überkommenen literarischen Quelle basiert, denn in seinem übrigen Schaffen hält er sich
sehr genau an textliche Überlieferungen. Unter den Gegebenheiten muß vermutet werden,
daß der Auftraggeber besondere Vorstellungen hatte, die der Maler zu realisieren verpflich-
tet war.
Die Zentralfigur ist ein korpulenter Bacchus, das Haupt mit Weinlaub bekränzt, den Becher
in der erhobenen Linken. Er wendet sich indigniert vom Kriegsgott Mars ab und neigt sich
huldvoll der Ceres (?) zu, die ihm in einem Korb Früchte anbietet. Und gleichsam zur Ver-
deutlichung dieser Entscheidung tritt diese Figur - mit den gleichen Attributen - noch ein-
mal auf, nun auf einer Wolke lagernd. Es könnte sich um eine „Allegorie von Krieg und
Frieden“ handeln. Zwar spielen in diesem beliebten Barockthema Satyrn und bacchantische
Gestalten eine Rolle, ebenso wie Ceres und ihre Begleiterinnen - ungewöhnlich ist, daß es
der Gott des Weins selbst ist, der die Entscheidung trifft (vgl. Pigler. Barockthemen. Bd. 2,
S. 471).
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sehr genau an textliche Überlieferungen. Unter den Gegebenheiten muß vermutet werden,
daß der Auftraggeber besondere Vorstellungen hatte, die der Maler zu realisieren verpflich-
tet war.
Die Zentralfigur ist ein korpulenter Bacchus, das Haupt mit Weinlaub bekränzt, den Becher
in der erhobenen Linken. Er wendet sich indigniert vom Kriegsgott Mars ab und neigt sich
huldvoll der Ceres (?) zu, die ihm in einem Korb Früchte anbietet. Und gleichsam zur Ver-
deutlichung dieser Entscheidung tritt diese Figur - mit den gleichen Attributen - noch ein-
mal auf, nun auf einer Wolke lagernd. Es könnte sich um eine „Allegorie von Krieg und
Frieden“ handeln. Zwar spielen in diesem beliebten Barockthema Satyrn und bacchantische
Gestalten eine Rolle, ebenso wie Ceres und ihre Begleiterinnen - ungewöhnlich ist, daß es
der Gott des Weins selbst ist, der die Entscheidung trifft (vgl. Pigler. Barockthemen. Bd. 2,
S. 471).
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