. Wach' auf. Deine letzte Stunde hat geschlagen!''
Tourist: „Da habt Ihr aber einen strammen Jungen
bei Euch." — Frau: „Ja mei', Herr, der Bua war' scho'
recht, wenn er nur net alleweil krank wür'." — Tourist:
„Der sieht aber nicht krank aus. (Zum Jungen.) Was fehlt
Dir denn. Kleiner?" —Frau: „O mein Gott! Dem sehlt's
überall, Herr." — Tourist (zum Jungen): „Wie heißt Du
denn?" — Frau: „Seppel, heißt er, Herr, Seppel is er
'taust und do' is er alleweil so krank." — Tourist (zum
Jungen): „Wie alt bist Du denn, Seppel?" — Frau: „Sechs
Jahr werd er, und in ein'surt is er halt krank." — Tourist
(zum Jungen): „Nun, was fehlt Dir denn Seppel? So rede
doch einmal!" — Frau (zum Jungen): „No, so sag' 'was zu
dem Herrn, geh' Seppel, sag' 'was." — Seppel: „Wie kann
i' denn red'n, wenn i' alleweil krank bin!"
Zwei Freunde.
Hirsch und Herz haben ein Compagniegeschäft. Beide sind
reich, Junggesellen, ohne Verwandte und die besten Freunde. Ihre
Sympathie für einander geht so weit, daß sie sich gegenseitig ihr
Vermögen testamentarisch vermacht haben. Eines Tages erscheint
. . . Entschuldigen Sie, Ihre Uhr geht bedeutend vor!"
Hirsch auf dem Polizeibureau und erzählt in großer Aufregung
dem Kommissar, daß Herz seit drei Tagen spurlos verschwunden
sei und daß er — Hirsch — alle Ursache habe, zu glauben, dem
Freunde sei ein Unglück zugestoßeu. „Der einfachste Weg, um den
Verschwundenen ausfindig zu machen, dürfte sein: Sie lassen eine
angemessene Belohnung für seine Wiederauffindung ausschreiben."
— „Herr Polizeikommissär", schluchzt Hirsch, „schreiben Se aus
1000 Mark dem, der ihn herbeischafft lebendig. Is er doch ge-
wesen mei' bester Fremd!" — „Sie müssen sich aber doch mit dem
Gedanken vertraut machen", bemerkt der Kommissär, „daß Ihr
Freund nicht ntehr am Leben ist, und für diesen Fall müssen
Sie ebenfalls Vorsorge treffen, d. h. eine Belohnung auf die Auf-
findung der Leiche setzen." — „Gewiß, Herr Polizeikommissär.
Werd' ich auszahlen dem, der ihn auffindet todt, 2000 Mark."
Ans der Rolle gefallen.
Amtsrichter H. vernimmt einen alten, emeritirten Dorflehrer,
welcher, lute der Amtsrichter selbst, auch ein großer Nimrod ist. Als
solcher darf er häufig den Herrn Amtsrichter auf seinen JagdauS
flügen begleiten. Zum Schluß des Protokolls fragt der Amtsrichter:
„Nun, Herr Lehrer, haben Sic noch etivas hinzuzusngen?"
Lehrer: „Nein, Herr Amtsrichter, — aber Enten gibt's
heuer! Alles schwarz!"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hich» eine Beilage.
Verrechnet.
Tourist: „Da habt Ihr aber einen strammen Jungen
bei Euch." — Frau: „Ja mei', Herr, der Bua war' scho'
recht, wenn er nur net alleweil krank wür'." — Tourist:
„Der sieht aber nicht krank aus. (Zum Jungen.) Was fehlt
Dir denn. Kleiner?" —Frau: „O mein Gott! Dem sehlt's
überall, Herr." — Tourist (zum Jungen): „Wie heißt Du
denn?" — Frau: „Seppel, heißt er, Herr, Seppel is er
'taust und do' is er alleweil so krank." — Tourist (zum
Jungen): „Wie alt bist Du denn, Seppel?" — Frau: „Sechs
Jahr werd er, und in ein'surt is er halt krank." — Tourist
(zum Jungen): „Nun, was fehlt Dir denn Seppel? So rede
doch einmal!" — Frau (zum Jungen): „No, so sag' 'was zu
dem Herrn, geh' Seppel, sag' 'was." — Seppel: „Wie kann
i' denn red'n, wenn i' alleweil krank bin!"
Zwei Freunde.
Hirsch und Herz haben ein Compagniegeschäft. Beide sind
reich, Junggesellen, ohne Verwandte und die besten Freunde. Ihre
Sympathie für einander geht so weit, daß sie sich gegenseitig ihr
Vermögen testamentarisch vermacht haben. Eines Tages erscheint
. . . Entschuldigen Sie, Ihre Uhr geht bedeutend vor!"
Hirsch auf dem Polizeibureau und erzählt in großer Aufregung
dem Kommissar, daß Herz seit drei Tagen spurlos verschwunden
sei und daß er — Hirsch — alle Ursache habe, zu glauben, dem
Freunde sei ein Unglück zugestoßeu. „Der einfachste Weg, um den
Verschwundenen ausfindig zu machen, dürfte sein: Sie lassen eine
angemessene Belohnung für seine Wiederauffindung ausschreiben."
— „Herr Polizeikommissär", schluchzt Hirsch, „schreiben Se aus
1000 Mark dem, der ihn herbeischafft lebendig. Is er doch ge-
wesen mei' bester Fremd!" — „Sie müssen sich aber doch mit dem
Gedanken vertraut machen", bemerkt der Kommissär, „daß Ihr
Freund nicht ntehr am Leben ist, und für diesen Fall müssen
Sie ebenfalls Vorsorge treffen, d. h. eine Belohnung auf die Auf-
findung der Leiche setzen." — „Gewiß, Herr Polizeikommissär.
Werd' ich auszahlen dem, der ihn auffindet todt, 2000 Mark."
Ans der Rolle gefallen.
Amtsrichter H. vernimmt einen alten, emeritirten Dorflehrer,
welcher, lute der Amtsrichter selbst, auch ein großer Nimrod ist. Als
solcher darf er häufig den Herrn Amtsrichter auf seinen JagdauS
flügen begleiten. Zum Schluß des Protokolls fragt der Amtsrichter:
„Nun, Herr Lehrer, haben Sic noch etivas hinzuzusngen?"
Lehrer: „Nein, Herr Amtsrichter, — aber Enten gibt's
heuer! Alles schwarz!"
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hich» eine Beilage.
Verrechnet.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verrechnet" "Der kranke Junge" "Aus der Rolle gefallen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2098, S. 120
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg