ROLF-JÜRGEN GROTE/HERMANN KUHR
1. im Pedal 216. Pfeifen
2. im Oberwercke oder Manual 240 „
3. im Rück-positiv 528. „
4. im Brust-positiv 384 „
Summa 1368. Pfeifen
Orgel-Kosten, n. 63.
§ 5. Der Orgel-Stimmen sind anietzo über 40, wie
unten § [29] umständlicher vorkommen wird, anfänglich
aber waren derselben nur 37, worunter die kleine Quin-
tadena, der Octav von 2. Fuß, die Sesquialtera, die kleine
Block-Flöte, der Octav im Unter Clavier und der Vogel-
gesang im Pedal nicht mehr da; hingegen der Dulcian
und die Bauer-Pfeife in die Hautbois und in ein Flöt-
werck verändert worden.
Orgel-Kosten n. 3. u. 62.
§ 6. Der Baumeister vorbeschriebener Orgel ist einer
aus Dresden, mit Namen Gottfried Fritzsche gewesen,
welcher im Jahr 1620 daran zu bauen anfmg und seine
Arbeit an: 1623. vollendete. Eine Schrifft inwendig am
Rück-positiv bezeuget es mit folgendem:
Anno 1620. ist die Heinrich städtsche große Orgel durch
Herr Gottfried Fritzen von Dresen angefangen zu bauen
und an. 1623 verfertiget worden.
Orgel-Kosten, n: 61.
§ 7. Was dieser Fritz, oder, wie er sich selbst schreibet,
Gottfried Fritzsch für seine drey bis vierjährige Arbeit be-
kommen? imgleichen was die Bau-Materialien dazu, Ar-
beiter und Handlanger, etc. gekostet? davon findet man
in dem Kirch en-Archiv nicht die gewünschte Nachricht.
2. Die Ursache deßen ist, theils weil der Zeit eigene
Bau-Directores verordnet waren, welche den Bau be-
sorgten, auch die Hülfs-Gelder dazu einnahmen, ausga-
ben und besonders berechneten; theils weil die Vorsteher
der Heinrichstädtschen Kirche nicht ein wenig curieus
und für die Nachkommen besorgt gewesen; sonsten sie
leicht glaubhafte Copeyen und Auszüge von den Vereh-
rungen und Unkosten zur Orgel würden erlanget haben.
§ 8. Anietzo weiß man nur noch daß Michael Wolfrom
den 26 Apr. 1622. abermals vier Thaler, und Theodor
Block 20. thlr zum Orgelwerck geschencket; hingegen
ein ungenannter Kleinschmid für Orgel-Waltzen,
Schrauben, Stifte, Winckelhacken, Nägel und Register-
Eisen gefodert 141 thlr 10 g
imgleichen: daß die Kirche aus ihren
Mitteln an. 1626. bezahlet:
1. Dem Orgelmacher Gottfried Fritzschen
den Rest seines bedungenen Lohns für die
Orgel 100 „
2. deßen Gesellen 10 f oder 5 „ 20 „
3. demBildhauerFriedrichGreyßfürunter-
schiedliche Bildhauer-Arbeit an der Orgel 20 „ - „
Summa 266 thlr 30 g
Orgel-Kosten, n. 4. 7. 10 — 13.
§ 9. Gleich nach dem ersten Bau-Jahr der Orgel wa-
ren damalige Bau-Directores, D. Wiedeburg, Theodor
Block, Barth. Ritter und Joh: Langelüddecke, auch auf
eine köstliche Ausstafirung derselben bedacht. Zu dem
Ende bedungen sie die Arbeit mit Meister Heinrich De-
decken, dem Mahler; welcher im 1621sten und folgenden
Jahre die Orgel samt den vielen daran verordneten Bil-
dern und Zierrathen aufs fleißigste vergüldet und
Schwartz angestrichen.
Orgel-Kosten, n. 5.
§ 10. Die dazu verwandte Ausgaben sind laut einer
annoch vorhandenen Rechnung folgende gewesen:
1. Dem Mahler Dedecken für Farbe, Oel,
Arbeits-Lohn, Eßen und Trincken eins
für alles
260 thlr - g
2. Seinen Gesellen
10 „ - „
3. Zum eingekauften und alles an der
Orgel verbrauchten Golde
1065 „ 12„
Summa
1335 thlr 12 g
Orgel-Kosten, n. 5. u. 8.
§ 11. Ferner hat obgemeldter Meister Dedecken an.
1623. auch die Engel unter dem Schüler-Chor auf beyden
Seiten und vor der Orgel her in die Füllung von allerley
Arten und Farben gemacht; die Rahmen um den Engeln
Schwartz, und die leisten alle gelb angestrichen. Für groß
und klein, derer 78. seyn, iedes 1. Thaler 18 mgn.18’
ist zusammen 117. thlr
Item an selbiger Decken 74 ziemlich große
Rosen vergüldet, für Arbeit und Gold an ieder
18 g thut 37 „
Summa 154 thlr
Auf diese Forderung ist mit ihm abgehandelt und von der
Kirche bezahlt worden 140 thlr.
