136
Triumph der Malerei.
9.
Jedoch ein richtiges Genie,
Weiß immer wo und was und wie;
Und wo der Biir vom Bild entschwand,
Rasch eine Felsenhöhl' entstand.
10,
Jndeß der Bär leis' brummend nur
Verfolgt der beiden Freunde Spur,
Die sich sofort vor Angst und Schrecken
So gut cs gehen will, verstecken, —
1t,
Schon fertig ist das Felscnthor —
Da kommt der Bär von hinten vor,
Und leckt mit Gier und ohne Scheu
Vom Stein — des Malers Farbenbrei,
12,
Dem Künstler mißbehagt es sehr,
D'rum stört des Bären Mahlzeit er
Und reizt ihn mit dem Stock geschickt,
Daß er sein Standquartier erblickt.
Kriecht selber in den Felscnspalt
Mit Wohlbehagen gleich der Bär —
Als ob die Höhle wirklich wär'.
14,
Es kommen wiederum herbei
Aus dem Verstecke nun die Zwei
Und schau'n, vor Staunen fast erblindet,
Wie allgemach der Bär verschwindet.
IS,
Der Maler, schnell gefaßt jedoch,
Streicht mit der Spachtel zu das Loch,
Daß ja — so denkt der schlaue Wann —
Der Bär nicht wieder kommen kann.
Was einstens Bär und Höhle war —
Verschwunden ist cs ganz und gar.
Für neuen Stoff die Leinwand frei:
„Hoch leb' die plast'sche Malerei!"
Redaction; I. Schneider in München, — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl, Hof-Buchdruckerei von E. Miihlthalcr in München,
Hiezu eine Lrilage.
Triumph der Malerei.
9.
Jedoch ein richtiges Genie,
Weiß immer wo und was und wie;
Und wo der Biir vom Bild entschwand,
Rasch eine Felsenhöhl' entstand.
10,
Jndeß der Bär leis' brummend nur
Verfolgt der beiden Freunde Spur,
Die sich sofort vor Angst und Schrecken
So gut cs gehen will, verstecken, —
1t,
Schon fertig ist das Felscnthor —
Da kommt der Bär von hinten vor,
Und leckt mit Gier und ohne Scheu
Vom Stein — des Malers Farbenbrei,
12,
Dem Künstler mißbehagt es sehr,
D'rum stört des Bären Mahlzeit er
Und reizt ihn mit dem Stock geschickt,
Daß er sein Standquartier erblickt.
Kriecht selber in den Felscnspalt
Mit Wohlbehagen gleich der Bär —
Als ob die Höhle wirklich wär'.
14,
Es kommen wiederum herbei
Aus dem Verstecke nun die Zwei
Und schau'n, vor Staunen fast erblindet,
Wie allgemach der Bär verschwindet.
IS,
Der Maler, schnell gefaßt jedoch,
Streicht mit der Spachtel zu das Loch,
Daß ja — so denkt der schlaue Wann —
Der Bär nicht wieder kommen kann.
Was einstens Bär und Höhle war —
Verschwunden ist cs ganz und gar.
Für neuen Stoff die Leinwand frei:
„Hoch leb' die plast'sche Malerei!"
Redaction; I. Schneider in München, — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl, Hof-Buchdruckerei von E. Miihlthalcr in München,
Hiezu eine Lrilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Triumpf der Malerei"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 83.1885, Nr. 2100, S. 136
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg