1963, 25 ff.; Nickel 1964b, 139f. u. Taf. 64b-c; Felgen-
hauer 1974, 99 ff.).
In die Deutung des Tiermotives als achtfüßiges Fabel-
wesen, wie dies möglicherweise im Braunschweiger
Stück zutrifft, ist Odins achtfüßiges Roß Sleipnir ein-
zubeziehen.
4 Zwei Ringschnallen einer Gürtelgarnitur; Ring im Querschnitt
oval, flexibler Dorn abgeflacht rechteckig, ungleich großes Paar.
Dm 6,5 cm u. 3,9 cm. FNr. 79:11/914, -915, aus Grab 21.
Beide Gürtelschnallen lagen rechts unterhalb des Beckens, die grö-
ßere direkt auf dem Oberschenkelhals, die kleinere dicht daneben
zwischen Oberschenkelhals und Schambein.
5 Zwei Ringschnallen einer Gürtelgarnitur; Ring im Querschnitt
flachoval mit flacher Eindellung als Dornrast, flexibler Dorn recht-
eckig, mit Gratwulst vor der Ringöse. Gleich großes Paar, Dorn der
zweiten Ringschnalle nicht mehr vorhanden gewesen.
Dm 4,8 cm. FNr. 79:11/844, -1012, aus Grab 25.
Die Gürtelschnallen lagen getrennt rechts und links direkt unterhalb
des Beckens jeweils im Winkel zwischen Schambein und Oberschen-
kelhals (die Positionen auf der Abb. 66 entsprechen der Körperlage
in situ, d. h. rechte Schnalle rechts getragen, vgl. auch Abb. 20, S. 48).
Vorläufige Datierung: 13./14. Jh.
Kommentar
Die Ringschnallen-Gräber 21 und 25 befinden sich auf
gleicher Höhe seitlich des Altars in der Ausbruchs-
grube jeweils der südlichen und nördlichen Funda-
mentmauer des Saalbaues II a mit plattem, angeschräg-
ten Ostschluß. Sie können also frühestens im Kirchen-
raum Bau III angelegt worden sein, dürften aber viel-
mehr hoch- bis spätmittelalterlicher Zeit entstammen.
Im Bischofsgrab 7 im Bremer Dom, der Bestattung
Ottos II., gest. 1406, fand sich eine formidentische
Gürtelgarnitur dieses schlichten Ringschnallentyps
{Brandt 1977, S. 69ff., Abb. 57). Zahlreiche andere
Vergleichsfunde werden allgemein in das 13./14. Jh.
gesetzt (u.a. im Medieval Catalogue, London Museum
1975* 1 2 * 4 5 6, S. 275, Taf. 77, 1-4).
Möglicherweise ergeben sich im Zuge der in Angriff
genommenen Grabungsauswertung schärfere Datie-
rungshinweise. Die bereits erfolgte anthropologische
Auswertung (vgl. Beitrag Burkhardt, S. 198) hat erge-
ben, daß es sich um Bestattungen von Männern han-
delt, deren Alter mit 35 bzw. 40 ± 5 Jahren anzugeben
ist.
Fundangaben zu Färbtaf. 7
Kohlmarkt-Keramik des 9. Jhs.
Gruppe A: Rauhe graubräunliche Granitgrusware (Standboden-
ware, Warenbeschreibung S. 29)
1 RS, nach innen abgerundeter, ausdünnender Steilrand.
H. 3,5 cm. FNr. 79:11/665, Stgr. 21, aus Abfallschicht 7 der Brun-
nen-Sickergrube 4 (vgl. Leitprofil Farbtaf. 4 b h^w. Tab. 1, S. 50).
2 BS, Standboden.
H. 4 cm. FNr. 79:11/397, Stgr. 21, Fl. 3 A, Streuscherbe in sekun-
därer Lagerung.
