Haft endigte, hielt der Kreis, zu dem noch Graf Konrad von Oeitingenss,
Konrad von Erringen'e, Otto der Bogner aus Augsburg, dem Vlrich von
Türheim die Quelle zu ſeinem Willehalm verdankt't, und Herren von Neifen??
als Gönner gehörten, zuſammen: Konrad von Winterſtetten beauftragte
den Alrich von Türheim mit der Vollendung des Gotfridſchen Triſtan's und
bat den Rudolf von Ems um die Abfaſſung des Wilhelm von Orlens'?, wo—
bei Johann von Ravensburg die Quellen vermittelte's.
Der Nachfolger, König Konrad IV., begünſtigte die Dichter gleichfalls, was
Rudolf von Ems, der auf Konrads Veranlaſſung ſeine Weltchronik verfaßte's,
und der Tanhuſer'? bezeugen, und hat wohl ſelbſt Minnelieder geſchrieben's.
Dann iſt noch Konradin zu nennen; ihn überhäufte, als er ſich 1267 nach Ita—
lien aufmachte, der Marner mit Cobſprüchen's.
So waren die Staufer, ähnlich den Babenbergern, bis zum Ausſterben den
Dichtern zugetan. Sie ſchufen einen Muſenhof wie die Ludolfinger in Thürin—
gen. Aber während dort faſt alles von dem einen Landgrafen Hermann ab—
hing, ſehen wir hier um die Perſon Heinrichs VII. einen ganzen Kreis von
Dichterfreunden, der auch nach dem Sturze des jungen Königs zuſammenhielt.
Von dem Intereſſe der Grafen von Andechs an der mhd. Dichtung
zeugt ſchon jener bekannte Briefse, in dem Bertold von Andechs (geſt. 1204)
den Abt Rupert von Tegernſee (geſt. 1186) um ein libellum teutonicum
de herzogen Ernesten zur Abſchrift bittet. Auch zu Wirnt von Grafenberg
beſtanden, der Totenklage im Wigaloiss auf eben dieſen Berthold von An—
dechs, Herzog von Meransis, zufolge, Beziehungen. Bertolds gleichnamiger
Sohn, ſeit 1218 Patriarch von Aquileja, oder wahrſcheinlicher ſein Vorgänger
Wolfger von Ellenbrechtskirchen, der 1203 als Biſchof von Paſſau Walthero
cantori de Vogelweide pro pellicio V solidos longos ſchenktes?, mit
dem Dichter des Nibelungenliedesss und mit Albrecht von Johannsdorf In
Verbindung zu bringen iſt und in Aquileja Dienſtherr des Thomaſin von Zer—
claere wurdes*, wird der biderbe patriarch ſein, von deſſen Freigebigkeit
69 Wilh. v. O., Vers 2083 ff.; Schröder ebd. S. 220 f.
70 Fr. Wilhelm, Münchn. Muſeum 4, 19 ff.
ebd. S. 22.
72 ebd. S. 23.
78 Vers 497, 25 ff.; 589, 2 ff.
74 Vers 2300- 31 u. 15 649 — 65.
75 Vers 15 601 ff.
76 hgb. v. G. Ehrismann (Ot. Texte d. MA. XX) Vers 21 656 ff.
77 HMS II. 89 b.
78 &, Weller, Wtbg. Vjhefte f. Landesgeſch. NF 14, 37 —43.
79 XV. 5; Ph. Strauch, Marner (QuF 14) S. 18.
80 pgl. jetzt Ehrismann, Lit.-Sejd). II, 2. 1, S. 49.
81 Vers 8058 ff.; Wigalois, hgb. v. Kapteyn, S. 31*, 66*.
81a oder auf Heinrich IV. von Andechs, Markgrafen von Iſtrien, T 18. VII.
1228? Vgl. Alb. Schreiber, 3fdph 58, 209—31.
82 zuletzt H. Testè in: Oberdt. 3ſ. f. Voltstde, hgb. v. E. Fehrle 6, 150—3,
auch Feſtſchr.f. R. Much, hab. v. S. Fehrle (1932); Edw. Schröder, Nachr. d.
Gef. d. Wiſſ. Göttingen, phil.hiſt. Klaſſe 1932, Nr. 4, S. 14.
