3608.1 Bentheim
Das aus einem Block gearbeitete angewitterte Steinkreuz (Abb.)
besteht aus zwei gleichhohen Teilen: unten eine auf romanischer
Basis stehende Rundsäule, oben ein (etwas unregelmäßig gefer-
tigtes) gleichschenkliges Balkenkreuz mit vierkantigen Balken.
Davor fast vollplastisch aufrecht stehende Figur mit auf den
Querbalken anliegenden, nahezu rechtwinklig gebeugten Ar-
men. Der unbedeckte Kopf eines barttragenden Mannes ist
geradeaus gerichtet. Sein Korpus ist mit einem tunikaähnlichen,
über die Knie reichenden Gewand bekleidet, das von einer
Gürtelschnur gehalten wird. Die nach unten geneigten und
leicht nach auswärts gerichteten Füße stehen auf einem Absatz.
Der Gesamteindruck ist der einer stehenden (nicht hängenden)
Gestalt. Über die einstige Bedeutung des Kreuzes als Gerichts-
zeichen, Passions- oder Märtyrerdenkmal gehen die Meinungen
in der Forschung auseinander.
S: Ein Missionar mit Namen Alberich versuchte hier einst das von zwei
Priestern begonnene christliche Bekehrungswerk unter der Bevölkerung
fortzusetzen. Nach Erbauung einer Kapelle soll er dann aber auf An-
stiften heidnischer Priester auf dem „Kreuzkamp“ den Kreuzigungstod
erlitten haben. Zur Erinnerung habe man bald danach das Steinkreuz
errichtet.
Lit: Crone, W. 1909, S. 387. - Diederichs/Hinze 1977. - Hoffmann 1935,
S. 8, 44, T. XXV. - Krumbein 1956, S.3. - Nöldeke 1919, S.112. -
Mößinger 1937, S.5-10. - Schirmeyer 1967, S. 115.
3608.2
Bentheim (Gmkg. und Gde. Bad Bentheim,
Lkr. Grafschaft Bentheim)
Holzkreuz
TK 3608 R25789.. H5?972..
M: nicht bekannt Holz
St: Einst am Fuße des Bentheimer Schloßberges, später, weil dort
umgefallen, in den Schloßhof gebracht worden, dann verschollen.
Es soll sich um ein gleichschenkliges glattes Feldkreuz ohne
figürliche Darstellung des Gekreuzigten gehandelt haben und
zur Sühne für eine Untat gesetzt worden sein.
S: Einer der Grafen von Bentheim erschoß vor langer Zeit bei Schieß-
übungen versehentlich einen Dorfbewohner. Die Feme forderte ihn auf,
als Buße ein Holzkreuz am Tatort zu errichten.
Lit: Krumbein 1956, S. 3. - Schirmeyer 1967, S. 115.
3608.3
Hestrup (Gmkg. Hestrup, Gde. Nordhorn,
Lkr. Grafschaft Bentheim)
Steinkreuz
TK 3608 R2577380 H5807110
M: 220/98/27 Sandstein
3608.3 Hestrup
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