herr Klein voll Mut:
„Nun aber 'raus! Sut sind sie, gut!"
Und Schulze schickt den Prokuristen.
„Herr Klein — was wir jetzt gerne
wüßten:
Mie ist das mit den Sulden da
Nus Oanzig — sind sie gut wohl, ja?"
„Zum vonnerwetter," schreit nun Klein,
„Mie oft soll ich gefragt noch sein?
Ja, sie sind gut! Ich kann's beschwören
Und will jetzt nichts mehr davon hören."
Froh kommt zurück der Prokurist,
Und weil die Auskunft glänzend ist.
Und alle Zweifel werden still.
Kriegt Moritz Sulden, was er will,
Und wird als Kunde sehr geschätzt.
„Drei Monat Ziel!" so heißt es jetzt,
Ooch ob das Seid jemals zu kriegen,
Oarf stärkstem Zweifel unterliegen.
Robinson
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der nützliche Name"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4763, S. 308
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg