Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aesthetifche Gespräche

„Hochverehrte Frau Geheimräihin! Unter all den Gestalten, die
uns die Darstellung lebender Bilder heute Abend vvrführte, verdient
gewiß Ihr Fräulein Tochter als Judith den Preis. Sie iii die Perle
des Abends! — und dieses plastische Austrclcu! diese mit Gefühl
ruichgeführte Anordnung des Gewandes! — Sie haben wirklich keine
Konen gescheut, uns einen genußreichen Eindruck zu bereiten."

„Meinen Sie da«? Ja, Malwinchen sieht recht nobel aus; und was
ihr Eoslüm betrifft, — im Vertrauen gesagt, so kommt da« nicht einmal
so lbeuer, denn zu dem faltenreichen Neberwurf haben wir Flanell ge-
nommen, und das gibt noch prächtige Unterleibcheu für meinen Mann."

„Dieser Punct, meine Gnädige, und ein Sonnenaufgang, wie der
heutige, entschädigt für ein ganze« Jahr Refidenzstaub. Hier fühlt
man recht mit Jean Paul, daß der Mensch auf einen Berg steigen
muß, um näher am Angesicht der unendlichen Mutter Natur zu stehen,
und inniger ihren Herzschlag zu erlauschen."

„Ach ja! lieber Doctor, und wenn wir erst hier unsere L'hombrevartie
oder unser Bostönchen spielen könnten, das wäre delicios! — delicios!"

180

„Bon hier aus, Herr von Meier, haben Sie die schönste Ansicht
unieres Münsters. Mau weiß wirklich kaum, was man von hier am
meisten bewundern soll, das Portal in seiner reichen Gliederung, oder die
Pyramide des Thurms in ihrer lusiig durchbrochenen Ausführung I" —
„Da- mag sein, Verchrtester. Wenn übrigens das Münster nicht so
lang und breit den ganzen Raum ausfüllte, so müßte man hier eigentlich
einen wunderschönen freien Platz haben. 'S ist doch Schade drum!" —

„Nun, Herr Gutsbesitzer Fischer, welchen Eindruck machen Ihnen
die wundervollen Harmonien unseres himmlischen Virtuosen?"

„Ei, hören Sie, der hat'« wohl ziemlich los, das Spielen °, und
was mir am meisten gefallen hat, — unter uns — das ist, daß er
mit seinen Händen im Tarte gerade so herum schlägt wie mein Metz-
ger zu Hause, wenn er Wurst macht. Hä, hä, hä!" —
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ästhetische Gespräche"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Dom <Motiv>
Lebendes Bild
Konzert <Veranstaltung, Motiv>
Ästhetische Wahrnehmung
Betrachtung <Spiritualität>
Karikatur
Theater <Motiv>
Pianist <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Sonnenaufgang <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 119, S. 180

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen