Zeichnung von H. Frank
Auskunft
Frau Brimmer riß plötz-
lich die Tür aus: „Minna,
was macht denn der Schorn-
steinfeger so lange in der
Küche?"
Strahlte Minna: „Was
er macht? Er macht mir
einen Leiralsantrag!"
Restitutio
in integrum
Spillingers sind von der
ausgedehnten Lochzeits-
reise zurück. Was geschieht
am Tage danach? Der Ge-
richtsvollzieher kommt an.
Die junge Frau ist entsetzt.
Spillinger ist nicht ent-
setzt; er hat keine Veran-
lassung dazu, denn seine
Vermögensverhältnisse
sind nicht nur ganz in Ord-
nung, sie sind sogar einiger-
maßen glänzend. „Ach, die
dämliche Sache mit Purzel!
Der Kerl hat für seine un-
berechtigte Forderung ein
Versäumnisurteil gekriegt.
Wegen unserer Lochzeit
hatte ich den Termin ganz
vergessen. Ich werde mal
den Rechtsanwalt fragen,
ob ich nicht Wiedereinset-
zung in den vorigen Stand
beantragen kann."
„Wiedereinsetzung in den
vorigen Stand?" Die junge
Frau weiß nichts von der
Zivilprozeßordnung und ist
noch mehr entsetzt. „Aber
Paul — willst du denn wie-
der Junggeselle werden?"
„Sonnenbrand möcht ich mir keinen zulegen, Emmi, dann
lieber im Lotel nach dem Essen en kleenen Weinbrand."
„Warum gehen Sie nie ins Wasser, Frau Kiedaisch?"
„Ach, es hat mir zu viele Balken."
Frechheit
Salz hat verschiedene Preise. Im Wirtschaftsbuch des
alten Lofrats Geiger war der Preis besonders hoch.
Der alte Geiger schrie nach der Wirtschafterin.
Als sie vor ihm stand, brüllte er: „Das Geld möchte
ich haben, um das Sie mich all die Jahre betrogen und
bestohlen haben!"
Die Wirtschafterin senkte verschämt den Kopf: „Soll
ich das als versteckten Leiratsantrag auffassen?"
Begreiflich
Seifert und Schwamm treffen sich auf der Straße.
„Aerger im Geschäft gehabt?" fragt Schwamm, als
er das verdüsterte Gesicht seines Freundes sieht.
„Und ob!" legt Seifert los, „ich kann dir sagen, ich
habe da eine Sekretärin, so was von einem Kamel ohne
Löcker war noch nicht da; es bleibt inir einfach die Spucke
weg, wenn ich bloß dran denke."
„Warum wirfst du sie nicht raus?" meint Schwamm.
„Werde mich hüten," brummt Seifert, „auf wen würde
ich es denn schieben, wenn etwas nicht klappt?"
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Auskunft
Frau Brimmer riß plötz-
lich die Tür aus: „Minna,
was macht denn der Schorn-
steinfeger so lange in der
Küche?"
Strahlte Minna: „Was
er macht? Er macht mir
einen Leiralsantrag!"
Restitutio
in integrum
Spillingers sind von der
ausgedehnten Lochzeits-
reise zurück. Was geschieht
am Tage danach? Der Ge-
richtsvollzieher kommt an.
Die junge Frau ist entsetzt.
Spillinger ist nicht ent-
setzt; er hat keine Veran-
lassung dazu, denn seine
Vermögensverhältnisse
sind nicht nur ganz in Ord-
nung, sie sind sogar einiger-
maßen glänzend. „Ach, die
dämliche Sache mit Purzel!
Der Kerl hat für seine un-
berechtigte Forderung ein
Versäumnisurteil gekriegt.
Wegen unserer Lochzeit
hatte ich den Termin ganz
vergessen. Ich werde mal
den Rechtsanwalt fragen,
ob ich nicht Wiedereinset-
zung in den vorigen Stand
beantragen kann."
„Wiedereinsetzung in den
vorigen Stand?" Die junge
Frau weiß nichts von der
Zivilprozeßordnung und ist
noch mehr entsetzt. „Aber
Paul — willst du denn wie-
der Junggeselle werden?"
„Sonnenbrand möcht ich mir keinen zulegen, Emmi, dann
lieber im Lotel nach dem Essen en kleenen Weinbrand."
„Warum gehen Sie nie ins Wasser, Frau Kiedaisch?"
„Ach, es hat mir zu viele Balken."
Frechheit
Salz hat verschiedene Preise. Im Wirtschaftsbuch des
alten Lofrats Geiger war der Preis besonders hoch.
Der alte Geiger schrie nach der Wirtschafterin.
Als sie vor ihm stand, brüllte er: „Das Geld möchte
ich haben, um das Sie mich all die Jahre betrogen und
bestohlen haben!"
Die Wirtschafterin senkte verschämt den Kopf: „Soll
ich das als versteckten Leiratsantrag auffassen?"
Begreiflich
Seifert und Schwamm treffen sich auf der Straße.
„Aerger im Geschäft gehabt?" fragt Schwamm, als
er das verdüsterte Gesicht seines Freundes sieht.
„Und ob!" legt Seifert los, „ich kann dir sagen, ich
habe da eine Sekretärin, so was von einem Kamel ohne
Löcker war noch nicht da; es bleibt inir einfach die Spucke
weg, wenn ich bloß dran denke."
„Warum wirfst du sie nicht raus?" meint Schwamm.
„Werde mich hüten," brummt Seifert, „auf wen würde
ich es denn schieben, wenn etwas nicht klappt?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sonnenbrand möcht ich mir keinen zulegen..." "Warum gehen Sie nie ins Wasser, Frau Kiedaisch?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 191.1939, Nr. 4909, S. 131
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg