130 Fliegende Tagebuch-Blätter
Durch's Fenster zu seh'n in die Thäler!
Es lebe der Thüringer Wald!
O Jena, du alte Burschenstadt,
An der Saale Hellem Strand!
Da trägt der deutsche Student auf der Brust
Und im Herzen das deutsche Band.
Da duften die Blumen, die immer blüh'n
Im Januar und im Mai,
Die Blumen glüh'n im schäumenden Glas,
Ob's Winter, ob's Sommer sei.
Zwei Halbe hat ein jedes Glas,
Zwei Halbe und eine Blum';
Die Blume sei den Frauen gebracht.
Die Halben dem Burschenthum!
Ich ging eine lange Strecke
Mit einem Bäuerlein,
Er sprach kein Sterbenswörtchen
Als Ja und Ja und Nein.
Ich sprach von der Gegend Romantik,
Vom morgenfrischen Wald,
' Ich rühmte die liebliche Stille,
Den ländlichen Aufenthalt.
Und endlich sprach auch der Bauer,
Den Feldern zugewandt:
aus einer Thüringer Reise.
„Wann's rngnet, vardarbt man Haber,
Man Wezen bim Sunnebrand."
(Im Hötel.)
Ich: „Hinaus in den frischen Morgen,
Das Wetter, seh' ich, macht sich!" —
Kellner: „Ein Beefsteak mit sechs Kartoffeln
Und Salat — zwei Mark achtzig!" —
„Dich sonnengeküßtes Bergland,
Dich, grünes Thüringen, Preis' ich!" —
' „Einmal übernachtet mit Kaffee,
Und Brödchen — sieben Mark dreißig."
„An deinen thaufrischen Busen
Mit jauchzendem Herzen ich sink', Welt!" —
„Service macht eine Mark fünfzig;
Mein Herr, ich bitte um Trinkgeld."
Auf meinen Wanderungen
Traf ich einen alten Autoren,
Der sagte mir einst, in Entzücken
Und poetischer Stimmung verloren:
Ich bin gewohnt, jeden Sommer
In die Thüringer Thäler zu fliehen.
Um meiner Gesundheit wegen
Die Waldlust cinzuziehen.
Durch's Fenster zu seh'n in die Thäler!
Es lebe der Thüringer Wald!
O Jena, du alte Burschenstadt,
An der Saale Hellem Strand!
Da trägt der deutsche Student auf der Brust
Und im Herzen das deutsche Band.
Da duften die Blumen, die immer blüh'n
Im Januar und im Mai,
Die Blumen glüh'n im schäumenden Glas,
Ob's Winter, ob's Sommer sei.
Zwei Halbe hat ein jedes Glas,
Zwei Halbe und eine Blum';
Die Blume sei den Frauen gebracht.
Die Halben dem Burschenthum!
Ich ging eine lange Strecke
Mit einem Bäuerlein,
Er sprach kein Sterbenswörtchen
Als Ja und Ja und Nein.
Ich sprach von der Gegend Romantik,
Vom morgenfrischen Wald,
' Ich rühmte die liebliche Stille,
Den ländlichen Aufenthalt.
Und endlich sprach auch der Bauer,
Den Feldern zugewandt:
aus einer Thüringer Reise.
„Wann's rngnet, vardarbt man Haber,
Man Wezen bim Sunnebrand."
(Im Hötel.)
Ich: „Hinaus in den frischen Morgen,
Das Wetter, seh' ich, macht sich!" —
Kellner: „Ein Beefsteak mit sechs Kartoffeln
Und Salat — zwei Mark achtzig!" —
„Dich sonnengeküßtes Bergland,
Dich, grünes Thüringen, Preis' ich!" —
' „Einmal übernachtet mit Kaffee,
Und Brödchen — sieben Mark dreißig."
„An deinen thaufrischen Busen
Mit jauchzendem Herzen ich sink', Welt!" —
„Service macht eine Mark fünfzig;
Mein Herr, ich bitte um Trinkgeld."
Auf meinen Wanderungen
Traf ich einen alten Autoren,
Der sagte mir einst, in Entzücken
Und poetischer Stimmung verloren:
Ich bin gewohnt, jeden Sommer
In die Thüringer Thäler zu fliehen.
Um meiner Gesundheit wegen
Die Waldlust cinzuziehen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Fliegende Tagebuch-Blätter aus einer Thüringer Reise"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 71.1879, Nr. 1787, S. 130
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg