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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0265

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MOREA ODER DER PELOPONNESOS.

K o r i n t h.

Diese Stadt war einst reich und mächtig, voll herrlicher
Tempel, Prachtgebäude, Statuen und Kunstwerke; von alle-
dem sind nur noch 7 Granitsäulen mit einem Architrav übrig,
die mächtig und ernst, wie sie da stehen, zu sagen scheinen:
wir gehörten zum Tempel des Poseidon. Sie sind aus dem
frühesten Alterthum, das beweist schon der Granit; den Un-
tersuchungen der Archäologen zu Folge sind es aber die Ue-
berreste des Tempels der Athene Chalinitis (der Zügelnden,
denn sie zähmte und zügelte den Pegasos).

Korintbos hatte schöne Däder, das berühmteste war nahe
am Tempel des Poseidon, vom Eurykles aus Sparta erbaut
und mit Steinen verziert, die man zu Krokea im Lakonischen
Lande grub (Porfido verde antico); von ihnen wird später
die Rede sein. In Korinth lebten Diogenes, der Philosoph,
in der höchsten Einfachheit, und Lais, die schönste Buhlerinn
ihrer Zeit, in aller Ueppigkeit; Pausanias sah ihre Grabmähler.

Die Korinther nahmen Theil an dem Kriege gegen die
Römer, daher wurde Korinth durch den römischen Feldherrn
Mummius zerstört, alle Männer niedergemacht, Frauen und
Kinder fortgeführt und verkauft, die Statuen fortgeschleppt
und auch die Gräber ausgeplündert. So stand die abgebrannte,
niedergerissene Stadt öde, bis Julius Caesar eine Colonie da-
hin sandte und es wieder aufbauen liess. Kaiser Hadrian lei-
 
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