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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0244
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KARL KRUKENBERG/WOLFGANG NOLTE


249 Gespräch im Bundespostministerium: Genehmigung zur
Herausgabe einer Sonderbriefmarke „Rathaus Duder-
stadt“ (von links Stadtdirektor Krukenberg, Bürgermeister
Thiele, Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling).


250 Sonderbriefmarke „Rathaus Duderstadt“.


251 Festlicher Empfang im Rathaussaal.

Ende 1979 begannen konkrete verwaltungsin-
terne Überlegungen zur künftigen Rathausnut-
zung. Gleichzeitig leitete die Stadt eine Bestands-
aufnahme als Voraussetzung für eine spätere Re-
staurierung ein. Für diese Aufgabe wurden die Pro-
fessoren Lagemann und Canzler von der Fach-
hochschule Hildesheim gewonnen, unter deren
Leitung 25 Studenten am 14. 07. 1980 begannen, in
mehrwöchiger Kleinarbeit jeden Raum und Winkel
im Rathaus zu vermessen, vorhandene Pläne zu
überprüfen und zu berichtigen. Aufbauend auf
diese Meßergebnisse fertigten die Arbeitsgruppen
Vorlagepläne im Maßstab 1 : 100.
Parallel zur Bestandsaufnahme erarbeiteten Mit-
arbeiter des Hauptamtes Denkmodelle, die sich mit
der zukünftigen Nutzung des Rathauses befaßten.
Der erste Entwurf — Stand: 10. 04. 1980 — beinhal-
tete sechs mögliche Nutzungsvarianten. Vom „Haus
des Gastes“ bis hin zum „Kultur- und Begegnungs-
zentrum“ reichten die Ideen. Dieses Spektrum
erläuterte Stadtdirektor Karl Krukenberg erstmalig
im Verwaltungsausschuß der Stadt Duderstadt. Am
21. 04. 1980 kam es dann zur Ortsbesichtigung.
Mitglieder von Rat und Verwaltung begutachteten
vom tiefsten Kellerraum bis hin zum Ausguck des
Daches im sechsten Obergeschoß alle Räume und
ihren baulichen Zustand.
Bei den Verantwortlichen im Rat und in der Ver-
waltung herrschte Einigkeit darüber, daß wieder
besondere Nutzungsakzente gesetzt werden muß-
ten. Da es sich nach dem damaligen Kenntnisstand
um das älteste Rathaus Deutschlands und um ein
Denkmal von nationaler Bedeutung mit europäi-
schem Rang handelte, bestand auch hinsichtlich
der Finanzierung Zuversicht. Allerdings wurde
schon in dieser Phase von den bis dahin für möglich
gehaltenen Instandsetzungskosten von bis zu 1,5
Millionen DM Abschied genommen. Jedem war
klar, daß für eine grundlegende Sanierung, teilweise
Freilegung und neue inhaltliche Nutzung andere
und weitaus höhere Summen erforderlich würden.
Nach vielen Detailgesprächen faßte der Verwal-
tungsausschuß am 19. 06. 1980 den Beschluß, das
Rathaus zu einem „Kulturellen Zentrum“ auszu-
bauen. Später wurde dann im Zusammenwirken
mit dem Niedersächsischen Minister für Wissen-
schaft und Kunst und dem Niedersächsischen Mi-
nister für Wirtschaft und Verkehr der Arbeitstitel
„Kommunikationszentrum für den Fremdenver-
kehr“ festgelegt. Unter diesem Titel vollzogen sich
der Umbau und die dann einsetzende Nutzung.
Auf der Grundlage der Aufmaßpläne und auf-
bauend auf den gewachsenen Duderstädter Vorstel-
lungen erarbeitete Prof. Dipl.-Ing. Gero Canzler
von der Fachhochschule Hildesheim einen Ent-
wurf für ein Nutzungskonzept. Diesem stimmte
der Verwaltungsausschuß der Stadt Duderstadt auf

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