12 Rothe
ungen im Gebiete der höheren Magie ist es gelungen, dieses
tückische Uebel mit unfehlbarem Erfolge zu bekämpfen, und darum
ersuche ich die leidende Menschheit, sich vertrauensvoll an mich
zu. wenden! — Spazieren Sie nur immer herein, meine Herr-
schaften ! Nur immer herein! — Soeben beginnt eine neue
Serie von Wunderkuren! Ich will mich der gnädigen Audienzen
nicht berühmen, die ich bei den kranken Majestäten von Algier,
Tunis und Tripolis gehabt, ich mache nur auf die Tausende
von Attesten meiner allein in Europa Geheilten aufmerksam und
Nasen.
auf die mir von meinem hochherzigen Patienten, dem Fürsten von
Gerolstein, verliehene große, bleierne Medaille für Kunst, Natur
und Wissenschaft — „umzuhängen", wie es im Diplom dazu
heißt, „umzuhängen dem Besitzer um den Hals, bis daß er
todt sei —" Nur herein, meine Herrschaften! Nur immer
herein! Es ist heute des Markttages halber Preisermäßigung
und kostet Kopf für Kopf nur 20 Mark; Soldaten und
Studirende zahlen die Hälfte!"
(Schluß folgt.)
Rache.
Eine aus Vegetarianern bestehende Gesellschaft war jüngst beim
Spazierengehen zwischen eine Heerde Rindvieh gerathen. Ein Ochse erboste
sich über den rothen Shawl, welchen eine der jüngeren Damen trug und
verfolgte dieselbe mit solcher Wuth, daß sie sich nur
mit genauer Noch über den Zaun retten konnte, der
die Viehweide begrenzte. „So, du grobes, garstiges
Thier!" ries die junge Dame, welche vor Angst und
Aufregung am ganzen Körper bebte, der wüthenden
! Bestie über den Zaun hinüber zu: „Das ist also
I der Dank dafür, daß ich ein halbes Jahr lang nichts
j wie Pflanzenkost genossen habe! Von heute an esse
ich wieder alle Tage Rindfleisch."
Praktischer Geschäftsblick.
A: „Warum wollen Sie den Müller nicht.zum
Associo nehmen?" — B: „Er trinkt mir zn viel!"
A: „Aber Sie trinken doch auch!" — B: „Eben
deßhalb passen wir nicht zusammen!"
Abkühlung.
Ich saß in einer Ecke
Und wollt' die Leute seh'n.
Die, wenn der Tanz vorüber.
Im Saal spazieren gch'n.
Die meisten Damen waren
Recht häßlich und kokett.
Doch eine sah ich kommen.
Ja, die war wundcrnett;
Sie blickte schüchtern nieder -
Der herzig liebe Schatz! —
Doch plötzlich ganz verstohlen
Sah sie nach meinem Platz.
Sic kam zum zweiten Male
Und sah zu mir zurück.
So oft sie ging vorüber.
Traf heimlich mich ihr Blick.
O, diese schönen Augen,
Sie hatten mich entzückt.
Es hatte noch kein Mädchen
So hold mich angeblickt!
Mein Freund, der Heinz, der wollte
An mir vorüber geh'n.
Da konnte ich nicht anders.
Mußt' ihm mein Glück gesteh'n:
„Denk' Dir, das schönste Mädchen m
Sieht immer her zu mir!" —
ungen im Gebiete der höheren Magie ist es gelungen, dieses
tückische Uebel mit unfehlbarem Erfolge zu bekämpfen, und darum
ersuche ich die leidende Menschheit, sich vertrauensvoll an mich
zu. wenden! — Spazieren Sie nur immer herein, meine Herr-
schaften ! Nur immer herein! — Soeben beginnt eine neue
Serie von Wunderkuren! Ich will mich der gnädigen Audienzen
nicht berühmen, die ich bei den kranken Majestäten von Algier,
Tunis und Tripolis gehabt, ich mache nur auf die Tausende
von Attesten meiner allein in Europa Geheilten aufmerksam und
Nasen.
auf die mir von meinem hochherzigen Patienten, dem Fürsten von
Gerolstein, verliehene große, bleierne Medaille für Kunst, Natur
und Wissenschaft — „umzuhängen", wie es im Diplom dazu
heißt, „umzuhängen dem Besitzer um den Hals, bis daß er
todt sei —" Nur herein, meine Herrschaften! Nur immer
herein! Es ist heute des Markttages halber Preisermäßigung
und kostet Kopf für Kopf nur 20 Mark; Soldaten und
Studirende zahlen die Hälfte!"
(Schluß folgt.)
Rache.
Eine aus Vegetarianern bestehende Gesellschaft war jüngst beim
Spazierengehen zwischen eine Heerde Rindvieh gerathen. Ein Ochse erboste
sich über den rothen Shawl, welchen eine der jüngeren Damen trug und
verfolgte dieselbe mit solcher Wuth, daß sie sich nur
mit genauer Noch über den Zaun retten konnte, der
die Viehweide begrenzte. „So, du grobes, garstiges
Thier!" ries die junge Dame, welche vor Angst und
Aufregung am ganzen Körper bebte, der wüthenden
! Bestie über den Zaun hinüber zu: „Das ist also
I der Dank dafür, daß ich ein halbes Jahr lang nichts
j wie Pflanzenkost genossen habe! Von heute an esse
ich wieder alle Tage Rindfleisch."
Praktischer Geschäftsblick.
A: „Warum wollen Sie den Müller nicht.zum
Associo nehmen?" — B: „Er trinkt mir zn viel!"
A: „Aber Sie trinken doch auch!" — B: „Eben
deßhalb passen wir nicht zusammen!"
Abkühlung.
Ich saß in einer Ecke
Und wollt' die Leute seh'n.
Die, wenn der Tanz vorüber.
Im Saal spazieren gch'n.
Die meisten Damen waren
Recht häßlich und kokett.
Doch eine sah ich kommen.
Ja, die war wundcrnett;
Sie blickte schüchtern nieder -
Der herzig liebe Schatz! —
Doch plötzlich ganz verstohlen
Sah sie nach meinem Platz.
Sic kam zum zweiten Male
Und sah zu mir zurück.
So oft sie ging vorüber.
Traf heimlich mich ihr Blick.
O, diese schönen Augen,
Sie hatten mich entzückt.
Es hatte noch kein Mädchen
So hold mich angeblickt!
Mein Freund, der Heinz, der wollte
An mir vorüber geh'n.
Da konnte ich nicht anders.
Mußt' ihm mein Glück gesteh'n:
„Denk' Dir, das schönste Mädchen m
Sieht immer her zu mir!" —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Rache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 72.1880, Nr. 1798, S. 12
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg