Fliegende Blätter (83.1885 (Nr. 2084-2109))

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.

1^ »105.

Preis des Bandes (20 Nummern) «^.6.70. Bei directem
Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich T VYYTTT
^7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins^8.— LaaaIII. OÖ.
Einzelne Nummer 30 4.

zolllange Haare empor, wie bei einer Kleiderbürste; auf dem
Wirbel wiegte sich noch eine handlange Scalplocke; an beiden
Ohren waren Haarbüschel stehen geblieben, die dem unglücklichen
Provisor das Aussehen eines Uhus gaben — kurz, es war ein
Anblick zum Erbarmen. Bleich, einer Ohnmacht nahe, sank
Käferling ans einen Stuhl.

„Ist es genug, mein Herr, oder soll ich noch weiter machen?"
fragte mit vergnügtem Lachen der Dicke, indem er mit der
Schecre schnippte. Da faßte unseren Provisor eine unbändige

(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

Ein Abenteuer in der Residenz.

(Schluß.)

Der Dicke lächelte spöttisch und arbeitete schweigend weiter,
während der Provisor, leise vor sich hinmurmelnd, seine Rede
memorirte. Da schlug es ans einer nahen Thurmuhr ein Viertel
ans Nenn. Der Provisor schreckte empor.

„Mein Gott, sind Sie denn noch nicht fertig?" rief er
aufspringend. Entsetzt starrte er ans den Boden — ein Wall
von Haaren thürmte sich um den Stuhl. Das lächelnde Ge-
sicht des Dicken erschien ihm auf einmal wie eine grinsende
Teufelsfratze. Er stürzte, >vie von einer entsetzlichen Ahnung
getrieben, an den Spiegel. Vorn über der Schillerstirn starrten

Erhol» ngsrcisc.

Bergfex: „O Gott, wenn mein Urlaub nicht bald gar
ist, so erhol' ich mich noch zu Tod'!"