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182 Was dem Schlapp neulich passirt ist.

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3.

lt >» da »k ist der Welt Loh».

„Der Teufel soll den Huber holen! Wenn mir der
Kerl die 1000 Mark nicht geliehen hätte, so wären sic jetzt
nicht hin!" _

Unschuldiges Vergnügen.

Studiosus (die Schneiderrech-
nung seines Corpsbruders durch-
lcsend): „Du Fuchs, ich glaube Dein
Schneider hat Dir da Einiges doppelt
ausgeschrieben!"

Studiosus: „Ach Gott, was
liegt daran! Gönne ihm doch diese
Selbsttäuschung!"

Aus dem Aufsätze einer
höheren Tochter.

„Gestern feierten wir das Geburts-
fest unseres verehrten Herrn Instituts-
direktors. Zur bestimmten Stunde
versammelten wir uns im Festsaal,
welcher sehr schön dckorirt war. Borne
stand auf dem Podium in einem Haine
der seltensten Gewächse der Gyps-
köpf unseres edlen Vorstandes!"

Die rescrvirtc Bank.

Mm Städtchen herrschte die größte Aufregung, denn der regierende

Fürst hatte für morgen seinen Besuch versprochen. Wer ein Fenster
nach der für den Einzug festlich geschmückten Promenade besaß, bei dem
hatten sich so viele Bekannte als möglich zu Gaste geladen, und die Bänke
auf der Promenade waren vom „Casino" für dessen Mitglieder beschlag-
nahmt.

Herr Schlau lief wie verzweifelt umher. Seine Familie, bestehend au»
Frau und zwei längst heirathsfähigcn Töchtern, quälte ihn seit Wochen
schon halb zu Tode, daß er ja gute Plätze zum Einzug besorge — Sitz
Plätze natürlich! Und er hatte weder ein Fettster nach der Promenade noch
einen Bekannten dort, bei dem etwas zu hoffen stund — sogar ans dein
Casino war er wegen seiner erbitterten Feindschaft mit Herrn Pfiffig vor
einigen Wochen ansgetreten.

Da plötzlich kam ihm ein brillanter, rettender Gedanke.


Am frühen Morgen des festlichen Tages prangte auf einer der günstigst
gelegenen Promenadebänke ein großer Zettel mit der verhängnißvollen
Warnung: „Frisch gestrichen." — Natürlich blieb in Folge dessen diese
Bank unbesetzt und Herr Schlau mit Familie, welche sich ihr rasch näherten,
konnten mit siegessroher Miene lächelnd darauf Platz nehnicn. Sie sahen
selbstverständlich Alles ausgezeichnet und freuten sich ungemein über den
vcrmuthlichcn Zorn der „Casinesen", denen das Familienhanpt ans so geist-
reiche Art die beste Bank vor der Nase weggefischt hatte.

Als der Fürst vorüber war, erhob man sich.

Da plötzlich entstand ein lautes Gelächter ringsumher. Frau Schlau
stieß beim Anblick der Kehrseite ihrer Töchter einen heftigen Schrei aus,
den die Mädchen int nächsten Moment wiederholten, als sic Papa und
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Was dem Schlupp neulich passirt ist" "Die reservirte Bank"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
"Theodor Schinkel inv. E. Reinicke del."

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1893
Entstehungsdatum (normiert)
1888 - 1898
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 98.1893, Nr. 2495, S. 182

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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