Fliegende Blätter (81.1884 (Nr. 2032-2057))

»Herrgott von Mannheim! Wenn ich jetzt jo eine Million
hätte! Oder wenn mir nur Jemand plötzlich zwcimalhundert-
lausend Mark schenken ivollle, oder wenigstens sünshundcrt!
Oder loenn mir Jemand jetzt zwanzig Mark leihen thäte, oder
fünf, oder wenigstens — eine Mark! Hast Du vielleicht eine
gute Cigarre?" _

Vorsichtig.

Verinietherin . 'kroch möchte ich S:e daraus aus-

] merksam machen, daß ich diese Wohnung nur an ganz solide
Familien vermiethe."

Er: „Nur an ganz solide Familien?! — Ir mir auch
! ein Ding! (Zu seiner Frau): Gelt, Alte, wir können'S ja amal

a jo probiren?!" _

«»S der Jnstruk,ionSstunde.

Unterossizicr (die verschiedenen Klassen der Osjizierc cr-
! klärend): .. Nach de» Slabsossizicre», die also i» drei Klasjen

zerfallen, kommen die Hauptlcutc. Diese bilden eine Klasse sür sich.
Wo aber heißen stc wie, E„i,ahr,ger Kaube?" — (Einjähriger
Kaube schweigt.)

Unterossizicr: „Zum Teuscl, daß doch diese Einjährige»
aus die dümmsten Fragen die Antwort schuldig bleibe»; — bei
der Kavallerie heißen stc Rittmeister."

Loos ab. Nach einigen Tagen kommt dasselbe mit einem be-
deutenden Gewinn heraus, und der Lottcriehändler meldet sich

Bankier: „Sie sollen sehen, daß ich nicht undankbar
bin. So lange Sie leben, können Sic sich stels jährlich 500 Mark
an der hauplkassc abholen — ich werde dem Kassier die An-
weisung geben!"

Lottcriehändler: „Gnädiger Herr, nehmen Sie es mir
nicht übel, geben Sie mir lieber gleich 2000 Mark, dann bin
j ich zusrieden!"

! Bankier: „Sic sind noch nicht so alt, es fehlt Ihnen
nichts — berechnen Sic cs und bedenken Sie, ivas Sie ver-

Lotteriehändlcr: „Wenn ich daraus cingch', sterb' ich —
bei dem Glück, was Sie haben — schon 's nächste Jahr!"

Lottcriehändler: „Ich habe noch ein Loos zur Franksurter
Lotterie; nehmen Sic mir das ab - cs ist das letzte, was ich
habe und kontml bestimmt mit einem großen Gewinn heraus."
Um den Mann los zu werden, kaust ihm der Bankier das