A Baugeschichte
8 Belichtung und Belüftung
Belichtung324 und Belüftung der Wirtschafts- und Wohnräume sind aufgrund der oft nicht einmal ganz erhaltenen Mauern des EG nur
teilweise bekannt. Sicher ist, daß diese Funktionen hauptsächlich über den Peristylhof SR 2 erfolgten. Aber auch über Fenster, wie jenes
in der O-Mauer des triclinium SR 6. Bei den Fenstern handelte es sich um kleinere, schmale Öffnungen, die in den oberen Teilen der
Mauern lagen325. Zu unterscheiden ist zwischen Fenstern, die sich nach außen und solchen, die sich auf die Innenräume öffneten326. Der
Belichtung und Belüftung dienten auch Brüstungsmauem, die einzelne Bereiche bzw. Räume nicht ganz voneinander trennten, wie
beispielsweise die Mauer zwischen dem Peristylhof SR 2 und dem Vestibül SR 1, sowie Räume, die, wie die exedra (GEW C), keine
Türen auf angrenzende Bereiche bzw. Räume aufweisen. In welcher Art und Weise die Wirtschaftsräume (SR 4, SR 5a, SR 5b) im NO-
Bereich, Licht erhielten und be- bzw. entlüftet wurden, ist nicht klar, da die Mauern dieser Räume nur bis in eine geringe Höhe erhalten
sind. SR 4 könnte in der O-Mauer ein Fenster auf die STG 1 besessen haben, SR 5b eines in der N-Mauer auf das angrenzende Peristyl
im ersten OG der WE 4327.
Der sehr wahrscheinlich vermietete nordöstliche Teil im OG der WE 1 kann sowohl über Fenster zur STG 1 als auch über solche zum
Peristyl des zweiten OG der WE 4 Licht und Luft erhalten haben328. Der restliche, wahrscheinlich nicht vermietete Bereich im OG der
WE 1, der analog zum EG rekonstruiert wird, über den Hof SR 2.1 und Fenster auf die STG 1.
Elisabeth Rathmayr
324 Unter dem Begriff Belichtung wird die natürliche Lichtzufuhr verstanden; zu
Lampen aus der WE 1 s. Ladstätter Kap. A.X; Kowalleck - Rathmayr Kap. A.
XIII Kat. A-B 14.
325 So auch das Fenster in der O-Mauer von SR 6, s. Wiplinger - Rathmayr Kap.
A.I.12/Fenster 3, vgl. ein kleines Fenster in der W-Mauer von SR 30, s. Wiplinger
- Rathmayr Kap. B.I.15/Fenster 1; auch in anderen antiken Häusern sind Fenster
in dieser Lage und Größe festzustellen, s. Dickmann - Pirson, Casa Dei Postumii,
257-261; Hoepfner - Schwandner, Haus und Stadt, 315; Trümper, Delos, 103 f.;
Fensterglas wurde sowohl in der WE 1 wie der WE 2 gefunden, s. Schätzschock
Kap. A.XII und B.XII Kat. A-G 141-152 und B-G 91-94.
326 In der WE 1 stellt das Fenster in der O-Mauer von SR 6 das einzige sich nach
außen, auf STG 1, öffnende Fenster dar; Innenfenster sind über allen Türen, über
denen die Mauern hoch erhalten sind, nachweisbar: das sind über der Tür nach
SR la, SR 2a, SR 11 und GEW A und GEW B.
327 Vgl. die Belichtung und Belüftung von cenacula, die in Ausnahmefällen Fenster
auf das Innere der übergeordneten domus besaßen, s. Pirson, Mietwohnungen, 80.
119 f.
328 Zum OG der WE 1 s. Rathmayr Kap. A.II.5.
104
8 Belichtung und Belüftung
Belichtung324 und Belüftung der Wirtschafts- und Wohnräume sind aufgrund der oft nicht einmal ganz erhaltenen Mauern des EG nur
teilweise bekannt. Sicher ist, daß diese Funktionen hauptsächlich über den Peristylhof SR 2 erfolgten. Aber auch über Fenster, wie jenes
in der O-Mauer des triclinium SR 6. Bei den Fenstern handelte es sich um kleinere, schmale Öffnungen, die in den oberen Teilen der
Mauern lagen325. Zu unterscheiden ist zwischen Fenstern, die sich nach außen und solchen, die sich auf die Innenräume öffneten326. Der
Belichtung und Belüftung dienten auch Brüstungsmauem, die einzelne Bereiche bzw. Räume nicht ganz voneinander trennten, wie
beispielsweise die Mauer zwischen dem Peristylhof SR 2 und dem Vestibül SR 1, sowie Räume, die, wie die exedra (GEW C), keine
Türen auf angrenzende Bereiche bzw. Räume aufweisen. In welcher Art und Weise die Wirtschaftsräume (SR 4, SR 5a, SR 5b) im NO-
Bereich, Licht erhielten und be- bzw. entlüftet wurden, ist nicht klar, da die Mauern dieser Räume nur bis in eine geringe Höhe erhalten
sind. SR 4 könnte in der O-Mauer ein Fenster auf die STG 1 besessen haben, SR 5b eines in der N-Mauer auf das angrenzende Peristyl
im ersten OG der WE 4327.
Der sehr wahrscheinlich vermietete nordöstliche Teil im OG der WE 1 kann sowohl über Fenster zur STG 1 als auch über solche zum
Peristyl des zweiten OG der WE 4 Licht und Luft erhalten haben328. Der restliche, wahrscheinlich nicht vermietete Bereich im OG der
WE 1, der analog zum EG rekonstruiert wird, über den Hof SR 2.1 und Fenster auf die STG 1.
Elisabeth Rathmayr
324 Unter dem Begriff Belichtung wird die natürliche Lichtzufuhr verstanden; zu
Lampen aus der WE 1 s. Ladstätter Kap. A.X; Kowalleck - Rathmayr Kap. A.
XIII Kat. A-B 14.
325 So auch das Fenster in der O-Mauer von SR 6, s. Wiplinger - Rathmayr Kap.
A.I.12/Fenster 3, vgl. ein kleines Fenster in der W-Mauer von SR 30, s. Wiplinger
- Rathmayr Kap. B.I.15/Fenster 1; auch in anderen antiken Häusern sind Fenster
in dieser Lage und Größe festzustellen, s. Dickmann - Pirson, Casa Dei Postumii,
257-261; Hoepfner - Schwandner, Haus und Stadt, 315; Trümper, Delos, 103 f.;
Fensterglas wurde sowohl in der WE 1 wie der WE 2 gefunden, s. Schätzschock
Kap. A.XII und B.XII Kat. A-G 141-152 und B-G 91-94.
326 In der WE 1 stellt das Fenster in der O-Mauer von SR 6 das einzige sich nach
außen, auf STG 1, öffnende Fenster dar; Innenfenster sind über allen Türen, über
denen die Mauern hoch erhalten sind, nachweisbar: das sind über der Tür nach
SR la, SR 2a, SR 11 und GEW A und GEW B.
327 Vgl. die Belichtung und Belüftung von cenacula, die in Ausnahmefällen Fenster
auf das Innere der übergeordneten domus besaßen, s. Pirson, Mietwohnungen, 80.
119 f.
328 Zum OG der WE 1 s. Rathmayr Kap. A.II.5.
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