Das rechti Mitleid'».
(Steyrisch.)
A Hasl is trüabseli g'hukt,
'S Hasl hot da Hunga g'jukt;
A Fuchs der fragt's: „Wia hat's 's denni?"
„Au weh', mir wird frei 's Fuatta z'weni."
„Mir gibt da Hungar a koa Ruah,
I bin scho uuicht' sita gestert fruah;
Das zwidersti is bei der G'schicht:
Daß ma davo koan End' dasicht;
Du magst's nimma lang datha',
Und i dabarm ma felbar a,
Für di wart bei dem Schnee koa Gras."
„Ja, woaßt a Hilf," fragt eam da Has —
„So red' — i will: Ja, zu all'm sag'n,
I mag das Elend nimma trag'n."
„I wißt," moant da Fuchs, „an guat'n Rath:
Du war'st nimma hung'ri und i war' satt,
So war'n mar alt' zwoa aus 'm G'frett."
„Fahr' füra — glei — i b'sinn mi not!"
Da Hot eam 's Füchsl nidag'riss'n
Und rundweg eam die Gurgl z'biss'n.
„So, armer Hascha, marsch in mei' Mag'n,
Hiazt wi>d uns koans da Hunga plag'n!"
Tr-issus.
Doch nicht! 173
(Frei nach dem Englischen.)
Carl hält das Bildniß seiner Braut
Entzückt in seiner Hand empor,
So etwas hat er nie geschaut,
Es kommt ihm ivie ein Zauber vor.
Als ob es spräche sieht's ihn an,
Der Mund so süß, das weiche Haar,
Die schelmisch tiefen Grübchen dann,
Das Auge fast durchsichtig klar.
„Oh schau nur selbst ein einzig Mal,
Natürlicheres gab cs nie.
Ich küßt' und küßt' es ohne Zahl,
Es ist so ganz wie Du, Marie."
„Und hat es auch zurückgeküßt?"
„Das Bild? ach nein, das kann's ja nicht.
„Dann sieh', wie Du im Jrrthum bist,
Dann ist es doch nicht — so wie ich."
Auf der Eisenbahn.
In einem Eisenbahnwagen hatten die sechs darin Zu- > was von den Uebrigen trotz der dadurch in Aussicht gestellten
fammcngepreßten redlich das Ihrige gcthan, sich durch an- Erleichterung in räumlicher Beziehung lebhaft bedauert wurde,
regendes Gespräch von Häringen zu unterscheiden, deren Lage da derselbe zur Unterhaltung das meiste bcigclragen hatte,
in Hinsicht auf die Verpackung mit derlei Unglücklichen man- „Nehmen Sic unsere besten Wünsche und das Bewußt-
chcs Aehnliche bietet; für Einen von den Sechsen war mit sein mit auf den Weg, daß Sic uns stets in freundlichem
der nächsten Haltstelle der Zeitpunkt der Erlösung gekommen, Andenken bleiben werden," sagte Einer von diesen; „Sic
(Steyrisch.)
A Hasl is trüabseli g'hukt,
'S Hasl hot da Hunga g'jukt;
A Fuchs der fragt's: „Wia hat's 's denni?"
„Au weh', mir wird frei 's Fuatta z'weni."
„Mir gibt da Hungar a koa Ruah,
I bin scho uuicht' sita gestert fruah;
Das zwidersti is bei der G'schicht:
Daß ma davo koan End' dasicht;
Du magst's nimma lang datha',
Und i dabarm ma felbar a,
Für di wart bei dem Schnee koa Gras."
„Ja, woaßt a Hilf," fragt eam da Has —
„So red' — i will: Ja, zu all'm sag'n,
I mag das Elend nimma trag'n."
„I wißt," moant da Fuchs, „an guat'n Rath:
Du war'st nimma hung'ri und i war' satt,
So war'n mar alt' zwoa aus 'm G'frett."
„Fahr' füra — glei — i b'sinn mi not!"
Da Hot eam 's Füchsl nidag'riss'n
Und rundweg eam die Gurgl z'biss'n.
„So, armer Hascha, marsch in mei' Mag'n,
Hiazt wi>d uns koans da Hunga plag'n!"
Tr-issus.
Doch nicht! 173
(Frei nach dem Englischen.)
Carl hält das Bildniß seiner Braut
Entzückt in seiner Hand empor,
So etwas hat er nie geschaut,
Es kommt ihm ivie ein Zauber vor.
Als ob es spräche sieht's ihn an,
Der Mund so süß, das weiche Haar,
Die schelmisch tiefen Grübchen dann,
Das Auge fast durchsichtig klar.
„Oh schau nur selbst ein einzig Mal,
Natürlicheres gab cs nie.
Ich küßt' und küßt' es ohne Zahl,
Es ist so ganz wie Du, Marie."
„Und hat es auch zurückgeküßt?"
„Das Bild? ach nein, das kann's ja nicht.
„Dann sieh', wie Du im Jrrthum bist,
Dann ist es doch nicht — so wie ich."
Auf der Eisenbahn.
In einem Eisenbahnwagen hatten die sechs darin Zu- > was von den Uebrigen trotz der dadurch in Aussicht gestellten
fammcngepreßten redlich das Ihrige gcthan, sich durch an- Erleichterung in räumlicher Beziehung lebhaft bedauert wurde,
regendes Gespräch von Häringen zu unterscheiden, deren Lage da derselbe zur Unterhaltung das meiste bcigclragen hatte,
in Hinsicht auf die Verpackung mit derlei Unglücklichen man- „Nehmen Sic unsere besten Wünsche und das Bewußt-
chcs Aehnliche bietet; für Einen von den Sechsen war mit sein mit auf den Weg, daß Sic uns stets in freundlichem
der nächsten Haltstelle der Zeitpunkt der Erlösung gekommen, Andenken bleiben werden," sagte Einer von diesen; „Sic
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das rechti Mitleid'n" "Doch nicht!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1220, S. 173
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg