Frauen-Lieb' und Leben.
1-46
Wie hat sein Auge mich augeschaut.
So tief, so klar und licht!
Der stumme Blick, wie sprach er so laut: —
Es brauchte des Wortes nicht: —
Ich lieb' Dich!
Nun möcht' ich's künden allüberall
Das eine, das süße Wort,
Daß cs ertöne wie Glockenhall
Und fort erklinge und fort:
Ich lieb' Dich!
Nun möcht' ich's bergen im Herzen still,
Daß Niemand cs ahnen mag,
Nun jauchzen und jubeln in sel'gem Gefühl,
Nun weinen Nacht und Tag!
Ich lieb' Dich!
Ich fass' es nicht, ich trag' cs nicht,
Das Glück, das mir beschicden;
Ob's Traum, ob's Wahrheit, frag' es nicht,
Mein Herz, mein Herz, gib dich zufrieden.
Hat er dich ja an seine Brust
Und an sein Herz geschlossen,
Und du der Liebe Himmelslust
In einem Augenblick genossen!
Ob's Traum, ob's Wahrheit, frag' es nicht,
Sei glücklich ohne Säumen,
Und war's ein Traum, o sag' es nicht,
Dann last' mich, lass' mich weiter träumen!
III.
Ahnung.
Wie war das Lied doch, das er jüngst
Beim Lautcnspiel mir saug,
Das Lied, das wie ein scharfer Stahl
Mir in die Seele drang?
Von einer Rose, jung und schön
Im grünen Waldeshag,
Die auf den Liebsten hat geharrt
Vergebens Tag um Tag.
Und wann der Abend niedersank,
Dann weinte sie, stumm und still,
Und Thrän' um Thräne, pcrlenklar
Hinab zur Erde siel.
Und wann der Lerche frohes Lied
Erklang dem neuen Tag,
Im Frührothstrahl ein feuchter Kran;
Auf ihren Blättern lag.
Doch eines Abends weint' sie nicht,
Mocht' nicht vor Weh und Noth,
Da küßt' sic der Mond mit feuchtem Strahl
Die Rose — sie war tobt!
Ach Nose, ich versteh' dein Leid,
Ich harre, so wie du,
Und schaue nach dem Liebsten aus
Und finde nimmer Ruh!
1-46
Wie hat sein Auge mich augeschaut.
So tief, so klar und licht!
Der stumme Blick, wie sprach er so laut: —
Es brauchte des Wortes nicht: —
Ich lieb' Dich!
Nun möcht' ich's künden allüberall
Das eine, das süße Wort,
Daß cs ertöne wie Glockenhall
Und fort erklinge und fort:
Ich lieb' Dich!
Nun möcht' ich's bergen im Herzen still,
Daß Niemand cs ahnen mag,
Nun jauchzen und jubeln in sel'gem Gefühl,
Nun weinen Nacht und Tag!
Ich lieb' Dich!
Ich fass' es nicht, ich trag' cs nicht,
Das Glück, das mir beschicden;
Ob's Traum, ob's Wahrheit, frag' es nicht,
Mein Herz, mein Herz, gib dich zufrieden.
Hat er dich ja an seine Brust
Und an sein Herz geschlossen,
Und du der Liebe Himmelslust
In einem Augenblick genossen!
Ob's Traum, ob's Wahrheit, frag' es nicht,
Sei glücklich ohne Säumen,
Und war's ein Traum, o sag' es nicht,
Dann last' mich, lass' mich weiter träumen!
III.
Ahnung.
Wie war das Lied doch, das er jüngst
Beim Lautcnspiel mir saug,
Das Lied, das wie ein scharfer Stahl
Mir in die Seele drang?
Von einer Rose, jung und schön
Im grünen Waldeshag,
Die auf den Liebsten hat geharrt
Vergebens Tag um Tag.
Und wann der Abend niedersank,
Dann weinte sie, stumm und still,
Und Thrän' um Thräne, pcrlenklar
Hinab zur Erde siel.
Und wann der Lerche frohes Lied
Erklang dem neuen Tag,
Im Frührothstrahl ein feuchter Kran;
Auf ihren Blättern lag.
Doch eines Abends weint' sie nicht,
Mocht' nicht vor Weh und Noth,
Da küßt' sic der Mond mit feuchtem Strahl
Die Rose — sie war tobt!
Ach Nose, ich versteh' dein Leid,
Ich harre, so wie du,
Und schaue nach dem Liebsten aus
Und finde nimmer Ruh!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Frauen-Lieb' und Leben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Verliebtheit <Motiv>