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derren man am genauesten gehorsamst; ihre Befehle
werden erfüllet, entweder weil man sie liebet und ehret,
oder weil man sie fürchtet.
?) Wie Liede und Furcht beschaffen seyn müssen, um Gehorsam
zuwege zu bringen.
Liebe und Furcht müssen sich wechselsweise unterstü-
tzen; sie sind die zuverlässigsten Mittel, durch welche
Untergebene von jeder Gemüthsbeschaffenheit in ihrer
Schuldigkeit, und in gehörigen Schranken gehalten
werden. Osters ist die Liebe bei Untergebenen nicht
hinlänglich; in diesem Falle muß die Furcht zu Hilfe
kommen: die Strenge aber, dadurch die Furcht zuwe-
ge gebracht, und erhalren wird, ist nur anzuwenden,
wenn Liebe nichts fruchtet. Doch allemal muß die
Liebe so wohl als die Furcht gemaßiget werden; das
ist: Liebe und Freundlichkeit muß wohl die Herzen der
Untergebenen gewinnen, sie aber nicht verzärteln und
verwöhnenund die Strenge muß dem Ungehorsam
wohl Einhalt thun, aber das Gemüth des Untergebe-
nen nicht nreverschlagen. Freundlichkeit, und gute Art,
damit man Untergebenen begegnet, muß dem Befehle
und dem Gchvrsam das Harte und Beschwerliche be-
nehmen.
8) Es ist nicht unthunlicb, daß ein Lehrer von allen Schülern
gelrebet, gefürchr t, und geeyret werde-
Man wird vielleicht glauben, es gehe nicht an, ge-
gen eine ganze Schule voll Kinder, von zerschiedenem
Alter, zerschiedener Aufführung, zerschiedenen Nei-
gungen und Fähigkeiten, sich immer vorerwähnterma-
ßen zu ver halten: allein, die Erfahrung widerspricht die-
ser Meinung. Man findet ja noch hin und wieder
Schulleute, welchedieselteneGabebesitzen, undgutzu
gebrauchen wissen, sich eben sowohl furchtbar, als be-
liebt zumachen; alles kömmt hiebei auf oie Gemüths-
Hh 4 art/
derren man am genauesten gehorsamst; ihre Befehle
werden erfüllet, entweder weil man sie liebet und ehret,
oder weil man sie fürchtet.
?) Wie Liede und Furcht beschaffen seyn müssen, um Gehorsam
zuwege zu bringen.
Liebe und Furcht müssen sich wechselsweise unterstü-
tzen; sie sind die zuverlässigsten Mittel, durch welche
Untergebene von jeder Gemüthsbeschaffenheit in ihrer
Schuldigkeit, und in gehörigen Schranken gehalten
werden. Osters ist die Liebe bei Untergebenen nicht
hinlänglich; in diesem Falle muß die Furcht zu Hilfe
kommen: die Strenge aber, dadurch die Furcht zuwe-
ge gebracht, und erhalren wird, ist nur anzuwenden,
wenn Liebe nichts fruchtet. Doch allemal muß die
Liebe so wohl als die Furcht gemaßiget werden; das
ist: Liebe und Freundlichkeit muß wohl die Herzen der
Untergebenen gewinnen, sie aber nicht verzärteln und
verwöhnenund die Strenge muß dem Ungehorsam
wohl Einhalt thun, aber das Gemüth des Untergebe-
nen nicht nreverschlagen. Freundlichkeit, und gute Art,
damit man Untergebenen begegnet, muß dem Befehle
und dem Gchvrsam das Harte und Beschwerliche be-
nehmen.
8) Es ist nicht unthunlicb, daß ein Lehrer von allen Schülern
gelrebet, gefürchr t, und geeyret werde-
Man wird vielleicht glauben, es gehe nicht an, ge-
gen eine ganze Schule voll Kinder, von zerschiedenem
Alter, zerschiedener Aufführung, zerschiedenen Nei-
gungen und Fähigkeiten, sich immer vorerwähnterma-
ßen zu ver halten: allein, die Erfahrung widerspricht die-
ser Meinung. Man findet ja noch hin und wieder
Schulleute, welchedieselteneGabebesitzen, undgutzu
gebrauchen wissen, sich eben sowohl furchtbar, als be-
liebt zumachen; alles kömmt hiebei auf oie Gemüths-
Hh 4 art/