diente. Das Dammsystem beginnt in Anbindung an die
westliche Niederterrasse in Höhe des Kohlmarktes in
der Altstadt und zieht, mehrfach gering abbiegend, am
Rand der östlichen Niederterrasse dem festen Grund
folgend zur Magnikirche in der Altenwiek.
Der östliche Altarm der Oker (Farbtaf. 2) ist offen-
sichtlich in den Mauergraben des Hagenberinges um-
geleitet worden29. Nach der Trockenlegung großer
Niederungsteile sind besonders auf dem süd-nördlich
orientierten Höhenrücken, der sich zwischen den bei-
den Okeraltarmen entlangzieht, zur Anlage des späte-
ren Bohlweges und der Wendenstraße des Weichbildes
Hagen wie auch des Hagenmarktes zwei Knüppel-
decken mit Astwerk von Erlen und Eichen ausgelegt
worden, die sich nach zwischenzeitlichen geringmäch-
tigen Aufsandungen überlagern (Abb. 12a(b, Farbtaf.
4a f0. Knüppeldämme wurden bisher nirgends beobach-
tet. Dicke Reisigdecken sind hingegen offensichtlich
an besonders sumpfigen Stellen aufgebracht worden31.
Die Aufschüttungen mit wohl vorwiegend auf den
Halbinseln abplaniertem Sandmaterial erreichten an-
fangs nur die unbedingt notwendige Höhe, da die
zusätzliche Verteilung des Okerwassers in die Mauer-
gräben wohl ein relativ niedriges Siedlungsniveau in
der Niederung schon bei 68 m ü. NN erlaubte32.
Im Vergleich mit der Position bestimmter Wegesy-
steme, Plätze und Gebäude (beispielsweise Hagen-
markt mit Katharinenkirche und Rathaus) wird deut-
lich, daß für ihre Anlage die relativ günstigste Beschaf-
fenheit des Untergrundes entscheidend war. Die Stadt-
mauer des Hagens ist jedoch nach den bisher vorlie-
genden Befunden auf den sandigen Schluff der Nie-
derung gebaut worden. Leiterartig gerahmte Pfahlro-
ste aus Eichenhölzern, die als Substruktion für Stein-
bauten dienten, sind bisher dendrochronologisch zwar
erst für das Jahr 1365 nachweisbar, dürften aber von
Anbeginn an verwendet worden sein33. Insgesamt hat
jedoch die Bebauung in der Okertalaue eine Sackung
des Untergrundes bewirkt, die durch weitere Auf-
schüttungen, auch aus Gründen des Hochwasserschut-
zes, ausgeglichen worden ist. Dies hat zu Aufschüt-
tungsmächtigkeiten von stellenweise 4 m Höhe ge-
führt. Flächenberechnungen auf der Grundlage syste-
matischer Erhebungen (vgl. Abb. 13) unter Einbezie-
A B
Abb. 13 Braunschweig. Höhendiagramm eines West-Ost-Schnittes A-B auf 970 m Länge im nördlichen mittelalterlichen
Stadtbereich durch die Okerniederung (Lage in Abb. 6 bzw. Farbtaf. 2).
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westliche Niederterrasse in Höhe des Kohlmarktes in
der Altstadt und zieht, mehrfach gering abbiegend, am
Rand der östlichen Niederterrasse dem festen Grund
folgend zur Magnikirche in der Altenwiek.
Der östliche Altarm der Oker (Farbtaf. 2) ist offen-
sichtlich in den Mauergraben des Hagenberinges um-
geleitet worden29. Nach der Trockenlegung großer
Niederungsteile sind besonders auf dem süd-nördlich
orientierten Höhenrücken, der sich zwischen den bei-
den Okeraltarmen entlangzieht, zur Anlage des späte-
ren Bohlweges und der Wendenstraße des Weichbildes
Hagen wie auch des Hagenmarktes zwei Knüppel-
decken mit Astwerk von Erlen und Eichen ausgelegt
worden, die sich nach zwischenzeitlichen geringmäch-
tigen Aufsandungen überlagern (Abb. 12a(b, Farbtaf.
4a f0. Knüppeldämme wurden bisher nirgends beobach-
tet. Dicke Reisigdecken sind hingegen offensichtlich
an besonders sumpfigen Stellen aufgebracht worden31.
Die Aufschüttungen mit wohl vorwiegend auf den
Halbinseln abplaniertem Sandmaterial erreichten an-
fangs nur die unbedingt notwendige Höhe, da die
zusätzliche Verteilung des Okerwassers in die Mauer-
gräben wohl ein relativ niedriges Siedlungsniveau in
der Niederung schon bei 68 m ü. NN erlaubte32.
Im Vergleich mit der Position bestimmter Wegesy-
steme, Plätze und Gebäude (beispielsweise Hagen-
markt mit Katharinenkirche und Rathaus) wird deut-
lich, daß für ihre Anlage die relativ günstigste Beschaf-
fenheit des Untergrundes entscheidend war. Die Stadt-
mauer des Hagens ist jedoch nach den bisher vorlie-
genden Befunden auf den sandigen Schluff der Nie-
derung gebaut worden. Leiterartig gerahmte Pfahlro-
ste aus Eichenhölzern, die als Substruktion für Stein-
bauten dienten, sind bisher dendrochronologisch zwar
erst für das Jahr 1365 nachweisbar, dürften aber von
Anbeginn an verwendet worden sein33. Insgesamt hat
jedoch die Bebauung in der Okertalaue eine Sackung
des Untergrundes bewirkt, die durch weitere Auf-
schüttungen, auch aus Gründen des Hochwasserschut-
zes, ausgeglichen worden ist. Dies hat zu Aufschüt-
tungsmächtigkeiten von stellenweise 4 m Höhe ge-
führt. Flächenberechnungen auf der Grundlage syste-
matischer Erhebungen (vgl. Abb. 13) unter Einbezie-
A B
Abb. 13 Braunschweig. Höhendiagramm eines West-Ost-Schnittes A-B auf 970 m Länge im nördlichen mittelalterlichen
Stadtbereich durch die Okerniederung (Lage in Abb. 6 bzw. Farbtaf. 2).
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