Kathederblüthc.
„. . . Aber, meine Herren, diese Frage
zn lösen, ist erst einer fernen Zukunft Vor-
behalten! Zerbrechen wir uns daher nicht
die Köpfe an ungelegten Eiern!"
Unverhofft kvinmt oft.
„Wie rasch doch Manches kommen kann!
Sitz' ich da ganz gemächlich mit dem Leh-
mann beisammen. Er war vergnügt wie
nie, sprach mit uns Allen in seiner bekannten
leutseligen Weise, und Nachmitags fünf
Uhr..." — „War er tobt?..." —
„Nein, aber — Commcrzienrath!"
M a l i t i ö s.
„Wie haben Ihnen meine Ge-
dichte gefallen, Herr Redakteur?"
„Ihr Pegasus scheint ein
Wiederkäuer zn fein!"
W i ii tc r m ä r ch c n.
M^ur Winterzeit ein Sonnenstrahl
Irrt werbend durch den Wald.
Etz weckt sein Kuß,
Wie Frühlingsgrnß,
Im felsbeschützten Wiesenthal
Die Knospe mit Gewalt.
Sie öffnet sich, sie strebt zu ihm,
Er küßt auch gar zu heiß,
Und sic vergißt,
Daß Winter ist
Vor seines Kofens Ungestüm,
Und daß ihr Brantbett — Eis.
Der Winter, der im Walde haust,
Sieht scheel, wie Liebe wirbt.'
Wild durch den Tann
Stürmt er heran,
Erwürgt den Strahl mit grimmer Faust,
Die junge Blume stirbt.
X Lonneittnim.
„Mir scheint, Meister, die Semmeln werden von
Jahr zn Jahr kleiner. Als ich noch ein Kind war.
„Ja, mein Fräulein, das war eben auch noch
die gute alte Zeit!"
B e i' m Sch w i in m nute r r i ch t. Z L
Unteroffizier: „So aufgeblasen
diese Hcrr'n Einjährigen sonst sind, schwim-
men können sic doch nicht!"
' s g' schcidte B ü a b l.
^em g'hörst denn Du, Büabl?"
- „„Mein' Vätern g'hör' i'!"" -
„Und wia hoaßen s' Dein' Vätern?" -
„„Den hoaßen s' wia mi'!"" —
„Na, wia schrci'n s' D'r znm Essen?
An' Nam' hast ja do'!" - -
„„Da schrci'n sic mir gar nit —
Da fittttn i’ a' so!""
Nothgedrnngene Berichtigung.
„Ja, meine Freunde", sagte der Pfarrer,
als er die Leichenrede hielt, „der Verstorbene
wurde schnell dahingerafft und hinterläßt
eine trauernde Wittwc von viernndzwanzig
Jahren!" — „Bitte sehr", ertönt eine schluch-
zende Frauenstimme, „z w e i undzwanzig!"
Vortheil der Winterfenster.
„Warum werfen die Studenten am
liebsten im Winter die Fenster ein?"
„Weil sie da immer zwei auf einmal
treffen." -
Ehrlich.
„. . . Aber, meine Herren, diese Frage
zn lösen, ist erst einer fernen Zukunft Vor-
behalten! Zerbrechen wir uns daher nicht
die Köpfe an ungelegten Eiern!"
Unverhofft kvinmt oft.
„Wie rasch doch Manches kommen kann!
Sitz' ich da ganz gemächlich mit dem Leh-
mann beisammen. Er war vergnügt wie
nie, sprach mit uns Allen in seiner bekannten
leutseligen Weise, und Nachmitags fünf
Uhr..." — „War er tobt?..." —
„Nein, aber — Commcrzienrath!"
M a l i t i ö s.
„Wie haben Ihnen meine Ge-
dichte gefallen, Herr Redakteur?"
„Ihr Pegasus scheint ein
Wiederkäuer zn fein!"
W i ii tc r m ä r ch c n.
M^ur Winterzeit ein Sonnenstrahl
Irrt werbend durch den Wald.
Etz weckt sein Kuß,
Wie Frühlingsgrnß,
Im felsbeschützten Wiesenthal
Die Knospe mit Gewalt.
Sie öffnet sich, sie strebt zu ihm,
Er küßt auch gar zu heiß,
Und sic vergißt,
Daß Winter ist
Vor seines Kofens Ungestüm,
Und daß ihr Brantbett — Eis.
Der Winter, der im Walde haust,
Sieht scheel, wie Liebe wirbt.'
Wild durch den Tann
Stürmt er heran,
Erwürgt den Strahl mit grimmer Faust,
Die junge Blume stirbt.
X Lonneittnim.
„Mir scheint, Meister, die Semmeln werden von
Jahr zn Jahr kleiner. Als ich noch ein Kind war.
„Ja, mein Fräulein, das war eben auch noch
die gute alte Zeit!"
B e i' m Sch w i in m nute r r i ch t. Z L
Unteroffizier: „So aufgeblasen
diese Hcrr'n Einjährigen sonst sind, schwim-
men können sic doch nicht!"
' s g' schcidte B ü a b l.
^em g'hörst denn Du, Büabl?"
- „„Mein' Vätern g'hör' i'!"" -
„Und wia hoaßen s' Dein' Vätern?" -
„„Den hoaßen s' wia mi'!"" —
„Na, wia schrci'n s' D'r znm Essen?
An' Nam' hast ja do'!" - -
„„Da schrci'n sic mir gar nit —
Da fittttn i’ a' so!""
Nothgedrnngene Berichtigung.
„Ja, meine Freunde", sagte der Pfarrer,
als er die Leichenrede hielt, „der Verstorbene
wurde schnell dahingerafft und hinterläßt
eine trauernde Wittwc von viernndzwanzig
Jahren!" — „Bitte sehr", ertönt eine schluch-
zende Frauenstimme, „z w e i undzwanzig!"
Vortheil der Winterfenster.
„Warum werfen die Studenten am
liebsten im Winter die Fenster ein?"
„Weil sie da immer zwei auf einmal
treffen." -
Ehrlich.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"'s g'scheidte Büabl"
"Ehrlich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1893
Entstehungsdatum (normiert)
1888 - 1898
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)