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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0257

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DER ISTHMOS VON KORINTH.

Von Kalam;iki westlich, wo der Meerbusen am tiefsten in
den Istlimos reicht, sind die Ueberreste eines Theaters, einer
Rennbahn, einst mit Marmor ausgekleidet, und des Tempels
des Poseidon (Neptun), in welchem viel Pracht und Gold auf-
gewandt war. Pausanias beschreibt ihn ausführlich: H, 1. 7.
Dieser Platz ist dem Gensdarmerie- Posten von Kalamäki zur
Bewachung übertragen, damit keine Nachgrabungen dort ge-
schehen. Allein es werden wohl so werthvollc Gegenstände
gewiss vor der Zerstörung weggebracht und nicht verschüttet
worden sein, es müssten denn die Priester Zeit gehabt ha-
ben , einiges zu verbergen; aber auch ohne Gold zu finden,
würde dort eine vollständige, gründliche Ausgrabung von ho-
hem Interesse sein. Auch das Grab des Melikertes, den ein
Delphin hierher trug, wo ihn Sisyphos fand und begrub, muss
dort in der Nähe sein; ihm zu Ehren wurden die Isthmischen
Spiele eingesetzt, und selbst als Korinth von den Römern
zerstört, verödet war, setzten sie die Sikyonier fort, bis
jene Stadt auf's neue aufgebaut war und an sie wieder die
Ehre kam.

Der Isthmos war dem Poseidon geheiligt. Am Eingange
auf den Isthmos band der Räuber Sinis die, welche er im
Kampfe überwand, zwischen zwei niedergebogene Fichten (soll
wohl heissen Kiefern; denn nirgends wächst hier eine Fichte,
die wohl nicht gänzlich ausgerottet und durch Kiefern ersetzt
«erden konnten) und Hess sie dann losschnellen, so dass der
 
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