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Ergebnis der Preisausgabe 415: (Nr. 4907) Was sagt Mathilde?

Es galt, in schlichten Versen einen Schluß zu finden zu einem
Gedicht, dessen nochmaligen Abdruck wir durch eine kurze Inhalts-
angabe ersetzen wollen. Emil und Mathilde sind kurz vor der Loch-
zeit, da muß Mathilde der Einladung eines Onkels nach Amerika
folgen. Aus dem Vierteljahr, das sie fortbleiben wollte, werden durch
Krankheit des Onkels, dessen Pflege Mathilde übernimmt, ganze zwei
Jahre; dafür wird Mathilde dann aber auch die Erbin des Onkels.
Emil hat inzwischen in Sehnsucht ihrer geharrt und ihr viele Briefe
geschrieben. Etwas hat er dabei verschwiegen: er hat den Schmuck
seines Laupthaars nach und nach verloren und eine völlige Glatze
bekommen. Jetzt zittert er vor dem Wiedersehen. Was wird Ma-
thilde sagen? Er steht am Landungsstege, Mathilde naht, und
Weil sich das nun doch so schickt.

Muß er, mag's ihn noch so grämen.

Jetzt den Lut vom Kopfe nehmen . . .

And nun sollte es weitergehen. Zwei Möglichkeiten waren ge-
geben: Mathilde mochte in alter Liebe Emil die Land reichen oder
aber dem jetzt so veränderten den Abschied geben. Wir freuen uns,
feststellen zu können, daß jene Einsender, die Mathilde so grausam
sein lassen, doch in der Minderzahl geblieben sind. Vielleicht lag es
aber auch daran, daß für Emils Verstoßung fast immer nur die
gleiche Begründung gefunden wurde: Mathilde glaubt annehmen zu
müssen, daß Emil während ihrer Abwesenheit sich einem zügellosen
Leben ergeben und sich, wie die bekannte Redensart lautet, die Laare
wegamüsiert habe.

Im andern Falle, der aus Emil und Mathilde ein glückliches
Paar werden läßt, konnte freilich — viele Einsender haben sich da-
mit begnügt — Mathildes einfache Versicherung: „Ich liebe dich
auch fo!" nicht ausreichen. Denn das Gedicht sollte doch eine Pointe
bekommen. Sie hat sich i» vielfacher Art eingestellt. Sehr häufig ist
berichtet worden, daß Mathilde keinen Anlaß hat, an Emils Glatze
Anstoß zu nehmen, weil sie selbst inzwischen genötigt war, sich eine
Perücke anzuschaffen, und fast noch öfter haben falsche Zähne bei
Mathilde das ausgleichende Gegengewicht gegen die Platte gebildet.
Ihre große Zahl ließ diesen Einfällen keine besondere Originalität
zubilligen. Genügen konnte auch nicht der Linweis auf den Nutzen
eines Laarwuchsmittels; er war sogar unstatthaft, wenn dabei, wie
zur Reklame, ein bestimmtes Fabrikat gerühmt wurde. Bei vielen

anderen Einfällen hat es leider an den einfachsten Notwendigkeiten
der Versgestallung gefehlt. Das Ergebnis:

Erster Preis von 60 Mark:

Doch — kaum traut er seinen Ohren:

Jene, die er sich erkoren
Für den fern'ren Lebensweg,

Ruft schon auf dem Landungssteg:

„Lieber Emil, ist es wahr,

Du bist wirklich ohne Laar?

Dann ist unser Glück vollendet!

Denn der Onkel hat gespendet —

Denke dir und freue dich! —

Diese Erbschaft nur für mich.

Wenn ich einen ohne Laar
Leirat', weil er selbst so war."

Einsender: Verwaltungsoberinspektor Lermann Burkhardt,
Annweiler, Pfalz, v. Eppstraße 7 a.

Zweiter Preis von 30 Mark:

Thilde sieht mit Iubelschrei
Sein poliertes Osterei,

And sie denkt: „Wer derart haarlos.

Ist für andre Frau'n gefahrlos.
Kopfhaar-Wurzelspiyenschwund
Ist noch lang kein Trennungsgrund!"

Einsenderin: Frau C. Löfle, Frankfurt/M.-Praunheim,
Damaschke-Anger 18.

Dritter Preis von 20 Mark:

Aber wohl wird ihm sofort.

Denn versöhnend tönt das Wort:

„Ging vor Sehnsucht dir, o Graus,

Dein so schöner Kopfschmuck aus?

Lieb war mir dein Seidenhaar,

Doch ich find' es wunderbar:

Du brauchst nicht mehr zum Frisör.

Dafür geh' ich einmal mehr!"

Einsenderin: Lanni Panzlass, Jena, Adolf-Litlerstraße 7.
Außerdem sind 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je 3 Mark
verschickt worden.

Humor des

Lange Sicht

„Bei einem Geologen sind 100 Jahre wie ein Tag!"

„Am Gottes Willen, ich habe gestern einem Geologen für 8 Tage
50 Mark geliehen!" (Zürcher Illustrierte)

Katzen und Katzen

„Gehen Sie mir bloß mit Katzen," sagte die alte Jungfer, „ich
hatte einen reizenden Kanarienvogel, und eine Katze holte ihn mir
fort, dann besaß ich einen prächtigen Zwergpapagei und eine Katze

Auslandes

nahm ihn sich, und ich hatte einen Verlobten .. eine Seele von Mann,
und . . ach, reden sie bloß nicht von Katzen!" (Husmodern)

Der stolze Vater

Lartmann ist Vater eines strammen Jungen geworden und war
sehr glücklich über dieses Ereignis. Am Tage darauf kam der Brief-
träger: „Lier ist ein Brief für Lerrn Lartmann!"

„Senior oder junior?" fragt der Vater. (New Yorker)

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