Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fliegende Blätter — 37.1862 (Nr. 887-912)

DOI Heft:
Nr. 903
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3271#0138
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Anempfehlenswerthes Mittel.

Schullehrer: „Es sind noch zwei Stahlfedern übrig,
wer hat keine gekauft?"

Hans und Jörg: „Wir, Herr Lehrer."

Schullehrer: „Was, Ihr seid so gottlos? Hans und
Jörg treten vor. — Die Hände aufgehalten. Jeder bekommt
mit einer Stahlfeder drei Stiche in jede Hand, damit er
künftighin nicht vergesse bei mir zu kaufen."

Hans und Jörg: „Aber, Herr Lehrer! wir haben noch
bic Stahlfedern von gestern."

Schullehrer: „Thut nichts, heute müßt ihr wieder
kaufen. Zur Erinnerung daran bekommt ihr noch drei Stiche."

Der geschmeichelte Schlachtenmaler.

„A propos, da Sie die Gemälde-Ausstellung bereits be-
sucht haben, da müssen Sie ja auch mein Bild „die Schlacht
bei Lützen" gesehen haben?"

„Ja freilich habe ich's geseh'n."

„Und was sagen Sic dazu? Welchen Eindruck hat es
auf Sie gemacht?"

„Ach, das ist schauderhaft anzuseh'n!"

Redensarten und Aussprüche gefühlvoller
Mitmenschen.

„Ich kannte Leute, die größer waren als Sie und
doch von Kugeln getroffen wurden."

„Es ist sehr freundlich von mir, daß ich hierher kam."

„Kellner ein Programm!" „Programme sind keine mehr
da, aber eine viertel Gans!"

_

„Er wollte mir weiß machen, daß er dies schwarz
machen könne."

„Die Frau habe ich als Bube gekannt."

„Wie Herr Neusold ist gestorben? da wäre manch an-
derer besser an seiner Stelle, Sic z. B."

„Sein schwarzes Haar war mit einer Mütze von gleichem
Stoff bedeckt."

„Er war gebeugt von der Last seines Körpers und
seiner Besorgnisse."

„Es kam ein Mann in einen schwarzen Mantel und
gchcimnißvolles Dunkel gehüllt."

„Bei meiner Ankunft rief sie mir ein freundliches Adieu
entgegen."



„Die armen Dienstboten sollen für ihr Geld nichts Schönes
bekommen. Für meine Gnädige macht der Schuster die klein-
! sten und nettsten Stiefletten und für mich so große Dinger!"

Redensarten und Aussprüche rc. l.'j.'i

Manthner: „He, Tiroler! hast Du Steuerbares?" !
— „Ja, Steuern Hab' ich genug, aber nix Baares!"

„Er schrieb mir einen rührenden warmen Brief mitten
im November."

„Wenn du mit deinem Jammern mir die Ohre» zer-
reißest, so schneide ich sie dir ab."

„Bon einer Bacanz zur andern fauüenzt er."

„Sitzen noch einige Gäste draußen?" „Ja, aber sie
liegen unterm Tisch!"

„Ich sage Ihnen in Paris sind jetzt mehr Deutsche als |
Franzosen."

„In Magdeburg möchte ich nicht lebendig begraben sein." >

„Was ist erlogen? Wenn Einer behauptet, er habe in
einem Münchner Wirthshanse in die Hitze hinein getrunken."

„Ich war mit eigenen Augen dort."

„In Paris haben's jetzt ein neues Instrument, die Milch
zu messen, den Milimeter."

„Die ungezogenen Herrn Geschworenen können jetzt gehen."

„Gieb mir Deine Knödel, dann esse ich Dein Fleisch!"

„Man hält ihn nicht für das, was er ist, weil man seine
Ohren nicht sieht!"

„Wem ist diese Acußerung abhanden gekommen?"

„Ein schönes Gesicht ist auch eine gute Aussteuer."
„Ja, das kommt auf die Stunden an; Mittags wenn man
Hunger hat, da reicht es nicht hin!"

„Vater! hier steht Lavater, soll das glicht le Vater heißen ?"

„Ich konnte Sie noch nicht besuchen. Morgens habe ich
immer Dienst und Nachmittags muß ich Visiten machen."

A. „Sie starb." B. „War sic vcrheirathct?" A. „Nein!"

B. „An was starb sie denn?"

„Er ist ein sehr guter Mann!" „Aber die Frau auch!"

„Nun kommen Sie mit, Sie können fahren!" „Ja
wenn ich fahren kann, dann gehe ich schon mit!"

____,___1
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen