Zum Wildstand im Gebirge.
Fremder: „Sie, Herr Forstwirt, sagen S' einmal, was
für eine Gattung von Wild gibt's denn am meisten in ihrem
Revier?" — Forstwart: „Wild-Dieb'."
Segen der Untreue.
Nachbenannter Vorfall machte neulich großes Aufsehen.
Ein Lieutenant unterhielt seit geraumer Zeit ein zärtliches
Verhältniß mit einer Schauspielerin. Eines Tages saß er in
Gesellschaft von noch mehreren Offizieren im Cafo lustig und
guter Dinge, als auf einmal ein eben eingetretener guter
Freund zu ihm ganz laut sagt: „Du sitzest hier so'heiter und
sorgenlos, während Dein Freund Julius bei Deiner Geliebten
ist und sich dort bestens amüsirt." — Blaß wie ein Geist
stürzt der Lieutenant aus dem Kaffeehaus nach seiner Wohn-
ung. „Johann, meine Doppelpistolen!" schreit er seinem Be-
legen der Untreue. 83
dienten entgegen, und die Pistolen unter dem Arme stürmt
er in die Wohnung der Schauspielerin. Ohne anzuklopfen tritt
! er ein und bleibt wie versteinert bei der Thüre stehen. Es
war nicht gelogen; seine Geliebte ruht in den Armen seines i
Waffenbruders Julius. Mit einem Schrei stürzt er auf den-
selben zu, umarmt ihn, mit freudiger Stimme die Worte
rufend: „Ich danke Dir, lieber Freund, daß Du mich von
meiner theuren Geliebten befreit, und nimm als Zeichen meiner
Dankbarkeit diese beiden Doppelpistolen, welche Dir immer
so gefallen haben, zum ewigen Andenken."
Guter Grund.
„Haben Sie auch schon gehört, eben erzählt mir der
Doktor Spitzle, daß unser Nachbar Mcusle seine Frau nicht
länger haben will." — „Aber, was Sie sagen! Da dachte
man immer, die leben wie die Engel zusammen. Ja freilich,
das Verheirathetsein ist halt immer ein Unglück — da ist's
schon besser, wir bleiben ledig."
l t *
Fremder: „Sie, Herr Forstwirt, sagen S' einmal, was
für eine Gattung von Wild gibt's denn am meisten in ihrem
Revier?" — Forstwart: „Wild-Dieb'."
Segen der Untreue.
Nachbenannter Vorfall machte neulich großes Aufsehen.
Ein Lieutenant unterhielt seit geraumer Zeit ein zärtliches
Verhältniß mit einer Schauspielerin. Eines Tages saß er in
Gesellschaft von noch mehreren Offizieren im Cafo lustig und
guter Dinge, als auf einmal ein eben eingetretener guter
Freund zu ihm ganz laut sagt: „Du sitzest hier so'heiter und
sorgenlos, während Dein Freund Julius bei Deiner Geliebten
ist und sich dort bestens amüsirt." — Blaß wie ein Geist
stürzt der Lieutenant aus dem Kaffeehaus nach seiner Wohn-
ung. „Johann, meine Doppelpistolen!" schreit er seinem Be-
legen der Untreue. 83
dienten entgegen, und die Pistolen unter dem Arme stürmt
er in die Wohnung der Schauspielerin. Ohne anzuklopfen tritt
! er ein und bleibt wie versteinert bei der Thüre stehen. Es
war nicht gelogen; seine Geliebte ruht in den Armen seines i
Waffenbruders Julius. Mit einem Schrei stürzt er auf den-
selben zu, umarmt ihn, mit freudiger Stimme die Worte
rufend: „Ich danke Dir, lieber Freund, daß Du mich von
meiner theuren Geliebten befreit, und nimm als Zeichen meiner
Dankbarkeit diese beiden Doppelpistolen, welche Dir immer
so gefallen haben, zum ewigen Andenken."
Guter Grund.
„Haben Sie auch schon gehört, eben erzählt mir der
Doktor Spitzle, daß unser Nachbar Mcusle seine Frau nicht
länger haben will." — „Aber, was Sie sagen! Da dachte
man immer, die leben wie die Engel zusammen. Ja freilich,
das Verheirathetsein ist halt immer ein Unglück — da ist's
schon besser, wir bleiben ledig."
l t *
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zum Wildstand im Gebirge"
"Segen der Untreue"
"Guter Grund"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)