5 RS, abgerundeter, ausdünnender Steilrand.
H. 5,7 cm. FNr. 79:11 /685, Stgr. 21, aus Abfallschicht 68 der Grube
4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
4 RS, gleichmäßig abgerundeter, verdickter Steilrand.
H. 5,2 cm. FNr. 79:11/2375, Stgr. 21, aus Pfostengrube 325 eines
Grubenhauses.
5 RS mit breiter Randrille, nach außen abgestuft, abgerundet.
H. 1,7 cm. FNr. 79:11/1242, Stgr. 21, aus Sedimentschicht 4 der
Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
6 RS mit breiter Randrille, nach außen abgestuft, abgerundet.
H. 2,6 cm. FNr. 79:11/671, Stgr. 21, aus Sedimentschicht 4 der
Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
7 RS, verdickter, nach innen abgerundeter Steilrand.
H. 3,2 cm. FNr. 81:17/123, Stgr. 31, Fl. 1, aus sekundärer Lagerung.
Gruppe B: Glatte grau-hellbraune Granitgrusware (Standboden-
ware?, Warenbeschreibung, 3'. 29)
8 RS, wohl Sichelrand mit stark verdickter Randwurzel.
H. 5,7 cm. FNr. 79:11/2264, Stgr. 21, aus Bodenschicht 305 des
Webgrubenhauses.
9 RS, wohl Sichelrand.
H. 4,1 cm. FNr. 79:11/2264, Stgr. 21, aus Bodenschicht 305 des
Webgrubenhauses.
10 RS, wohl Sichelrand.
Rdm. ca. 14 cm. FNr. 79:11/1075, Stgr. 21, Fl. 4, aus frühmittelal-
terlicher Oberflächenschicht 84.
Gruppe C: Rotbraune Kalkgrusware (älteste Kugeltopfware, Wa-
renbeschreibung, S. 29)
11 RS, abknickender und verdickter, kurzer Lippenrand.
Rdm. ca. 13 cm. FNr. 79:11/1075, Stgr. 21, Fl. 4, aus frühmittelal-
terlicher Oberflächenschicht 84.
12 BS, zusammengesetzte größere, breitovale Kugelboden-
scherbe.
Gr. Br. 15 cm; Bst. ca. 1 cm. FNr. 79:11/647, -648, -665, Stgr. 21,
aus Abfallschicht 7 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
Fundangaben zu Farbtaf. 8
Kohlmarkt-Keramik des 9./1. Hälfte 10. Jhs.
Gruppe D: Ältere graue Granitgrusware (älteste Kugeltopfware,
auch Standboden?, Warenbeschreibung, .5'. 29)
1 RS, Sichelrand.
H. 4,4 cm; Rdm. ca. 14,5 cm. FNr. 79:11/1249, Stgr. 21, aus
Abfallschicht 68 der Brunnen-Sickergrube 4 (vgl. Leitprofil Farbtaf.
4 b bzw. Tab. 1, S. 30).
2 RS, Sichelrand.
H. 7,5 cm; Rdm. ca. 18 cm. FNr. 79:11/647, Stgr. 21, aus Abfall-
schicht 7 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
5 RS, Sichelrand.
H. 8,4 cm; Rdm. ca. 18 cm. FNr. 79:11/889, Stgr. 21, aus Sedi-
mentschicht 4 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
4 RS, Sichelrand.
H. 7,3 cm; Rdm. ca. 19 cm. FNr. 79:11/658, Stgr. 21, aus Sedi-
mentschicht 4 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
5 RS, Sichelrand.
H. 3,5 cm. FNr. 81:17/430, Stgr. 31, aus sandiger Aufschüttung 31
in sekundärer Lagerung (vgl. Leitprofil 1, Farbtaf. 5, Lage in Abb.
70, S. 129, Tab. 2, S. 50).
6 RS, Sichelrand.
H. 6,3 cm; Rdm. ca. 11,5 cm. FNr. 81:17/436, Stgr. 31, aus Gruben-
sediment 35 (vgl. Angaben unter Nr. 5).
