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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0050
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HORST MASUCH


16 Rekonstruierter Erdgeschoß-
grundriß (Kaufhalle) von
1302/1303. Der Saalbau wurde
vor der Nordfront des älteren
Rathauses so in den anstei-
genden Marktplatz hineinge-
baut, daß der Zugang in die
Kaufhalle von Süden fast eben-
erdig, von Norden über nach
unten geführte Treppen er-
folgte. Von der schon vorhan-
denen älteren Wand mußte
die Ostecke für einen Zugang
in das Rathaus abgebrochen
werden, da das benachbarte
Portal dafür nicht benutzt
werden konnte. Nachträglich
wurde in der Südwand ein
Fenster angelegt.

Nordwand sind in den beiden Nischen neben der
östlichen Tür die Fenster erhalten. Zwar sind die
21 Mittelpfosten der gekuppelten Spitzbogenfenster
entfernt worden, doch zeigen die Anschlußprofile
auf der Sohlbank und im Sturz, daß es sich um
schlichte Pfosten gehandelt hat, die auf der Innen-
seite abgefast waren und auf der Außenseite eine
76 leicht gekehlte Fase besaßen, entsprechend den seit-
lichen Gewänden.
Die beiden schmalen rundbogigen Türen in der
westlichen Hälfte der Nordwand, jetzt Fenster und
Tür des neu eingerichteten Fremdenverkehrsbüros,
zeigen innen eine Sturzausbildung, die identisch ist
mit der Sturzausbildung der erhaltenen Fenster-

nischen auf der Ostseite. Ihre Gewände sind sehr
grob abgestemmt, und es ist zu erkennen, daß hier
vorhandene Öffnungen auf recht unsaubere Weise
vergrößert wurden. Nur außen hat man sich die
Mühe gemacht, exakte Türanschläge und rund aus-
geschnittene Türstürze herzustellen. Es liegt nahe,
diese beiden Türöffnungen als ehemalige Fenster
anzusehen. Wird der dritte Wanddurchbruch, der
jetzt vom Fremdenverkehrsbüro unter die Treppe
zur Laube führt, ebenfalls als ehemaliges Fenster
angesehen — wegen einer größeren Störung in der
Wand an dieser Stelle gibt es keine Anhaltspunkte
über das frühere Aussehen —, so ergibt sich auf der
westlichen Seite der Nordwand eine Tür/Fenster-

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