Fliegende Blätter (83.1885 (Nr. 2084-2109))

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Das Traurigste.

Sommertheater-Director
(zu seinem zu spät in die Probe
kommenden Liebhaber):

„Das ist nun schon das dritte
Mal, daß Sie sich verspäten;
kommt das noch einmal vor. dann
strafe ich Sie mit einer halben
Monatsgage."

Erster Liebhaber
(gemiithlich):

„Aber. Director. Sie zahlen
ja doch überhaupt keine Gagen!"

Theater-Director:
„Leider, leider! Das ist ja eben
das Traurigste bei diesen schlechten
Geschäften, daß man Euch nicht
einmal etwas von der Gage ab-
ziehen kann."

„Ja seh'n S'.
Herr Schlamperl.
es ist kein Wunder,
daß nix niehr zu-
samm'geht auf der
Welt. Gegen früher
ist jetzt der ärmste
Teufel ein Gour-
mand. Wo findet man noch, daß Einer die Wurst mit
der Haut ißt. oder am Käs die Rind'n d'ran laßt?!
Wenn ich da denk', wie 's bei mir z' Haus war in
meiner Jugend. — da hat uns der Vater schon fuchswild
nng'schaut. wenn wir den Bindfaden überlassen haben,
mit dem unsere Dünng'selchten z'samm'bunden waren,
denn er war mehr für die Speisen, die a zeitlang im
Magen 'blieben sind; — ich Hab' ihm das auch net ver-
denken können in seiner Stellung als Subalternbeamter
mit sieben Kindern."

Zweck des Kopfes.

Unteroffizier: „Warum darf der Soldat nie den Kops
verlieren?" — Soldat Barthl: „Weil — weil er sonst seinen
Helm nimmer aufsepen könnt'!"

Gedankensplitter.

Wenn dir die Wirklichkeit
Der Liebsten Glanz vernichtet,

So glaub', was sie besaß,

Hätt'st du ihr angedichtet.

Schnanzels Rache

an dem kleinen Pepi. der ihn immer so schlecht behandelt.

Redacliom I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hos-Buchdruckcrei von E. Mühlthaler in München.

Hirjil eine Ltilage.