118
hauer 1974, 99 ff.).
In die Deutung des Tiermotives als achtfüßiges Fabel-
wesen, wie dies möglicherweise im Braunschweiger
Stück zutrifft, ist Odins achtfüßiges Roß Sleipnir ein-
zubeziehen.
4 Zwei Ringschnallen einer Gürtelgarnitur; Ring im Querschnitt
oval, flexibler Dorn abgeflacht rechteckig, ungleich großes Paar.
Dm 6,5 cm u. 3,9 cm. FNr. 79:11/914, -915, aus Grab 21.
Beide Gürtelschnallen lagen rechts unterhalb des Beckens, die grö-
ßere direkt auf dem Oberschenkelhals, die kleinere dicht daneben
zwischen Oberschenkelhals und Schambein.
5 Zwei Ringschnallen einer Gürtelgarnitur; Ring im Querschnitt
flachoval mit flacher Eindellung als Dornrast, flexibler Dorn recht-
eckig, mit Gratwulst vor der Ringöse. Gleich großes Paar, Dorn der
zweiten Ringschnalle nicht mehr vorhanden gewesen.
Dm 4,8 cm. FNr. 79:11/844, -1012, aus Grab 25.
Die Gürtelschnallen lagen getrennt rechts und links direkt unterhalb
des Beckens jeweils im Winkel zwischen Schambein und Oberschen-
kelhals (die Positionen auf der Abb. 66 entsprechen der Körperlage
in situ, d. h. rechte Schnalle rechts getragen, vgl. auch Abb. 20, S. 48).
Vorläufige Datierung: 13./14. Jh.
Kommentar
Die Ringschnallen-Gräber 21 und 25 befinden sich auf
gleicher Höhe seitlich des Altars in der Ausbruchs-
grube jeweils der südlichen und nördlichen Funda-
mentmauer des Saalbaues II a mit plattem, angeschräg-
ten Ostschluß. Sie können also frühestens im Kirchen-
raum Bau III angelegt worden sein, dürften aber viel-
mehr hoch- bis spätmittelalterlicher Zeit entstammen.
Im Bischofsgrab 7 im Bremer Dom, der Bestattung
Ottos II., gest. 1406, fand sich eine formidentische
Gürtelgarnitur dieses schlichten Ringschnallentyps
{Brandt 1977, S. 69ff., Abb. 57). Zahlreiche andere
Vergleichsfunde werden allgemein in das 13./14. Jh.
gesetzt (u.a. im Medieval Catalogue, London Museum
1975* 1 2 * 4 5 6, S. 275, Taf. 77, 1-4).
Möglicherweise ergeben sich im Zuge der in Angriff
genommenen Grabungsauswertung schärfere Datie-
rungshinweise. Die bereits erfolgte anthropologische
Auswertung (vgl. Beitrag Burkhardt, S. 198) hat erge-
ben, daß es sich um Bestattungen von Männern han-
delt, deren Alter mit 35 bzw. 40 ± 5 Jahren anzugeben
ist.
Fundangaben zu Färbtaf. 7
Kohlmarkt-Keramik des 9. Jhs.
Gruppe A: Rauhe graubräunliche Granitgrusware (Standboden-
ware, Warenbeschreibung S. 29)
1 RS, nach innen abgerundeter, ausdünnender Steilrand.
H. 3,5 cm. FNr. 79:11/665, Stgr. 21, aus Abfallschicht 7 der Brun-
nen-Sickergrube 4 (vgl. Leitprofil Farbtaf. 4 b h^w. Tab. 1, S. 50).
2 BS, Standboden.
H. 4 cm. FNr. 79:11/397, Stgr. 21, Fl. 3 A, Streuscherbe in sekun-
därer Lagerung.