83 A. Heusler, Nib-Sage u. Nib.-Lied (1921) &G. 125.
84 H. Teske, Thomaſin v. 3. (Germ. Bibl. 2, 39) 1933.
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Konrad von Erringen'e, Otto der Bogner aus Augsburg, dem Vlrich von
Türheim die Quelle zu ſeinem Willehalm verdankt't, und Herren von Neifen??
als Gönner gehörten, zuſammen: Konrad von Winterſtetten beauftragte
den Alrich von Türheim mit der Vollendung des Gotfridſchen Triſtan's und
bat den Rudolf von Ems um die Abfaſſung des Wilhelm von Orlens'?, wo—
bei Johann von Ravensburg die Quellen vermittelte's.
Der Nachfolger, König Konrad IV., begünſtigte die Dichter gleichfalls, was
Rudolf von Ems, der auf Konrads Veranlaſſung ſeine Weltchronik verfaßte's,
und der Tanhuſer'? bezeugen, und hat wohl ſelbſt Minnelieder geſchrieben's.
Dann iſt noch Konradin zu nennen; ihn überhäufte, als er ſich 1267 nach Ita—
lien aufmachte, der Marner mit Cobſprüchen's.
So waren die Staufer, ähnlich den Babenbergern, bis zum Ausſterben den
Dichtern zugetan. Sie ſchufen einen Muſenhof wie die Ludolfinger in Thürin—
gen. Aber während dort faſt alles von dem einen Landgrafen Hermann ab—
hing, ſehen wir hier um die Perſon Heinrichs VII. einen ganzen Kreis von
Dichterfreunden, der auch nach dem Sturze des jungen Königs zuſammenhielt.
Von dem Intereſſe der Grafen von Andechs an der mhd. Dichtung
zeugt ſchon jener bekannte Briefse, in dem Bertold von Andechs (geſt. 1204)
den Abt Rupert von Tegernſee (geſt. 1186) um ein libellum teutonicum
de herzogen Ernesten zur Abſchrift bittet. Auch zu Wirnt von Grafenberg
beſtanden, der Totenklage im Wigaloiss auf eben dieſen Berthold von An—
dechs, Herzog von Meransis, zufolge, Beziehungen. Bertolds gleichnamiger
Sohn, ſeit 1218 Patriarch von Aquileja, oder wahrſcheinlicher ſein Vorgänger
Wolfger von Ellenbrechtskirchen, der 1203 als Biſchof von Paſſau Walthero
cantori de Vogelweide pro pellicio V solidos longos ſchenktes?, mit
dem Dichter des Nibelungenliedesss und mit Albrecht von Johannsdorf In
Verbindung zu bringen iſt und in Aquileja Dienſtherr des Thomaſin von Zer—
claere wurdes*, wird der biderbe patriarch ſein, von deſſen Freigebigkeit
69 Wilh. v. O., Vers 2083 ff.; Schröder ebd. S. 220 f.
70 Fr. Wilhelm, Münchn. Muſeum 4, 19 ff.
ebd. S. 22.
72 ebd. S. 23.
78 Vers 497, 25 ff.; 589, 2 ff.
74 Vers 2300- 31 u. 15 649 — 65.
75 Vers 15 601 ff.
76 hgb. v. G. Ehrismann (Ot. Texte d. MA. XX) Vers 21 656 ff.
77 HMS II. 89 b.
78 &, Weller, Wtbg. Vjhefte f. Landesgeſch. NF 14, 37 —43.
79 XV. 5; Ph. Strauch, Marner (QuF 14) S. 18.
80 pgl. jetzt Ehrismann, Lit.-Sejd). II, 2. 1, S. 49.
81 Vers 8058 ff.; Wigalois, hgb. v. Kapteyn, S. 31*, 66*.
81a oder auf Heinrich IV. von Andechs, Markgrafen von Iſtrien, T 18. VII.
1228? Vgl. Alb. Schreiber, 3fdph 58, 209—31.
82 zuletzt H. Testè in: Oberdt. 3ſ. f. Voltstde, hgb. v. E. Fehrle 6, 150—3,
auch Feſtſchr.f. R. Much, hab. v. S. Fehrle (1932); Edw. Schröder, Nachr. d.
Gef. d. Wiſſ. Göttingen, phil.hiſt. Klaſſe 1932, Nr. 4, S. 14.
83 A. Heusler, Nib-Sage u. Nib.-Lied (1921) &G. 125.
84 H. Teske, Thomaſin v. 3. (Germ. Bibl. 2, 39) 1933.
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