ZUR BAUGESCHICHTE
17 Rekonstruierter Oberge-
schoßgrundriß (Saal) von
1302/1303. Bei der Anord-
nung der Fenster und der Tür
in der Südwand wurde Rück-
sicht auf den Anbau des älte-
ren Rathauses genommen.
Damit wird deutlich, daß
nach Fertigstellung des Saal-
baues der Abbruch des Alt-
baues nicht eingeplant war.
Uber die Ausbildung der Ga-
lerie vor der Nordfront als
Zugang zu den Portalen gab
es keinen Anhaltspunkt.
gruppierung, die über die Mittelsäulenquerachse
beinahe spiegelbildlich identisch ist mit der Tür/
Fenstergruppierung auf der Ostseite. Um diese
Symmetrie vollständig zu erhalten, müßte die
Nordwand innen nach Osten um 2,15 m länger und
in dieser Verlängerung noch ein drittes Fenster vor-
handen gewesen sein. Diese Vermutungen waren
der Anlaß, außen vor der Ostwand eine archäologi-
sche Untersuchung vorzunehmen, mit der tatsäch-
lich die nach Osten ursprünglich weitergeführten
Längswände nachgewiesen werden konnten. Die
Lage der ehemaligen Kaufhausostwand konnte da-
gegen nicht ermittelt werden, da an der vermuteten
Stelle ein jüngeres Fundament den Befund über-
lagerte6^. Auch das dritte Fenster wurde gefunden,
als der Wandanschluß der Nordlaube so weit frei-
gestemmt wurde, bis das Gewände des Fensters
erreicht wurde.
In auffälligem Gegensatz zu der regelmäßigen
Ausbildung der Nordwand wurde die Kaufhaus-
südwand ausgeführt. Ohne Berücksichtigung der 73
nachträglich abgeteilten Steinkammer und des dafür
eingebrochenen Fensters befinden sich nur vier
Öffnungen in der Wand. Gegenüber den beiden
Türöffnungen in der Nordwand sind auch hier
zwei Spitzbogenportale angeordnet, von denen das
westliche sich genau in der Achse der gegenüberlie-
gende Tür befindet, das östliche gegen die gegen-
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17 Rekonstruierter Oberge-
schoßgrundriß (Saal) von
1302/1303. Bei der Anord-
nung der Fenster und der Tür
in der Südwand wurde Rück-
sicht auf den Anbau des älte-
ren Rathauses genommen.
Damit wird deutlich, daß
nach Fertigstellung des Saal-
baues der Abbruch des Alt-
baues nicht eingeplant war.
Uber die Ausbildung der Ga-
lerie vor der Nordfront als
Zugang zu den Portalen gab
es keinen Anhaltspunkt.
gruppierung, die über die Mittelsäulenquerachse
beinahe spiegelbildlich identisch ist mit der Tür/
Fenstergruppierung auf der Ostseite. Um diese
Symmetrie vollständig zu erhalten, müßte die
Nordwand innen nach Osten um 2,15 m länger und
in dieser Verlängerung noch ein drittes Fenster vor-
handen gewesen sein. Diese Vermutungen waren
der Anlaß, außen vor der Ostwand eine archäologi-
sche Untersuchung vorzunehmen, mit der tatsäch-
lich die nach Osten ursprünglich weitergeführten
Längswände nachgewiesen werden konnten. Die
Lage der ehemaligen Kaufhausostwand konnte da-
gegen nicht ermittelt werden, da an der vermuteten
Stelle ein jüngeres Fundament den Befund über-
lagerte6^. Auch das dritte Fenster wurde gefunden,
als der Wandanschluß der Nordlaube so weit frei-
gestemmt wurde, bis das Gewände des Fensters
erreicht wurde.
In auffälligem Gegensatz zu der regelmäßigen
Ausbildung der Nordwand wurde die Kaufhaus-
südwand ausgeführt. Ohne Berücksichtigung der 73
nachträglich abgeteilten Steinkammer und des dafür
eingebrochenen Fensters befinden sich nur vier
Öffnungen in der Wand. Gegenüber den beiden
Türöffnungen in der Nordwand sind auch hier
zwei Spitzbogenportale angeordnet, von denen das
westliche sich genau in der Achse der gegenüberlie-
gende Tür befindet, das östliche gegen die gegen-
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