Fliegende Blätter (81.1884 (Nr. 2032-2057))

Redaction- I. Schacidrr in München. — Verlag von «ran» & Schneider in München.
Kgl. Hos-Buchdrucker-i von E. Mühlthaler in München.

Hiezu eine Leilage.

Kaum ist der Junge etwa« reifer,

Bedenlt man schon mit großem Eifer:
Wa» soll auS diesem Burschen werden,
Daß er verhungert nicht aus Erden? —
'4 Gymnasium ist schon abjolvirt,

Nun flugS zur Hochschul' er spaziert.
Denn mit dem Dienst' in der Armee
Sieht eL gar schlecht auS — Jemine!

Die Medizin roär’ auch nicht übel,

Allein daS ist ein bitt'rer Zwiebel,

Denn vor dem Zeug ersaßt ihn GrauS —
Und er verläßt daS KnochenhauS.

Als Philolog der alten Sprachen
Könnt' er vielleicht sein Glück noch machen:
Ihm deucht, der Schulstaub bring' ihn um--
Valo, du schönes Alterthum!

Die Post und auch die Eisenbahn
Nimmt einen Jünger nicht mehr an,

Und auch die Zöllner wollen nicht,

Da '« ihnen nicht an Leut' gebricht.

Da saßt den Jüngling schrecklich Grauen,
Ein Abgrund nur ist ring» zu schauen:
Und da ihm nicht» mehr übrig ist,

Gibt er sich d'rein und wird — Jurist.

A: „Wißen Sic, wa» zwischen meinem
Weib und einem GrieSknödel für ein Unter-
schied ist?" - B: „Run!" — A: „Gar
keiner!" - B: „Wieso?" - A: „Ich Hab'
alle Zivei zum Freßen gern!"

„MoseS! Sich, da drüben kommt der Aron mit seinen zwei Töchtern — er
sagt. Du sei'st e' richt'gcr Mann, er will Dir Eine geben; — welche gefällt Dir: die
Große oder die Kleine?" - „Gcsallen - Vaterleben! — Ihut mir die Große
vum Herzen, aber nehmen werd' ich. al» rlcht'gcr Mann, die Kleine vun wegen den
vielen Stoff, den mer »öthig hält' zu de vielen Kleider, die so e' große Frau braucht,
und die verschlingen allein e' ganßcs Kapital."