Der fidele Handwerksbi
Kann es was fidclers gebe».
Als was so ein Handwerksborscht!
Kreiz und quer die Welt durchstreben.
Und es ist ihm Allens Worscht!
Kriecht er morgen? in der Früh
Kreizwohlaus aus seinem Struh,
Und cs pseisen Spatz und Finke»,
Muß ec auch sein Liedcl siugken —
Wäscht den Kops am kühlen • Bach
Und verduftet allgemach.
Auf der Landstraß' geht es munter.
Wo der stolze Fuhrmann schiebt.
Und man stellt die Hacke unter.
Wo es braven Kümmel gibt.
Unterwegens allerhand
Wird dem Handwerksborsch bekannt:
Städte, Dörfer, Berge, Thülcr,
Brucken, Kirchen, Denkomäler,
Menschen, Trachten, aber und —
Auch manch' schofles Kettenhund!
Straße links und auch zur Rechte»
Und was sonst hängt d'rum und d'ran.
Ist ein weit Revier zum Fechten
Vor ein zünstig Fcchtersmann.
Ob Chaussee, ob Vicinal,
Bleibt dem Handwerksborsch egal.
orsch.
Bei dem Bauern gibt es Knödel.
Bei'm Pastor ein Penning edel,
Knochen, wenn nicht allzu blank,
Rinimt er gleichfalls an mit Dank.
Und wie's geht so in der Fremde,
Daß verwelkcll die Gard'rob' —
Ein paar Stiebeln und ein Hemde
Gibt's niitunter auch gottlob.
Doch da« Beste in der Welt
Bleib! halt doch daS baare Geld!
Niemand kann'? ihn, d'rum verargen.
Wenn die reichen Wänste kargen.
Daß er 'mal die Nase rümpft
Und was Kleines flucht und schimpst.
Viel Ersahrung und Erfindung
Hat er schlau hcrausstudirt.
So zum Beispiel die Verschwindung,
Wenn ihm ein Gendarm genirt.
Nie verlieret er den Kops;
Reißt ihn, mal ein Hoscnknops —
Sei eS hinten oder vornen —
Wo dafor seind denn die Dornen?
Wo dasor? so srag' ich blos —
Ja, der Handwerksborsch Halls los.
Kommt daher iin Sonntagsstaate
So ein Madel drall und sein.
Setzt er gleich sich in Parade,
Wirt den Bart mit Speuzig ein.
Und mit seiner Redensart
Grüßet er galant die Mahd;
Mit bedeutungsvoller Mene
Mustert er sie stramm und kühne.
Bohrt von hinten einen Blick
Ihr zum Abschied noch in's G'nick!
Hat er draiiß' 'was profitiret.
Wandert stolz er in die Stadt;
Kein Student ihn nicht geniret.
Und auch niemals lein Soldat!
Auf der Herbcrg, Sapperlott!
Da geht's sappermentisch flott;
Hei, man kann cs ja prestiren:
Kuttelfleck und saure Nieren
Schwelget er wie ein Prälat,
Greift an's Kinn der seinen Mahd.
Bruder Straubinger, Berliner,
Von der Elb' und von dem Rhein,
Von der Donau auch die Wiener
Sitzend i,i der Herberg d'rein.
Da wird ausbegehrt, g'rcbellt
Und gesungen und verzällt
Und gcstichilt und gewiegelt
Und zuletzt samoS gcpricgelt.
Bis der Wirth und Polizei
Macht ein End' der Keilerei.
Kann es was fidclers gebe».
Als was so ein Handwerksborscht!
Kreiz und quer die Welt durchstreben.
Und es ist ihm Allens Worscht!
Kriecht er morgen? in der Früh
Kreizwohlaus aus seinem Struh,
Und cs pseisen Spatz und Finke»,
Muß ec auch sein Liedcl siugken —
Wäscht den Kops am kühlen • Bach
Und verduftet allgemach.
Auf der Landstraß' geht es munter.
Wo der stolze Fuhrmann schiebt.
Und man stellt die Hacke unter.
Wo es braven Kümmel gibt.
Unterwegens allerhand
Wird dem Handwerksborsch bekannt:
Städte, Dörfer, Berge, Thülcr,
Brucken, Kirchen, Denkomäler,
Menschen, Trachten, aber und —
Auch manch' schofles Kettenhund!
Straße links und auch zur Rechte»
Und was sonst hängt d'rum und d'ran.
Ist ein weit Revier zum Fechten
Vor ein zünstig Fcchtersmann.
Ob Chaussee, ob Vicinal,
Bleibt dem Handwerksborsch egal.
orsch.
Bei dem Bauern gibt es Knödel.
Bei'm Pastor ein Penning edel,
Knochen, wenn nicht allzu blank,
Rinimt er gleichfalls an mit Dank.
Und wie's geht so in der Fremde,
Daß verwelkcll die Gard'rob' —
Ein paar Stiebeln und ein Hemde
Gibt's niitunter auch gottlob.
Doch da« Beste in der Welt
Bleib! halt doch daS baare Geld!
Niemand kann'? ihn, d'rum verargen.
Wenn die reichen Wänste kargen.
Daß er 'mal die Nase rümpft
Und was Kleines flucht und schimpst.
Viel Ersahrung und Erfindung
Hat er schlau hcrausstudirt.
So zum Beispiel die Verschwindung,
Wenn ihm ein Gendarm genirt.
Nie verlieret er den Kops;
Reißt ihn, mal ein Hoscnknops —
Sei eS hinten oder vornen —
Wo dafor seind denn die Dornen?
Wo dasor? so srag' ich blos —
Ja, der Handwerksborsch Halls los.
Kommt daher iin Sonntagsstaate
So ein Madel drall und sein.
Setzt er gleich sich in Parade,
Wirt den Bart mit Speuzig ein.
Und mit seiner Redensart
Grüßet er galant die Mahd;
Mit bedeutungsvoller Mene
Mustert er sie stramm und kühne.
Bohrt von hinten einen Blick
Ihr zum Abschied noch in's G'nick!
Hat er draiiß' 'was profitiret.
Wandert stolz er in die Stadt;
Kein Student ihn nicht geniret.
Und auch niemals lein Soldat!
Auf der Herbcrg, Sapperlott!
Da geht's sappermentisch flott;
Hei, man kann cs ja prestiren:
Kuttelfleck und saure Nieren
Schwelget er wie ein Prälat,
Greift an's Kinn der seinen Mahd.
Bruder Straubinger, Berliner,
Von der Elb' und von dem Rhein,
Von der Donau auch die Wiener
Sitzend i,i der Herberg d'rein.
Da wird ausbegehrt, g'rcbellt
Und gesungen und verzällt
Und gcstichilt und gewiegelt
Und zuletzt samoS gcpricgelt.
Bis der Wirth und Polizei
Macht ein End' der Keilerei.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der fidele Handwerksborsch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1884
Entstehungsdatum (normiert)
1879 - 1889
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 81.1884, Nr. 2040, S. 67
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg