Die Schatzgräber.
Der Tyrolerhofschäfer hat uns zwei einen Traum
erzählt, den er in seinen jüngeren Jahren gehabt hat,
als er in Burk die Schafe hütete, und das war ein
fürchterlicher Traum, aber auch schön; denn da funkelt
Alles von Gold und Silber, und ein Mann, den er
nicht kennt, und den Niemand kennt, sagt ihm, er soll
zu euch gehen und ihr würdet ihm zu dem Schatz ver-
helfen; da hat aber der hasenherzige Tropf die ganze
lange Zeit über kein Wörtlein gesagt und hat sich ge-
fürchtet, und der Schatz liegt noch drinnen; der Mann
hat ihm Alles haarklein erzählt, woher der Schatz
kommt, aber ich weiß es nicht mehr so genau zu sagen.
Welcher Mann ? fragte der zauberkünstlerische Schuh-
flicker.
Nun der Mann, den er im Traume gesehen hat,
der Hexen —
Der Mann mit der blechernen Büchse auf dem
Rücken, ergänzte der Weltdurchwanderer.
Schon gut, schon gut, erwiderte der Wundermaun -
und rieb sich vergnügt die Hände; cs ist zwar wenig,
und ich muß schon mit dem Schäfer selber reden; er
ist auf dem Tyrolerhof, nicht wahr? he? —
Ja, sprach Hans; aber ihr werdet ihn schwerlich
so weit bringen, daß er die Geschichte noch einmal er-
zählt; denn er spricht nie viel, wenn er aber einmal
drein kommt, dann hört er gar nimmer auf, und dies
geschieht vielleicht im ganzen Jahr einmal.
lim so besser für uns, meinte der Zauberer; dann
wissen >oir doch, daß sonst Niemand um die Sache weiß,
und wir können ganz sicher zu Werke gehen. Ich habe
mir schon oft gedacht, daß diese Höhlung nicht umsonst
da sein könne, und so oft ich vorbeigegangen bin, hat
mir der Daumen gejuckt, und das ist inimer ein gutes
Zeichen und bedeutet Glück!
Wie, Nachbar Wild, gebt einmal eure Hand her;
laßt sehen, was die sagt. — Mit diesen Worten er-
griff er des Holzhackers Hand, setzte die Brille auf die
Nase, und krächzte in kleinen Zwischenräumen, während
er die Hand eifrig betrachtete: — Glück — Noth —
Elend — viele Kinder — Verdruß und Kummer —
aha! da haben wirs, das schönste Dreieck bildet die
Lebenslinie mit der Liebe, und — Erbschaft, Schatz
finden, Geld, immer Geld! — Nachbar, eure Hand
prophezeit einen glücklichen Ausgang; wir heben den
Schatz. — Gebt einmal ihr her, wendete er sich an
den Kastenschlepper, und laßt sehen; ich kenne euch
zwar nicht und Hab euch noch nie gesehen, und ihr
seid wohl fremd in der Gegend! — Was treibt ihr
für ein Gewerbe, daß ihr eine so zarte Hand habt?
he? — '
I
(Schluß folgt.)
Aus dem Handwerksburschenleben. 53
N — ü — Nü — jetzt fehlt wieder ein Stück — halt da
kömmt wieder ein halbes b; — b e — be — r — g — berg
— das könnt am Ende Nürnberg heißen, wenn sie den Weg-
zeiger nicht auch noch umgedreht haben.
Die Zerstreuten.
(Wenn auch nicht neu doch wahr.)
„Ja, potz Wetter, Herr College, warum kratzen Sie mich denn immer?"
„Ich weiß nicht, mir muß ein ffiuf in den Stiefel gekommen
sein, das juckt schändlich."
Der Tyrolerhofschäfer hat uns zwei einen Traum
erzählt, den er in seinen jüngeren Jahren gehabt hat,
als er in Burk die Schafe hütete, und das war ein
fürchterlicher Traum, aber auch schön; denn da funkelt
Alles von Gold und Silber, und ein Mann, den er
nicht kennt, und den Niemand kennt, sagt ihm, er soll
zu euch gehen und ihr würdet ihm zu dem Schatz ver-
helfen; da hat aber der hasenherzige Tropf die ganze
lange Zeit über kein Wörtlein gesagt und hat sich ge-
fürchtet, und der Schatz liegt noch drinnen; der Mann
hat ihm Alles haarklein erzählt, woher der Schatz
kommt, aber ich weiß es nicht mehr so genau zu sagen.
Welcher Mann ? fragte der zauberkünstlerische Schuh-
flicker.
Nun der Mann, den er im Traume gesehen hat,
der Hexen —
Der Mann mit der blechernen Büchse auf dem
Rücken, ergänzte der Weltdurchwanderer.
Schon gut, schon gut, erwiderte der Wundermaun -
und rieb sich vergnügt die Hände; cs ist zwar wenig,
und ich muß schon mit dem Schäfer selber reden; er
ist auf dem Tyrolerhof, nicht wahr? he? —
Ja, sprach Hans; aber ihr werdet ihn schwerlich
so weit bringen, daß er die Geschichte noch einmal er-
zählt; denn er spricht nie viel, wenn er aber einmal
drein kommt, dann hört er gar nimmer auf, und dies
geschieht vielleicht im ganzen Jahr einmal.
lim so besser für uns, meinte der Zauberer; dann
wissen >oir doch, daß sonst Niemand um die Sache weiß,
und wir können ganz sicher zu Werke gehen. Ich habe
mir schon oft gedacht, daß diese Höhlung nicht umsonst
da sein könne, und so oft ich vorbeigegangen bin, hat
mir der Daumen gejuckt, und das ist inimer ein gutes
Zeichen und bedeutet Glück!
Wie, Nachbar Wild, gebt einmal eure Hand her;
laßt sehen, was die sagt. — Mit diesen Worten er-
griff er des Holzhackers Hand, setzte die Brille auf die
Nase, und krächzte in kleinen Zwischenräumen, während
er die Hand eifrig betrachtete: — Glück — Noth —
Elend — viele Kinder — Verdruß und Kummer —
aha! da haben wirs, das schönste Dreieck bildet die
Lebenslinie mit der Liebe, und — Erbschaft, Schatz
finden, Geld, immer Geld! — Nachbar, eure Hand
prophezeit einen glücklichen Ausgang; wir heben den
Schatz. — Gebt einmal ihr her, wendete er sich an
den Kastenschlepper, und laßt sehen; ich kenne euch
zwar nicht und Hab euch noch nie gesehen, und ihr
seid wohl fremd in der Gegend! — Was treibt ihr
für ein Gewerbe, daß ihr eine so zarte Hand habt?
he? — '
I
(Schluß folgt.)
Aus dem Handwerksburschenleben. 53
N — ü — Nü — jetzt fehlt wieder ein Stück — halt da
kömmt wieder ein halbes b; — b e — be — r — g — berg
— das könnt am Ende Nürnberg heißen, wenn sie den Weg-
zeiger nicht auch noch umgedreht haben.
Die Zerstreuten.
(Wenn auch nicht neu doch wahr.)
„Ja, potz Wetter, Herr College, warum kratzen Sie mich denn immer?"
„Ich weiß nicht, mir muß ein ffiuf in den Stiefel gekommen
sein, das juckt schändlich."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus dem Handwerksburschenleben"
"Die Zerstreuten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)