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Fliegende Blätter — 190.1939 (Nr. 4875-4900) = 95. Jahrg.

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Nr. 4894
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https://doi.org/10.11588/diglit.6561#0313
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Ergebnis der Preisaufgabe 403 (Nr. 4883)

Wann wird die Hochzeit sein?

Ja, wann wird die Lochzeit sein, die nach über drei Jahre langem
Warten Klara, die in Knippenburg an der Knippe wohnt, mit ihrem
Kuno in Brummstedt an der Brumme glücklich vereint? Kuno hat
endlich die wirschaftliche Möglichkeit schaffen können und bereits
einen Tag in Aussicht genommen. Das Datum aber soll Klara selber
ausrechnen, wie Kuno ihr in einem Brief vom 12. Januar 39 vor-
schlägt. Diesen Brief wird sie — zwischen Brummstedt und Knip-
penburg sind zehn Stunden Bahnfahrt — am 13. früh erhalten.
Am 14. wird sie darauf antworten und dann weiterhin, wie sie das
schon immer getan hat, an jedem vierten Tage Kuno einen Brief
oder manchmal auch nur eine Postkarte schicken. Diese Briefe und
Karten nun soll sie jedesmal in anderer Art freimachen, verschiedene
Marken verwendend. Alle Möglichkeiten soll sie dabei benutzen, doch
ohne eine Wiederholung, und wenn Kuno eines Tages den Brief
oder die Postkarte mit der letzten möglichen Frankierungsart er-
halten hat, wird er noch am Abend nach Knippenburg abfahren
und dort am Morgen darauf eintreffen. And dann soll es, hat er
zugesagt, so bald wie möglich zur Eheschließung aufs Standesamt
gehen. Denn das nötige Aufgebot wird man schon vorher zeitig
genug bestellt haben.

Gestellt waren die Fragen:

Wie oft können Briefe und Postkarten zusammen auf verschiedene
Art mit Marken beklebt werden?

An welchem Tage wird die Lochzeit sein?

Die richtigen Antworten lauten:

34mal, bei 28 Briefen und 6 Postkarten.

Die Lochzeit ist am 30. Mai 39.

Die richtige Beantwortung der ersten Frage bedingte noch nicht
eine solche der zweiten, und gerade dabei haben sehr viele Einsender
einen wichtigen Amstand übersehen. Sie haben richtig gerechnet, daß
Klara 34mal schreiben wird, zuerst also am 14. Januar und dem-
gemäß zuletzt am 26. Mai, woraus folgt, daß Kuno am 28. Mai
morgens in Knippenburg eintreffen wird. Sie haben dann aber eine
Andeutung übersehen, die in Kunos Worten lag, es solle daraus
„so bald wie möglich" aufs Standesamt gehen. Diese früheste Mög-

lichkeit jedoch bietet erst der 30. Mai, denn der 28. und 29. sind die
beiden Pfingstfeiertage, und da ist das Standesamt geschlossen.

Diesen Fehler haben wir erwartet; deshalb haben wir ja Klara
auch zum ersten Male am 14. Januar schreiben lassen. Sonst aber
haben uns die Einsendungen doch manche Aeberraschungen gebracht.
Daß die Zahl der Möglichkeiten oft höher als mit 34 angegeben
wurde, mag daran liegen, daß die Einsender bei der Arbeit nervös
wurden und deshalb einige Wiederholungen übersehen haben. Ein
geringes Zurückbleiben hinter der Löchstzahl mochte den gleichen
Grund haben; dabei wurde dann irgend eine verzwicktere Möglich-
keit nicht beachtet. Wie aber sind allzu frühzeitige Festlegungen des
Lochzeitsdatums zu erklären, etwa schon mit dem 1. Februar? Wohl
nur mit einer Ankenntnis der reichen Auswahl an Marken, die uns
unsere Post bietet. Denn wenn gesagt wird, ein Brief könne drei-
fach, mit einer 12-, zwei 6- und vier 3-Pfennigmarken, eine Post-
karte aber zweifach, mit einer 6- und zwei 3-Pfennigmarken freige-
macht werden-dann kann das wohl nur an einem Nichtwissen

um das Vorhandensein der 1- und 4-Pfennigmarken liegen, die
schon für sich, dann auch in Verbindung mit der 5-, 8- und 10-Pfen-
nigmarke allerlei Möglichkeiten ergeben. Der anscheinend sehnsüchtig
die Lochzeit erwartenden Klara wäre freilich damit gedient gewesen.
Schließlich haben noch einige Einsender ganz richtig den 30. Mai
für den Gang aufs Standesamt ermittelt, lassen dann aber erst das
Aufgebot bestellen, so daß sie für die Lochzeit ein entsprechend spä-
teres Datum bekommen. Das war aber gegen die ausdrücklich fest-
gelegte Voraussetzung.

Anter den Einsendern der richtigen Lösungen hat das Los wie
folgt entschieden:

Erster Preis von 60 Mark:

Lore Grubel, Zeitz, Baderstraße 2.

Zweiter Preis von 30 Mark:

Max Leuschner, Trebnitz/Schles., Wilhelmstraße 19.

Dritter Preis von 20 Mark:

Friedrich Schwarz, Frankfurt a. M, Weberstraße 69.
Außerdem sind 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je 3 Mark
verschickt worden.

Humor des Auslandes

O wie so trügerisch

Gestern fragte ich meine Freundin: „Sag mal, Elvira, wenn
dein Chef dir einen Brief diktiert, steht er dann auf?"

„Nein, wie denkst du dir denn das?" antwortete die Maid.
„Dann würde ich ja auf den Boden fallen!" (Humorist)

Laßt Blumen sprechen

Koppelmann hat einen kleinen Vorgarten. Neulich sagt er zu
seiner Frau:

„Merkwürdig, ich habe doch vor einiger Zeit Relkensamen beim
Gärtner bestellt und ausgesät, und jetzt kommen Vergißmeinnicht
heraus!"

„So? — Last du vielleicht die Rechnung noch nicht bezahlt?"

(Varl Hem)

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Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl, auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.

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