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Der Lanzknecht.
Kein Stern — so viel am Himmel steh'» —
Gibt wohl so lichten Schein:
Als die zwei Augen wunderhold
Von des Wirths Töchterlein.
Doch nicht für's Lieben krieg ich Sold,
Mein Amt ist Kampf und Streit,
Zwei Wochen währt es — und dann war
Zu Ende Lieb' und Freud'.
Die Trommeln klangen vor dem Haus,
Was schiert' sie meine Lieb:
Fortzog ich: doch mein Herz bei Dir
Noch im Quartiere blieb.
Nach zwei Jahren.
So Mancher schläft auf der stillen Haid,
Den Hab' ich zur Ruhe gelegt:
Den traf meine Lanze, den hat vom Roß
Meine sichere Kugel gefegt.
Ich Hab' sic erschlagen im ehrlichen Streit,
Doch Einen traf meine Hand:
Der nahm mein Glück und meine Ruh'
Mit sich hinab unter'» Sand.
Ich hatt' einen Freund: ein prächtig Blut,
Ich könnt' nicht ghn' ihn sein,
Der ward am frühen Morgen heut'
Zum Tode gehetzt durch die Reih'».
Er rannte vorüber in wildem Schmerz,
Aus hundert Quellen rann
Sein junges Blut mit brechende»: Aug'
Sah er mich so traurig an.
Es zittert das Herz im Leibe mir
Und zittert die Lanz' in der Hand,
Da grüßt' ich den Armen zum Letztenmal
Und stieß ihn nieder zum Sand.
Und seit er gefallen von meiner Hand,
Hab' ich nicht Fried' noch Ruh,
Ich wollt', eine Kugel käm' in der Schlacht
Und bettete mich dazu.
Der Lanzknecht.
Kein Stern — so viel am Himmel steh'» —
Gibt wohl so lichten Schein:
Als die zwei Augen wunderhold
Von des Wirths Töchterlein.
Doch nicht für's Lieben krieg ich Sold,
Mein Amt ist Kampf und Streit,
Zwei Wochen währt es — und dann war
Zu Ende Lieb' und Freud'.
Die Trommeln klangen vor dem Haus,
Was schiert' sie meine Lieb:
Fortzog ich: doch mein Herz bei Dir
Noch im Quartiere blieb.
Nach zwei Jahren.
So Mancher schläft auf der stillen Haid,
Den Hab' ich zur Ruhe gelegt:
Den traf meine Lanze, den hat vom Roß
Meine sichere Kugel gefegt.
Ich Hab' sic erschlagen im ehrlichen Streit,
Doch Einen traf meine Hand:
Der nahm mein Glück und meine Ruh'
Mit sich hinab unter'» Sand.
Ich hatt' einen Freund: ein prächtig Blut,
Ich könnt' nicht ghn' ihn sein,
Der ward am frühen Morgen heut'
Zum Tode gehetzt durch die Reih'».
Er rannte vorüber in wildem Schmerz,
Aus hundert Quellen rann
Sein junges Blut mit brechende»: Aug'
Sah er mich so traurig an.
Es zittert das Herz im Leibe mir
Und zittert die Lanz' in der Hand,
Da grüßt' ich den Armen zum Letztenmal
Und stieß ihn nieder zum Sand.
Und seit er gefallen von meiner Hand,
Hab' ich nicht Fried' noch Ruh,
Ich wollt', eine Kugel käm' in der Schlacht
Und bettete mich dazu.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Lanzknecht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Verliebtheit <Motiv>
Spießrutenlaufen