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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0258
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DER ISTHMOS VON KORINTH.

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Gebundene zerrissen wurde. Aber den Sinis überwand The-
seus und liess ihm gleiches Schicksal erdulden. Die Gräber
des Neleus und des Sisyphos konnte schon Pausanias nicht
mehr finden.

Westlich ein wenig oberhalb des Hafens von Kalamiiki
war eine neue breite Kunststrasse bereits geebnet und die
Seitengräben gezogen, sie wendet sich dann südlich und liebt
sich auf den südlichen Theil des Isthmos, wo sie bei einem
kleinen Dorfe vorbei nach Korinth führt. Der bisherige Weg
für Reit- und Packpferde geht durch eine enge Schlucht auf
die Oberfläche des Isthmos und dann südwestlich nach Ko-
rinth. Bei dieser Schlucht zeigt sicli zu unterst erdiger
gelblichweisser Kalkmergel, der von hier bis Korinth und von
dort noch einige Stunden weiter südlich abgelagert ist, er
füllt die Thäler aus und liebt sich an den Abhängen, dort
steht er unbedeckt zu Tage, hier ist grobes Kalk-Conglome-
rat 8 bis 10 Lr. hoch aufgelagert, was weiter westlich den
Isthmos nur etwa 2 Lr. mächtig bedeckt und auch bei Ko-
rinth nicht stärker ist, auf dem Isthmos liegen aber unter
ihm Gerolle mit Erde gemengt, nicht Kalkmergel. Der Isth-
mos ist eine der jüngsten tertiären Bildungen. Wir überschrit-
ten die Linie der Mauer, hinter welcher die Griechen das
Eindringen der Galater unter Brennos in den Peloponnes ver-
hindern wollten. Pausan. VII. 6. 4. schreibt: „Weil nämlich
„die Barbaren keine Schilfe hatten, so glaubten sie nichts
„von ihnen zu befürchten zu haben, wenn sie den Korinthischen
„ Isthmos von dem Meere bei Lechäon bis zur andern Seite
„bei Kenchreä mit einer Mauer befestigten. Diess war denn
„damals der Peloponneser gemeinsamer Beschluss."

Aber die Mauer war von keinem Nutzen, die Galater
kamen nicht bis hierher und begaben sich auf andern Schif-
fen nach Asien.

Von der Mauer sieht man nur noch Stückweise, hinter-!
einander fortlaufende grosse Grundquadern. Südlich kaum ' St.
von hier hatten die Alten grosse Steinbrüche, in welchen
die hier nöthigen Quadern äüsgehäuen worden sind. Es müs-
 
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