Fliegende Blätter (186.1937 (Nr. 4771-4795) = 93. Jahrg.)

Zeichnung von M. Claus

Unsereiner und der Wintersport

Neulich fuhr ich nach St. Morilz —
Schnieke, die Natur!

Dachte: mit Hojotoho ritz
Bald ich meine Spur.

Doch ich kam nicht auf die Brettel:
Eins war immer wech.

Na, und eh ich mich verzetteP —
fluf! Hotelwärtsl (Pech!)

Und ich traf da in der Halle
Eine Maid — famos!

Doch sie sprach wie alle, alle
Stets vom „Stemmen“ bloß.

fluf erles’ne Ceistestöne
(Na, das ist doch stark!)
Reagierte diese Schöne
Nur mit Telemark.

Pirandello usw. —

Immer lief ich leer.

Sie war weg von Hannes Schneider —
Gott, was schrieb denn der?

Selbst ein braunes Girl aus Kwangschi
(Reizendes Idiom!)
Quasselte von nichts als Hangski,
Reißen und Slalom.

fluch mein guter Witz von „Bindung“
Schlug nicht richtig ein,

Und ich hatte die Empfindung:
Laß es lieber sein I

Und ich schlich ins Schneegemansche
Reuiglich zurück:

Ohne Kenntnis dieser Branche
Gibt es hier kein Glück!

Und in die verschneiten Wiesen
Bohrt ich Steiß und Bauch,

Und dann sprach ich nur in diesen
Fachausdrücken auch.

Ja, und dann? Erfolg besonnte
Mich, noch eh’s getaut:

Als ich knapp den Schneepflug konnte,
Hatt ich schon ne Braut.

ft. W.

Weit vom Schuß

„Ich gehe zeitig zu Bett/ erzählt die junge Frau, „aber mein
Mann spielt bis nachts ein !lhr Klavier."

„Stört Sie denn das nictt?" wundert sich die Nachbarin.
„Aber nein; er spielt doch im Cafe."

Warum

Vemmer klagte: „Gucke mal hier, meine Stiefelsohlen sind schon
wieder durchgelaufen I"

Sagte seine Frau: „Ich habe es ja schon immer gesagt, warum
kaufst du kein Auto!"

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