Orgel-Kosten, n. 6. u. 8.
§ 12. Noch sollten vorder Orgel her die Fürstl. Wapen
und Provincen in unterschiedlichen abgetheilter
i Feldern
gemahlet werden. Was solches kosten würde,
ergiebet
folgender Überschlag Mr. Gebhard, des Mahlers:
thlr g
1. Ein schwartzer Hirsch im weißen Felde 2 18
2. Mit rothen und weißen Balcken
2 18
3. Herzogs Philipp Sigmunds Wapen
4. Blaue und weiße zertheilte Balcken
6
2 18
5. Mit schwartzen Bähren Klauen in
güldenen Felde
2 18
6. Ein güldener Leu im rothen Felde
2 18
7. Ein blauer Leu im rothen Felde
2 18
8. Ein güldener Leu im rothen Felde
2 18
9. Zween güldene Leuen im rothen Felde
2 18
10. Das Brandenburgische Wapen mit der
güldenen Chrone
6 -
11. Ein weißer Leu im blauen Felde
2 18
12. Hertzog Heinrich Wapen mit 5 güldenen
Helmen
8 -
13. Rothe und Weiße Balcken
2 18
14. Rothe und schwartze Hirschzweige im
weißen Felde
2 18
3. Uber den Provincen und Bildern 24. gül-
dene Seulen, iede 2 thlr 9 mg thut
54 -
zweyunddreißig geschnitten gesprenge mit
den Seulen ä 24 g
21 12
Fünf Bilder iedes 4 rt
20 -
Siebzehen Gehenge mit güldenen Schrifften
51 -
Für einige vergüldete Knöpfe
1 2
Die oben geschnitzte auf beyden Seiten des
Rück-positivs mit güldenen Schriften und
Züegen in dem Fuß
30 -
Das Unter-Gesimse mit güldnen Schrifften
und Züegen
30 -
Summa
258 32
Orgel-Kosten, n. 14.
§ 13. Obgedachte Wapen sind zwar vor der Orgel-
Priechen sämtlich, die letzten zur Rechten ausgenom-
men, in der Ordnung, wie sie hier beschrieben, noch
ietzund anzutreffen; allein die Ausstafirung derselben
fehlet. Uberdem stehen an der Prieche selbst 2 Felder
mehr als 14; auch sind von den 24 güldenen Seulen über
den Provincen keine eintzige und von den Gehängen
bloß 4, nicht 17. daran vorhanden. Summa man hat das
Werck, ohn Zweifel aus Mangel des Geldes, unvollkom-
men gelaßen.
Kirch-Besichtig: § 84.
290
1. im Pedal 216. Pfeifen
2. im Oberwercke oder Manual 240 „
3. im Rück-positiv 528. „
4. im Brust-positiv 384 „
Summa 1368. Pfeifen
Orgel-Kosten, n. 63.
§ 5. Der Orgel-Stimmen sind anietzo über 40, wie
unten § [29] umständlicher vorkommen wird, anfänglich
aber waren derselben nur 37, worunter die kleine Quin-
tadena, der Octav von 2. Fuß, die Sesquialtera, die kleine
Block-Flöte, der Octav im Unter Clavier und der Vogel-
gesang im Pedal nicht mehr da; hingegen der Dulcian
und die Bauer-Pfeife in die Hautbois und in ein Flöt-
werck verändert worden.
Orgel-Kosten n. 3. u. 62.
§ 6. Der Baumeister vorbeschriebener Orgel ist einer
aus Dresden, mit Namen Gottfried Fritzsche gewesen,
welcher im Jahr 1620 daran zu bauen anfmg und seine
Arbeit an: 1623. vollendete. Eine Schrifft inwendig am
Rück-positiv bezeuget es mit folgendem:
Anno 1620. ist die Heinrich städtsche große Orgel durch
Herr Gottfried Fritzen von Dresen angefangen zu bauen
und an. 1623 verfertiget worden.
Orgel-Kosten, n: 61.
§ 7. Was dieser Fritz, oder, wie er sich selbst schreibet,
Gottfried Fritzsch für seine drey bis vierjährige Arbeit be-
kommen? imgleichen was die Bau-Materialien dazu, Ar-
beiter und Handlanger, etc. gekostet? davon findet man
in dem Kirch en-Archiv nicht die gewünschte Nachricht.
2. Die Ursache deßen ist, theils weil der Zeit eigene
Bau-Directores verordnet waren, welche den Bau be-
sorgten, auch die Hülfs-Gelder dazu einnahmen, ausga-
ben und besonders berechneten; theils weil die Vorsteher
der Heinrichstädtschen Kirche nicht ein wenig curieus
und für die Nachkommen besorgt gewesen; sonsten sie
leicht glaubhafte Copeyen und Auszüge von den Vereh-
rungen und Unkosten zur Orgel würden erlanget haben.
