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Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 5: Hameln: Verlag C.W. Niemeyer, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57464#0073
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wird in Bothfeld bereits eine Kirche erwähnt, doch dürfte der heute
vorhandene Turm erst dem 14. Jahrhundert angehören. Der Kreuzstein
stand einst, zusammen mit dem nachstehend erwähnten Stein (3524.2),
in der nahen Feldmark und erhielt erst bei oder nach dem Kirchenbau
den jetzigen Platz. Für die in der Literatur geäußerte Behauptung, daß
es sich bei diesen Steinen unter Bezugnahme auf den Ortsnamen Both-
feld (= gebotenes Feld, Aufgebot, Thingplatz) um Rechtsmaie einer
Gerichtsstätte handelt, fehlt der Beweis.
Die verwitterte Plattenvorderseite (Abb.) weist zwei fast gleich-
große, durch eine 6 cm breite Querleiste horizontal getrennte
Felder auf, die durch die eingerillte, in 7 cm von der Plattenkante
verlaufende Linie eingerahmt werden. Im oberen Feld ein aus
vertieftem Grund erhaben herausgearbeitetes gleicharmiges na-
senbesetztes Kreuz. Im unteren Feld setzt sich dessen Längs-
balken durch zwei nach unten auseinanderstrebende Rillen bis
an die Plattenkante fort. Dort setzt, 13 cm über sie hinausragend,
ein Zapfen an.
S: Beide Kreuzsteine werden auch mit einem Mord in Verbindung
gebracht. Dort, wo sie einst standen, habe es nachts derart gespukt, daß
man den Ort mied. Seitdem sie an der Kirche stehen, soll der Spuk
aufgehört haben.
Lit: c.j. 1980, S.19. - Hesse o.J., S. 11. - Hoffmann 1935, S.3,20, T.
III. - Wolff 1899. - Ostermeyer 1977. - Prietze 1922/23, S.117. -
Tehnzen 1980. - Winkel 1967, S. 78/79. - Winkel 1950, S. 52.

3524.2
Hannover (Gmkg. Bothfeld, Gde. Hannover,
Landeshauptstadt)
Kreuzstein
TK 3524 R3554390 H5809160
M: 75 (Gesamtlänge)/62/15 Kalkstein
St: Stadtteil Bothfeld. evgl. Pfarrkirche St. Nicolai. In der Turmhalle
aufgestellt. Der Kreuzstein stand einst mit dem zuvor erwähnten


3524.2 Hannover-Bothfeld

(3524.1) in der nahen Feldmark und zuletzt außen rechts vom Turm-
portal.
Beide Kreuzsteine sind einander ähnlich und könnten vom
gleichen Steinmetz stammen. Die gut erhaltene Vorderseite
dieser Platte (Abb.) zeigt eingerillt ein längsorientiertes nasen-
besetztes Kreuz in einem von einer Randleiste eingerahmten
Feld. Auf der fast gänzlich verwitterten Rückseite ist das Kreuz
aus der Grundfläche erhaben herausgearbeitet. Der etwas ver-
setzte Zapfen (Eigenmaße: 16/37/15) ist leicht beschädigt.
S: Wie unter 3524.1
Lit: Wie unter 3524.1

3524.3
Isernhagen, Kircher Bauerschaft
(Gmkg. und Gde. Isernhagen, Lkr. Hannover)
Kreuzstein
TK 3524 R 3555550 H5814460
M: 65/54/? Sandstein
St: In die Turmwestwand der St.-Marien-Kirche an erhöhter Stelle
eingemauert.


3524.3 Isernhagen

Der unten absichtlich verkürzte Kreuzstein (Abb.) zeigt in
einem von einer erhöhten Randleiste eingerahmten Feld ein
längsorientiertes nasenbesetztes Kreuz, dessen Stamm auf dem
nur noch zum Teil vorhandenen Kreisbogen steht.
Lit: Brandes 1964 a. - Brandes 1964 b, S. 18. - Hesse o.J. S.151. -
Hoffmann 1935, S.7,40, T. XVII. - Mithoff 1877, S. 109. - Ostermeyer
1977. - Winkel 1967, S. 78/79.

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