5 RS, abgerundeter, ausdünnender Steilrand.
H. 5,7 cm. FNr. 79:11 /685, Stgr. 21, aus Abfallschicht 68 der Grube
4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
4 RS, gleichmäßig abgerundeter, verdickter Steilrand.
H. 5,2 cm. FNr. 79:11/2375, Stgr. 21, aus Pfostengrube 325 eines
Grubenhauses.
5 RS mit breiter Randrille, nach außen abgestuft, abgerundet.
H. 1,7 cm. FNr. 79:11/1242, Stgr. 21, aus Sedimentschicht 4 der
Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
6 RS mit breiter Randrille, nach außen abgestuft, abgerundet.
H. 2,6 cm. FNr. 79:11/671, Stgr. 21, aus Sedimentschicht 4 der
Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
7 RS, verdickter, nach innen abgerundeter Steilrand.
H. 3,2 cm. FNr. 81:17/123, Stgr. 31, Fl. 1, aus sekundärer Lagerung.
Gruppe B: Glatte grau-hellbraune Granitgrusware (Standboden-
ware?, Warenbeschreibung, 3'. 29)
8 RS, wohl Sichelrand mit stark verdickter Randwurzel.
H. 5,7 cm. FNr. 79:11/2264, Stgr. 21, aus Bodenschicht 305 des
Webgrubenhauses.
9 RS, wohl Sichelrand.
H. 4,1 cm. FNr. 79:11/2264, Stgr. 21, aus Bodenschicht 305 des
Webgrubenhauses.
10 RS, wohl Sichelrand.
Rdm. ca. 14 cm. FNr. 79:11/1075, Stgr. 21, Fl. 4, aus frühmittelal-
terlicher Oberflächenschicht 84.
Gruppe C: Rotbraune Kalkgrusware (älteste Kugeltopfware, Wa-
renbeschreibung, S. 29)
11 RS, abknickender und verdickter, kurzer Lippenrand.
Rdm. ca. 13 cm. FNr. 79:11/1075, Stgr. 21, Fl. 4, aus frühmittelal-
terlicher Oberflächenschicht 84.
12 BS, zusammengesetzte größere, breitovale Kugelboden-
scherbe.
Gr. Br. 15 cm; Bst. ca. 1 cm. FNr. 79:11/647, -648, -665, Stgr. 21,
aus Abfallschicht 7 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
Fundangaben zu Farbtaf. 8
Kohlmarkt-Keramik des 9./1. Hälfte 10. Jhs.
Gruppe D: Ältere graue Granitgrusware (älteste Kugeltopfware,
auch Standboden?, Warenbeschreibung, .5'. 29)
1 RS, Sichelrand.
H. 4,4 cm; Rdm. ca. 14,5 cm. FNr. 79:11/1249, Stgr. 21, aus
Abfallschicht 68 der Brunnen-Sickergrube 4 (vgl. Leitprofil Farbtaf.
4 b bzw. Tab. 1, S. 30).
2 RS, Sichelrand.
H. 7,5 cm; Rdm. ca. 18 cm. FNr. 79:11/647, Stgr. 21, aus Abfall-
schicht 7 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
5 RS, Sichelrand.
H. 8,4 cm; Rdm. ca. 18 cm. FNr. 79:11/889, Stgr. 21, aus Sedi-
mentschicht 4 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
4 RS, Sichelrand.
H. 7,3 cm; Rdm. ca. 19 cm. FNr. 79:11/658, Stgr. 21, aus Sedi-
mentschicht 4 der Grube 4 (vgl. Angaben unter Nr. 1).
5 RS, Sichelrand.
H. 3,5 cm. FNr. 81:17/430, Stgr. 31, aus sandiger Aufschüttung 31
in sekundärer Lagerung (vgl. Leitprofil 1, Farbtaf. 5, Lage in Abb.
70, S. 129, Tab. 2, S. 50).
6 RS, Sichelrand.
H. 6,3 cm; Rdm. ca. 11,5 cm. FNr. 81:17/436, Stgr. 31, aus Gruben-
sediment 35 (vgl. Angaben unter Nr. 5).
118