Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
182 kollegial.

„Habt Ihr denn keine Pferde mehr, Johann?" — „Nein;
Ich Hab' das Reiten nufgcstcckt und mein Herr auch!"

Eingegangen.

Der Herr Revisor, der in einigen Wochen seine Vermählung
zu feiern beabsichtigt, hat bei dem einzigen Bijouteriehändler
der kleinen Stadt, in der er lebt, eine künstlerisch geformte
und mit Malereien versehene Vase entdeckt und empfindet den
lebhaften Wunsch, dieselbe zu besitzen.

Er erkundigt sich nach dem Preise der Vase und erfährt, daß
dieselbe 100 Mark kosten sollte. So gern der Herr Revisor die
Vase besessen hätte, so war ihm der Preis doch zu hoch. 50 Mark
hätte er allenfalls dafür bezahlen mögen, aber für eine Vase

Eingegangen.

100 Mark auszugeben, dünkte ihm doch zu viel. Da kömmt ihm
ein Gedanke. — Er hat einen Freund, den er zu seiner Hochzeit
einzuladen beabsichtigt. Wie wäre cs, wenn demselben ein Wink
gegeben werden könnte, die Vase als Hochzeitsgeschenk für ihn
auszuwählen. Freilich wußte der Revisor, daß sein Freund sich für
die Vase nicht entscheiden würde, wenn er dieselbe mit 100 Mark
bezahlen sollte. Aber man konnte ja dem Freunde entgegenkommcn.
Der Revisor macht also dem Verkäufer den Vorschlag, daß er
die Hälfte des Preises, 50 Mark, deponiren wolle. Käme
nun der Freund zu ihm, um ein Geschenk auszutvählen, so solle
er ihn auf die Vase aufmerksam machen und ihm dieselbe eventuell
für 50 Mark verkaufen. Der Besitzer des Geschäftes geht daraus
ein, und die 50 Mark wurden hinterlegt.

Der Tag der Hochzeit kommt heran. Verschiedene Geschenke
werden in der Wohnung des Herrn Revisors abgegeben, endlich
erscheint auch der bewußte Freund. Aber welche Ucberraschung für
unseren Revisor, als statt der erwarteten Vase zwei silberne Leuchter
zum Vorschein kommen. —

Am nächstfolgenden Tage eilt er, ärgerlich über das Miß-
lingen seines schöngedachten Planes, zum Besitzer des Bijouterie-
Geschäftes, um sich die hinterlegten 50 Mark zurück zu erbitten.
Wie groß aber ist sein Erstaunen, als er erfährt, daß sein
Freund die Vase, auf welche derselbe besonders aufmerksam ge-
macht worden war, als Hochzeitsgeschenk gekauft und dem
Bijouteriehändler, der Abrede gemäß, nur 50 Mark dafür
bezahlt habe.

„Aber ich habe die Vase nicht erhalten!" ruft der Revisor
entrüstet. — „Das tveiß ich," entgegnet der Besitzer des Ge-
schäftes, „denn schon am nächsten Tage kam die Gemahlin Ihres
Freundes, erzählte mir, daß sie ihrem Manne keine Ruhe gelassen,
bis er ihr die herrliche Vase geschenkt habe und kaufte d.nfiir
ein paar silberne Leuchter."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Collegial" "Eingegangen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Beckmann, Conrad
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 71.1879, Nr. 1793, S. 182
 
Annotationen