§ 8. Anietzo weiß man nur noch daß Michael Wolfrom
den 26 Apr. 1622. abermals vier Thaler, und Theodor
Block 20. thlr zum Orgelwerck geschencket; hingegen
ein ungenannter Kleinschmid für Orgel-Waltzen,
Schrauben, Stifte, Winckelhacken, Nägel und Register-
Eisen gefodert 141 thlr 10 g
imgleichen: daß die Kirche aus ihren
Mitteln an. 1626. bezahlet:
1. Dem Orgelmacher Gottfried Fritzschen
den Rest seines bedungenen Lohns für die
Orgel 100 „
2. deßen Gesellen 10 f oder 5 „ 20 „
3. demBildhauerFriedrichGreyßfürunter-
schiedliche Bildhauer-Arbeit an der Orgel 20 „ - „
Summa 266 thlr 30 g
Orgel-Kosten, n. 4. 7. 10 — 13.
§ 9. Gleich nach dem ersten Bau-Jahr der Orgel wa-
ren damalige Bau-Directores, D. Wiedeburg, Theodor
Block, Barth. Ritter und Joh: Langelüddecke, auch auf
eine köstliche Ausstafirung derselben bedacht. Zu dem
Ende bedungen sie die Arbeit mit Meister Heinrich De-
decken, dem Mahler; welcher im 1621sten und folgenden
Jahre die Orgel samt den vielen daran verordneten Bil-
dern und Zierrathen aufs fleißigste vergüldet und
Schwartz angestrichen.
Orgel-Kosten, n. 5.
§ 10. Die dazu verwandte Ausgaben sind laut einer
annoch vorhandenen Rechnung folgende gewesen:
1. Dem Mahler Dedecken für Farbe, Oel,
Arbeits-Lohn, Eßen und Trincken eins
für alles
260 thlr - g
2. Seinen Gesellen
10 „ - „
3. Zum eingekauften und alles an der
Orgel verbrauchten Golde
1065 „ 12„
Summa
1335 thlr 12 g
Orgel-Kosten, n. 5. u. 8.
§ 11. Ferner hat obgemeldter Meister Dedecken an.
1623. auch die Engel unter dem Schüler-Chor auf beyden
Seiten und vor der Orgel her in die Füllung von allerley
Arten und Farben gemacht; die Rahmen um den Engeln
Schwartz, und die leisten alle gelb angestrichen. Für groß
und klein, derer 78. seyn, iedes 1. Thaler 18 mgn.18’
ist zusammen 117. thlr
Item an selbiger Decken 74 ziemlich große
Rosen vergüldet, für Arbeit und Gold an ieder
18 g thut 37 „
Summa 154 thlr
Auf diese Forderung ist mit ihm abgehandelt und von der
Kirche bezahlt worden 140 thlr.
Orgel-Kosten, n. 6. u. 8.
§ 12. Noch sollten vorder Orgel her die Fürstl. Wapen
und Provincen in unterschiedlichen abgetheilter
i Feldern
gemahlet werden. Was solches kosten würde,
ergiebet
folgender Überschlag Mr. Gebhard, des Mahlers:
thlr g
1. Ein schwartzer Hirsch im weißen Felde 2 18
2. Mit rothen und weißen Balcken
2 18
3. Herzogs Philipp Sigmunds Wapen
4. Blaue und weiße zertheilte Balcken
6
2 18
5. Mit schwartzen Bähren Klauen in
güldenen Felde
2 18
6. Ein güldener Leu im rothen Felde
2 18
7. Ein blauer Leu im rothen Felde
2 18
8. Ein güldener Leu im rothen Felde
2 18
9. Zween güldene Leuen im rothen Felde
2 18
10. Das Brandenburgische Wapen mit der
güldenen Chrone
6 -
11. Ein weißer Leu im blauen Felde
2 18
12. Hertzog Heinrich Wapen mit 5 güldenen
Helmen
8 -
13. Rothe und Weiße Balcken
2 18
14. Rothe und schwartze Hirschzweige im
weißen Felde
2 18
3. Uber den Provincen und Bildern 24. gül-
dene Seulen, iede 2 thlr 9 mg thut
54 -
zweyunddreißig geschnitten gesprenge mit
den Seulen ä 24 g
21 12
Fünf Bilder iedes 4 rt
20 -
Siebzehen Gehenge mit güldenen Schrifften
51 -
Für einige vergüldete Knöpfe
1 2
Die oben geschnitzte auf beyden Seiten des
Rück-positivs mit güldenen Schriften und
Züegen in dem Fuß
30 -
Das Unter-Gesimse mit güldnen Schrifften
und Züegen
30 -
Summa
258 32
Orgel-Kosten, n. 14.
§ 13. Obgedachte Wapen sind zwar vor der Orgel-
Priechen sämtlich, die letzten zur Rechten ausgenom-
men, in der Ordnung, wie sie hier beschrieben, noch
ietzund anzutreffen; allein die Ausstafirung derselben
fehlet. Uberdem stehen an der Prieche selbst 2 Felder
mehr als 14; auch sind von den 24 güldenen Seulen über
den Provincen keine eintzige und von den Gehängen
bloß 4, nicht 17. daran vorhanden. Summa man hat das
Werck, ohn Zweifel aus Mangel des Geldes, unvollkom-
men gelaßen.
Kirch-Besichtig: § 84.
290