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Fliegende Blätter — 34.1861 (Nr. 809-834)

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Nr. 809
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https://doi.org/10.11588/diglit.3268#0011
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6

Plaudereien.

Im zwanzigsten Jahre haben beide Jünglinge das Glück, zwei Wesen zu finden, an welchen sie seltene (Übereinstimmung mit
ihren Lieblingsneigungen und Gefühlen entdecken und dadurch zur Gründung eines eigenen Herdes angetriebcn werden.

(Schluß folgt.)

Plaudereien.

(Auch ein loses Gesindel.) Polizei-Direktor
(zu einem jungen Erpedienten, der für die Angebetete seines
Herzens in einer müssigcn Stunde die ersten Verse des Ge-
dichtes „Das Mädchen aus der Fremde" zierlich aus einen
großen Bogen geschrieben und sammt seinen Expeditionen aus
Versehen zur Unterschrift geschickt hat): „Sie haben mir da
eine Anzeige von einer Jungfrau, die nicht in diesem Thalc
geboren ist und von der man überhaupt nicht weiß, woher sie
kommt, ohne alle weitere näheren Angaben zur Unterschrift
mitvorlegcn lasten. Ich verlange aber durchaus zu wissen,
was für eine Bewandtniß es mit diesem Frauenzimmer hat
und erwarte noch heute Abend genauen Rapport; denn auf
solch' loses Gesindel kann man nicht genug vigilircn."

(Ein ertappter Aufschneider.) An einer Wirths-
tafel sitzt ein bekannter Aufschneider, der auch während des
Essens sich das Vergnügen nicht versagen kann, seinem Nach-
bar die ungeheuerlichsten Jagdgeschichten zu erzählen. Lange
Zeit hörte dieser geduldig zu. Endlich wendet er sich an den
Erzähler: „Mein Herr", spricht er, „bitte, wollen Sie nicht
die Geschichte Ihrem Nachbar da d'rübcn erzählen? Ich lüge
selbst!"

(Unfehlbares Sympathie-Mittel.) Herr: „Ent-
schuldigen Sie, Madame, Sie sind mir empfohlen worden,

daß Sie durch Sympathie gegen den Katarrh sollen helfen
können." — Kartenschlägcrin: „Wie heißen Sie? Sind
Sie katholisch? In welchem Monate sind Sic geboren?" —
Herr: „Ich heiße Fischer, bin zwanzig Jahre alt und am
Stephani-Tagc geboren." — Kartcnschl.: „Nun gut, hier
haben Sie vierzehn Stück Erbsen, die stecken Sie bei abneh-
mendem Monde in die rechte Westentasche und dann thun Sic
täglich ein Stück von der rechten Tasche in die linke Tasche
und so fahren Sie fort, bis Sie zu Ende sind." — H err:
„Wenn der Katarrh aber dann nicht vergangen ist?" —
Kartcnschl.: „Dann fangen Sie von der linken Seite zur
rechten wieder an, und so fahren Sie fort, bis er aushört!"

(Höflicher Abschied.) Tertianer: „Herr Tcrtius,
erlauben Sie mir, daß ich jetzt nach Hause gehen darf?" —
Lehrer: „Warum denn jetzt schon, nach der ersten Stunde?"
— Tertianer: „Es wird heute bei uns geschlachtet." —
Lehrer: „Na, wenn Dir Deine Sau lieber ist, als ich, so
geh' nur, mein Sohn!" — Tertianer (fortgchend): „Leben
Sie wohl, Herr Tertius!"

(Ein Unglück für die Eltern.) Tochter: „Papa,
weißt Du schon, der Herr von Paps ist Direktor der neuen
Aktiengesellschaft geworden!" — Papa: „Ach Gott, seine
Eltern waren so rechtschaffene Leute!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zwei Lebensläufe in höhern und niedern Regionen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Maß-/Formatangaben

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Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Begegnung <Motiv>
Marktplatz <Motiv>
Attraktion <Psychologie>
Pranger
Junger Mann <Motiv>
Karikatur
Sozialstatus
Junge Frau <Motiv>
Diebin
Dieb <Motiv>
Satirische Zeitschrift

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Digitales Bild
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Public Domain Mark 1.0
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Fliegende Blätter, 34.1861, Nr. 809, S. 6

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