Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fiechter, Ernst Robert
Der Tempel der Aphaia auf Aegina — München, 1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4284#0066
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
54

TEMPEL DER APHAIA

Datierung der
Grenzen

den älteren Tempeln in Selinunt und Paestum vor. Bald war härterer, bald weicher Stein
benützt, schon früh wurde für Metopen Marmor verwendet. Ein bekanntes Beispiel ist
der delphische Apollotempel der Alkmäoniden. Schon das Hekatompedon (auf der Akro-
polis) zeigt die Verwendung gemischten Materials, ebenso der pisistratische Burgtempel.
Ähnlich verhält es sich am Stufenbau des älteren Parthenon; das noch jetzt unter der
Südwestecke des neuen Baues sichtbare verbaute Stufenfragment (vgl. Athen. Mitteilungen
1902, S. 382) des Stylobats ist aus härterem Kalkstein als die beiden unteren Stufen,
der später begonnene Oberbau war Marmor. Das Schatzhaus der Athener in Delphi ist
ganz aus Marmor hergestellt, die Marmorbauten in Athen aber stammen erst aus der
Mitte des V. Jahrhunderts.

Die Fügung der Quadern wird immer sorgfältiger, je homogener das Material
ist. Die an älteren Denkmälern angewandte Weise, die Stossfugen durch rundliches Aus-
höhlen der Stossflächen zu gutem Fugenschluss zusammenzufügen, wird verlassen. Das
Hekatompedon und der alte Burgtempel haben schmale glatte Saumstreifen, an welchen
sich die Fugen schliessen, ähnlich, aber mit breitrandiger feiner Anathyrose, sind die
Quadern der späteren Bauten versehen. Klammern und Dübel wurden am Tempel C
in Selinunt nicht beobachtet. Das Hekatompedon hat schwalbenschwanzförmige Ausarbei-
tungen; der pisistratische Bau zeigt schon I-förmige Klammern. Am vorperikleischen
Parthenon sind keine Klammern vorhanden. Das kleine Athener-Schatzhaus hat auf den
Geisonblöcken wieder schwalbenschwanzförmige Spuren. Am Aphaiatempel fanden wir T
und Z-förmige Klammern.

Die Hebevorrichtungen der schweren Blöcke sind auch verschieden: In
Selinunt wurden an C nach Koldewey-Puchstein a. a. O., S. 100 nur an einigen Stücken
sehr umständliche Einarbeitungen zur Befestigung der Seile beobachtet. Die alter-
tümliche Aushöhlung für die Seilschleife auf der Oberfläche des zu versetzenden Steines
ist ebenda vorhanden. In Aegina wurden drei verschiedene Vorrichtungen, die schon
genannte, die U-Schleife auf den Stossfugen und der sog. Wolf konstatiert; in Olympia
am Zeustempel der »Wolf« und die Zange. Aushöhlungen an den Geisonsteinen am
Hekatompedon und am Burgtempel von Athen, die das Gewicht der frei vortretenden
Teile verringern sollten, finden sich in Aegina nicht. J E_ w\tf/j ">

altertümlichen Hexastylos in Paestum verdanken ihre Ges =_r j^"^^

zu bekommen, sondern einer älteren, aus ehemaliger K E. /yjlYS ^

(vgl. Wiegand, a. a. O., S. 61). =_r

Es besteht nun die Möglichkeit den Aphaiatei E-

— t—

Aufrisseigenschaften und nach seinen Verhältnissen encU =-r
Bauten einzureihen. Die beigegebenen Tabellen verai E-
sind Peripteralbauten zusammengruppiert, auf II nur forr E-17
Bauten verglichen, auf III die Proportionen, auf IV tec E-
tempel stellt sich auf I zwischen den älteren Parthenon |—
auf II zwischen das Schatzhaus der Athener in Delphi E
Olympia, auf III zwischen den pisistratischen Bürgten -
Zeustempel in Olympia; auf IV ebenfalls zwischen das -
Zeustempel.

Die erste obere Grenze ist der ältere vorperikk E_i?
dessen Gründung, wie Dörpfeld neuerdings gezeigt e_
die letzten Dezennien vor 480 gehört (siehe Athen. I\=JS

Bauten

Selinunt C

Hekatompedon

Athen,
Athen,

Pisistrat. Burg-
tempel
Athen, Älterer Parthen

Delphi, Athener Schätzt
Aegina, Aphaiatempel

Olympia, Zeustempel

Eine zweite
dessen Entstehungs
wie der ältere Part
Am. igo2, S. 84;

Eine dritte
Seine Errichtuno- g
S. 126, Athen. Mi
VI. Jahrhunderts.

Da die unl
dieses Datum weite

Die untere
Olympia, dessen Bc
kann (Furtwängle
Olympia II, S. 2t
Vorhalle des Schat
unbestimmt.

Der Aphaiai

worden sein, und
standen zu denk
d» Athener in De
Wieder zu finden:
C°ckerell, The te*
weht gezweifelt wen
keit der beiden Bar
Hd in Olympia!
est»mmbarer IJnte
Maische Überres-
^chenGlyphena
 
Annotationen